»Drogierte« und fixierte Jungs

Fortbildung für Mitarbeiter_innen saarländischer Jugendhilfeeinrichtungen in Saarbrücken am 1. März 2018

Mann im Drogenrausch

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: sascha.toussaine, photocase.de

Mehr als 50% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen männlichen Geschlechts gebrauchen mehr oder weniger regelmäßig legale wie illegale Suchtmittel oder sind auf ein suchtartiges Verhalten fixiert. Dabei verkennen sie oft, dass sie sich auf ihrer Suche nach Orientierung und persönlicher Identität mit Gegnern anlegen, deren Eigenmächtigkeit nicht zu unterschätzen ist. Die Gründe für Drogengebrauch und Suchtverhalten männlicher Jugendlicher sind vielfältig. Bei oberflächlicher Betrachtung machen wir Neugier, Gruppendynamik, Risikobereitschaft, »Fun« sowie eine Orientierung an männlichen Rollenklischees aus. Auf einer tieferen Ebene stoßen wir auf die Irrungen und Wirrungen im Lebensprozess, hinter denen sich diffuse Sehnsüchte, identitätsstiftende Suchprozesse oder nachhaltige Verletzungen der Person verbergen.

Die eintägige Fortbildung der Fachstelle Jungenarbeit liefert das nötige Basiswissen zum männlichen Suchtverhalten sowie zur Psychogenese und Dynamik der Sucht. Sie gibt Einblick in die Gefühlswelt der »drogierten« Jungs und legt den TeilnehmerInnen praktisches Handwerkszeug für den privaten wie beruflichen Alltag mit männlichen Jugendlichen ins Gepäck. Wer versteht, wie männliche Jugendliche ticken und darüber hinaus die Fallstricke der süchtigen Dynamik durchschaut, tappt nicht mehr hilflos in deren Fallen und bleibt eher handlungsfähig, erspart sich quälende Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit und nährt darüber die Freude am eigenen Tun.

Referent ist Helmut Kuntz, seit 30 Jahren Familien-, Körper- und Suchttherapeut in Prävention, Beratung und Therapie bei der Drogenhilfe Saarbrücken gGmbH und Autor mehrerer Bücher zum Thema. Die Teilnahmegebühr beträgt 20,00 Euro (inkl. Mittagsimbiss und Tagungsgetränke) und ist bar vor Ort zu zahlen. Tagungsort: Katholische Familienbildungsstätte, Ursulinenstr. 67, 66117 Saarbrücken. Tagungszeit: 8.30–16.00 Uhr. Anmeldefrist: 15. Februar 2018.

Die vollständige Auschreibung mit allen Koordinaten zur Fortbildung gibt es hier.

»Geschlechtergleichstellung im Migrationskontext gelingend gestalten«

Fachtag am 28. November 2017 in Hannover

Drei Männer stehen um einige Schlüssel herum

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: margie, photocase.de

Fragen zur Gleichstellung der Geschlechter in einer vielfältigen Gesellschaft brauchen Debatten um eigene und andere kulturelle Prägungen, eine Verständigung über Werte und Rechte ist daher für das Zusammenleben von zentraler Bedeutung. Der Fachtag im Stadtteilzentrum Ricklingen (Hannover, 28.11.2017, 10:00 – 16:30 Uhr) möchte – auch mit Blick auf die praktische Arbeit – vielfältige Aspekte beleuchten, wie unsere Gesellschaft geschlechtergerecht und integrativer gestaltet werden kann. Ein breites Vortrags- und Workshop-Programm aus Wissenschaft und Praxis richtet sich an alle Akteur_innen der Arbeitsfelder Flucht, Migration, Gleichstellung und Teilhabe.

Aus dem zielführenden Workshop-Programm sei an dieser Stelle der Beitrag »’Was geht?‘ mit jungen männlichen Geflüchteten – Wie auch männliche Migranten erreicht werden können« von Olaf Jantz (Dipl. Päd. und Jungenbildungsreferent bei mannigfaltig e.V. – Institut für Jungen- und Männerarbeit) vorgestellt: »Jungen und Männer scheinen in der Praxis schwieriger mit pädagogischen Mitteln erreichbar zu sein. Und oft wird betont, dass sich dies bei selbst betontem Migrationshintergrund von männlichen Jugendlichen/jungen Männern nochmals zuspitzt. In diesem Workshop wird vorgestellt, wie insbesondere männliche Geflüchtete durch Jungen*arbeit erreicht werden können. Es werden die zentralen Zusammenhänge praxisnah beleuchtet: Erfahrener Rassismus, Betonung der eigenen Männlichkeiten, Verantwortung für das eigene Leben, persönliche Positionierungen und Veränderbarkeiten in Geschlechterverhältnissen, Balance aus Präventionsarbeit und (Self-)Empowerment, Transkulturelle Methoden in der ‚mitmännlichen Reflexion‘.«

Die Anmeldung erfolgt online hier, der Teilnahmebeitrag beträgt 15 Euro, die Teilnehmer_innen-Zahl ist auf 100 begrenzt.

Von Soldaten, Torten und immer wieder Vätern

Das 25ste Filmfest Hamburg

Drei Männer im Auto - Szene aus dem Film Arrhythmia

Text: Frank Keil
Foto: Filmfest Hamburg, Szene aus »Arrhythmia« von Boris Khlebnikov

Ein Paradies für Cineasten: Zum 25sten Mal findet in Hamburg das Filmfest statt – und die MännerWege bieten eine spezielle Auswahl von Filmen, in denen eine bestimme Spezie eine Rolle spielt: Männer. Übrigens ein Filmfestival, das aus irgendeinem Grund nicht den Ruf hat, den es haben sollte, weil es einfach schlicht fabelhaft ist. Weil es gut zehn Tage lang (vom 5.-14. Oktober) Filmproduktionen aus Regionen und Ländern vorstellt, die man sonst kaum zu sehen bekommt. Und weil es interessante Filme denen vorzieht, die vielleicht kommerziell erfolgreicher sein könnten.

Das gesamte Programm und alle Infos sind auf der Seite www.filmfesthamburg.de nachzulesen. Und hier geht es zu unserer Auswahl.

»Baby, I die for you!«

Das Musical »Assassins« in der Hamburger Laeiszhalle – eine nicht zufällige Aufführung in der Woche des G20-Gipfels

 
Text: Frank Keil
Fotos Generalprobe: Alexander Bentheim
Reihe »Bilder und ihre Geschichte«, #6

Es gibt diese Abende, da weiß der Kritiker, dass er den Block mit seinen handschriftlichen Notizen am nächsten Morgen nicht weiter anschauen wird, wenn er wieder am Schreibtisch sitzt. Einfach weil der Abend so gut war. So ausgezeichnet, manchmal auch schlicht großartig. Und dann braucht es keine minutiöse Ableitung im nachhinein: wieso, weshalb, warum und was wann passierte, sondern das Gesehene und Gehörte klingt und schwingt noch sehr in einem nach, hat sich noch lange nicht verflüchtigt, ist also weiterhin präsent trotz Rückfahrt und Schlaf und Zähneputzen und muss jetzt nur noch in Worte gefasst werden, die den Zauber und die Kraft des erlebten Abends vielleicht ein wenig erahnen lassen.
In diesem Fall: das Musical »Assassins«, gegeben in konzertanter Fassung in der kleinen Laeiszhalle in Hamburg. Die Songs und die Texte stammen von Stephen Sondheim, der dazu vorher in das Buch von John Weidman geschaut hat. Für die Regie verantwortlich ist Pedro Reichert, am Dirigentpult stand Roun Zieverink. Der auch in den Abend einführte, der nicht zufällig in den Vortagen des G20-Gipfels stattfand, der seit Tagen Hamburg immer mehr in eine Festung verwandelt und es geht ja erst los.

Dabei hat es das Thema in sich, werden doch die Geschichten von neun Attentätern erzählt, die sich erfolgreich oder erfolglos vornahmen, amerikanische Präsidenten vom Leben in den Tod zu befördern. Und schnell ist man da beim aktuellen amerikanischen Präsidenten und der Phantasie, wenn jetzt einer einfach … man wäre ihn los und zwar ein für alle mal, auch wenn Zieverink keinesfalls dazu aufrief, auf eine Vorstellung hin eine Tat folgen zu lassen, so wie denn auch später auf der Bühne niemand theatralisch zu Boden sank, oh no.

Denn dazu ist das Stück zu klug, es unternimmt eine Art sozialpsychologische Reise quer durch die amerikanische Geschichte und variiert immer wieder die Idee des einzelnen, sich erhebenden und dann erhaben agierenden Amerikaners, der am Ende gar nicht anders kann, als zur Waffe zu greifen. Immer wieder kann da einer gar nicht anders, als sich berufen zu fühlen, ins Leben eines anderen einzugreifen, der von den anderen gewählt wurde, weil das heißt ins Rad der Geschichte zu greifen und für immer großartig zu werden; weil das heißt, nicht vergessen zu werden und einzigartig zu bleiben – ob es nun gegen Abraham Lincoln oder Ronald Reagan geht; gegen JF Kennedy oder Gerald Ford.

Immer wieder wird aus der Idee eine Tat – und immer wieder wird diese Idee mit den Idealen der amerikanischen Mythologie angefüttert, den Konstruktionen grenzloser Freiheit, die grenzenlose Macht fern der Kontrolle durch die Gemeinschaft nach sich zieht: Einer muss jetzt tun, was er tun muss, er ganz allein, gegen alle anderen, nur für sich. Baby, I die for you! So wie auch Trumps „America first!“ eben nicht »Amerika zuerst!« meint, sondern »Ich zuerst!«, wer auch immer da gerade laut »Ich!« schreit. Und Trumps Anhänger haben das auch verstanden und fühlen sich einer wie der andere entsprechend gemeint, während wir Europäer immer noch über Amerika als Land, als Gemeinschaft, als Community und damit als Ganzes rätseln, das nur nebenbei.

Das – wie gesagt – wird sehr schön erzählt, also meist gesungen; wird gekonnt abgeleitet und geschickt illustriert. Der eigentliche Clou aber ist die Musik. Denn was Zieverink mit seinen 14 Sängern und Sängerinnen und dem elfköpfigen Attentat-Orchester da hinzaubert, ist einfach eine Klasse für sich. Klar gibt es die eingängigen Melodien zum bald Mitsingen, die schmissigen Sets, die einen vertrauensselig werden lassen – wir sind ja in einem Musical (der Kunstform, die vielleicht am ehesten Amerika und seinen auch ästhetischen Idealen von Unterhaltung am ehesten entspricht). Doch Zieverink sprengt die Konventionen des Musicals, er webt einen dichten Teppich aus musikalischen Anspielungen und Zitaten, bedient sich an der Westernmusik, am volkstümlichen Walzer, an der schwelgenden Tanzmusik der großen Ballsäle, wo man in den gesellschaftliche Aufstieg hinübertanzen möchte, so dass man es geschafft zu haben glaubt, wenn man morgens erwacht. Und immer wieder setzt die Musik Gegenakzente, stört sie selbst den allzu glatten Verlauf, macht sich zuweilen lustig über sich selbst und das jeweils mit großer, gekonnter Ernsthaftigkeit.

Das in Hamburg zu erleben, der selbsternannten Musical-Stadt, wo seit Jahrzehnten das ästhetische Imperium der Stage School nicht nur die Touristenströme lenkt, sondern mehr noch das Genre Muscial glatt bügelt und nivelliert und seines aufmüpfigen Charakters beraubt hat, war noch mal ein ganz besonderes Vergnügen.

 
Cast Rob Pitcher | Thomas Schreier | Johannes Beetz | Luciano Di Gregorio | Vini Gomes | Pedro Reichert | Sabine Meyer | Rosalie de Jong | Mark van Beelen | Dennis Henschel | Eszter Végvári | Stuart Pattenden | Sebastian Prange | Theresa Löhle
Orchester Thore Vogt | Jana Gugenheimer | Tom Richter | Dominic Harrison | Peter Harrison | Ken Dombrowski | Benjamin Stanko | Tamás Bárány | Vincent Dombrowski | Freya Obijion | Tobias Meisner

»Väter in Sachsen – Väter im Wandel«

Wanderausstellung des Verbandes binationaler Familien und Partnerschaften (iaf e.V.) im Neuen Rathaus in Leipzig

Ein Junge sucht Schutz bei seinem Vater

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: altanaka, photocase.de

27 Portraits von Vätern, die in Sachsen leben, sind in dieser Ausstellung zu sehen, die seit 2016 auf Initiative von Papaseiten.de (ein Projekt des Verbunds sozialpädagogischer Projekte e.V. – Dresden) entstanden ist. Das Besondere: Väter mit und ohne Migrationsgeschichte kommen mit ihren Erfahrungen, Meinungen und Perspektiven zu Wort. Gezeigt wird, wie vielfältig Vaterschaft gelebt wird und welche unterschiedlichen (sub-)kulturellen Einflüsse Väterbilder prägen. Die Ausstellung porträtiert Väter und Großväter mit ihren eigenen Wegen und ihrem persönlichen Erleben. Bemerkenswert ist, wie sich Konzepte und das Verständnis von Vaterschaft im Laufe der Zeit und im Rahmen von Migration verändert haben. Gleichzeitig wird sichtbar, wie sehr sich die Herausforderungen und Geschichten der Väter ähneln.
Zur Ausstellung gibt es ein Begleitheft mit kurzen Texten und Zitaten der porträtierten Väter. Die Ausstellung, die bis zum 16. Juni zu sehen ist, findet in Kooperation mit dem Migrantenbeirat der Stadt Leipzig statt und ist kostenfrei zu besuchen. Mehr Infos, auch zum kostenlosen Verleih der Ausstellung: Papaseiten.de.

Adresse Neues Rathaus, Untere Wandelhalle, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig Öffnungszeiten Mo-Do 8-18 Uhr, Fr 8-15 Uhr Kontakt: Derya Yarici, Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., Geschäfts- und Beratungsstelle Leipzig, Arndtstr. 63, 04275 Leipzig, Telefon 0341. 6880022 oder 0341. 23197730, mail: leipzig@verband-binationaler.de.

»Ein anderes Mannsein ist möglich.«

Ein Gespräch mit dem Männerseminarleiter Christian Bliss über die Begrenzungen heutiger Männlichkeitsvorstellungen und sein Modell für ein umfassenderes, integrales Mannsein.

Akrobatik vor Abendhimmel

Interview: Alexander Bentheim
Foto: criene, photocase.de

»Wenn Männer brüllen, klingt das ziemlich grob. Oder ziemlich unecht. Und wenn Männer über ihre Gefühle sprechen, wirkt das oft hilflos. Oder peinlich. Woran liegt das? Viele Männer vermeiden Situationen, in denen sie sich grob oder hilflos fühlen müssen. Und das hat seine Gründe. Die meisten Männer können es sich nicht erlauben, in ihren Büros und Betrieben, Organisationen und Unternehmen herumzubrüllen – oder über ihre Gefühle zu sprechen. Das wäre deplatziert. Und würde weder zu unserem Bildungssystem noch zur heutigen Arbeitswelt passen, wo alles glatt laufen soll. Wir wollen ja ‚gute‘ Männer sein: gute Kollegen, gute Chefs, gute Väter, gute Partner. Also reduzieren wir unsere Ausdrucksmöglichkeiten auf ein Repertoire, das wir für sozial verträglich halten. Was schade ist. Es wäre zumindest authentischer, manchmal einen Konflikt anzunehmen und für seine Überzeugungen zu kämpfen. Oder sich öfter mit den eigenen Gefühlswelten heraus zu wagen. Aber das wirklich Fatale daran ist, dass viele Männer gar keinen Zugang mehr zu diesen Möglichkeiten haben – Gemäßigtsein ist Normalität. Aber ein anderes Mannsein ist möglich …«.

Zum Interview

Väterbilder

Ein Dialog im »neben*an« am 30. Januar in Münster

Ein Kinderfuß in der Hand des Vaters

Text und Foto: Alexander Bentheim (Redaktion)

Vaterbilder und Vaterschaftskonzepte, ihr Entstehen und die Möglichkeiten ihrer Veränderung, befinden sich in einem Horizonte öffnenden Wandel, der spätestens seit den 1990er Jahren in der belletristischen und empirischen Literatur sowie der wissenschaftlichen Forschung und geschlechterpolitischen Diskussion seine Resonanz findet und umgekehrt von dort Anregungen erhält. Bilder von »neuen« Vätern finden sich seitdem auch in der Fotografie und damit nicht zuletzt auch in Zeitschriften, Veranstaltungsflyern, Dokumemtationen und in der Werbung.
Welche Konstanten und Entwicklungsperspektiven dabei von Bedeutung sind, dem wird in einem von der Fachstelle Väterarbeit in NRW angestoßenen Dialog mit Nicole Kirchhoff (Journalistin, Soziologin und Autorin von »Der neue Vater, Bilder einer Figur im Wandel«) und Alexander Bentheim (ehemaliger Herausgeber Switchboard. Zeitschrift für Männer und Jungenarbeit, Leiter des berufsorientierenden Förderprojekts »Soziale Jungs Hamburg« und Fotograf) sowie den Gästen nachgegangen. Die Moderation hat Hans-Georg Nelles, Sozialwissenschaftler, Erwachsenenbildner, Organisationsberater und langjähriger Väterexperte im Themenfeld »Vereinbarkeit von Arbeit und Leben«.

Die Veranstaltung findet statt am Montag, 30. Januar 2017 von 18 bis 20 Uhr im »neben*an», Warendorfer Straße 45-47, 48145 Münster. Der Einttritt ist frei.

Zum Plakat zur Veranstaltung.

Grenzgänger und Weggefährten

15. Männerkulturtag am 11. März 2017 in Bremen

Ein Mann spielt Klavier

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: suze, photocase.de

Man sagt Männern nach, dass sie es lieben, an ihre Grenzen zu gehen: riskant, abenteuerlich, extrem. Oder ist es eher so, dass das Leben sie an ihre Grenzen bringt: ihnen den Boden entzieht, sie ausstößt, zur Flucht zwingt?
Wenn es um Grenzerfahrungen geht, dann ist es viel wert, verlässliche Weggefährten zur Seite zu haben. Machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach äußeren und inneren Grenzen, nach der Angst vor dem Fremden wie nach der Geborgenheit des Vertrauten.
Neben acht Workshops zum Thema gibt es all das, was den Männerkulturtag seit Jahren ausmacht: neue und alte Kontakte, tiefe und entspannte Begegnungen, leckeres Essen, gemeinsames und ganz persönliches Erleben – also Männerkultur vom Feinsten. Und zur gemeinsamen Einstimmung gibt es die Film-Soirée am Freitagabend.

Anmeldung und Programm auf www.maennerkulturtag.de. Dort gibt es auch Rückblicke auf die vergangengen Männerkulturtage.

Männer und Care

Tagung vom 25.-26. November 2016 in der Akademie Weingarten

Ein Mann und eine Frau sitzen auf einer Parkbank neben einem Rollstuhl

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: nerek, photocase.de

Männer pflegen Angehörige, und Männer übernehmen Verantwortung für Familie und Kinder: Sie engagieren sich im privaten genauso wie im professionellen Bereich der Care-Arbeit in steigendem Maße. Vor welche spezifischen Probleme und Anforderungen aber stellt dieses Engagement Männer in ihrer Lebenswelt und hinsichtlich ihrer Identität? Wie lässt es sich mit den Notwendigkeiten des Self-Care vereinbaren?
Die Tagung – eine Kooperationsveranstaltung von Evangelischer Akademie Bad Boll, Evangelischem Männernetzwerk Württemberg, Akademie und Fachbereich Männer am Bischöflichem Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart – bietet die Möglichkeit zum länderübergreifenden Austausch, zur Diskussion und zur Zusammenführung unterschiedlicher Perspektiven. Die Veranstaltung richtet sich an Männer und Frauen, die beruflich in Erziehung, Gesundheits- und Altenpflege tätig sind, an Studierende im Gesundheitswesen und an alle Care-Engagierten und -Interessierten. Referenten: Prof. Dr. Eckart Hammer (Professor für Soziale Gerontologie, Beratung und Sozialmanagement an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg), Michael Kasten (Diplom-Soziologe, Stuttgart), Christian Kindler (Referent für Männerarbeit in Teilzeit bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Markus Theunert (Leiter des nationalen Programms MenCare Schweiz, Zürich). Weitere Informationen (Anmeldung, Kosten, Übernachtungsmöglichkeit, etc.) sind dem Tagungsprogramm zu entnehmen.

»Ikarus landet«

Ausstellung von Arbeiten des Dresdener Künstlers und Märchenerzählers Frank-Ole Haake in der Fachstelle Jungen- und Männerarbeit

Auschnitt eines Gemäldes von Frank-Ole Haake

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: Frank-Ole Haake (Ausschnitt eines der Gemälde zum Ikarus-Thema)

In Dresden wird derzeit die Ausstellung »Ikaros landet« des Künstlers und Märchenerzählers Frank-Ole Haake vorbereitet, die in der Fachstelle Jungen- und Männerarbeit des Männernetzwerk Dresden e.V. (Schwepnitzer Str. 10, 01097 Dresden, Tel. 0351 7966348) vom 29. September (mit Vernissage um 18 Uhr) bis zum 15. Dezember (mit Finissage um 14.00 Uhr) stattfinden wird.
Frank-Ole Haake, der seit bald 20 Jahren auch auf vielfältige Weise in der Jungen- und Männerarbeit engagiert war (u.a. Männerzentrum im Biotop Kümmelschänke, Anti-Gewalt-Trainings, Einzelfall- und Familienhilfe) freut sich, dass mit der Ausstellung sein Arbeitsansatz – nämlich »wertschätzend, um Wunden und Traumata wissend, visionär, Wurzeln bildend« – eine weitere mediale Aufmerksamkeit erfährt. Zur Ausstellung wird es ein Begleitprogramm geben, mit dem Kindergärten und Schulen die Möglichkeit bekommen, sich an Hand der Arbeiten oder auch mittels der Märchen mit dem Thema Junge- und Mannsein auseinanderzusetzen – neue Geschichten zu Mann-Sein und Männlichkeit, insbesondere in diesen Zeiten, „wo die alten Krieger wieder Morgenluft schnuppern wollen“.
Wer nicht in Dresden dabei sein kann oder vorab schon neugierig auf die Arbeiten von Frank-Ole Haake ist, wird auf einer der vielen künstlerischen Seiten unter www.ole-bildermensch.de fündig – darunter Gemälde, Linoldrucke, Grafiken von Wasserskulpturen, Landschaften, Frottagen, Fotos von einem Garten der Träume – oder lauscht den Märchen und Mythen der Welt, die in »Oles Märchenkoffer« auf seinem YouTube-Kanal zu finden sind.

Weitere Infos zur Ausstellung und zum Begleitprogramm gibt es hier sowie im Flyer zur Ausstellung und auch direkt bei Frank-Ole Haake, Atelier in der Schokofabrik, Hopfgartenstrasse 1a, 01307 Dresden, Tel. 0351 4061455, sound@ole-bildermensch.de.