»Ich kenn‘ Sie doch von Lanz!«

3. Oktober, Wiedervereinigung. Und danach 9. November, Mauerfall. Was ist das für ein Land, das damals entstanden ist und bis heute entsteht?

Eine Frau an einem Grill im Park

Text: Frank Keil
Foto: sir_hiss, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 40te KW. – Hasnain Kazim bietet mit »Deutschlandtour – Auf der Suche nach dem, was unser Land zusammenhält«, das politische Buch der Stunde.

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»Vater mochte die Amerikaner nicht«

Nicht immer muss es ein konzentriertes seitenstarkes Werk sein. Manchmal beeindruckt gerade das scheinbar lose und zarte Erinnern, wenn es nur aufgeschrieben wird.

ein Mann sitzt auf einer Treppe in einem lost place

Text: Frank Keil
Foto: cw-design, photocase.de (Symbolbild)

 
Männerbuch der Woche, 39te KW. – Ralph Schock addiert in »Interne Ermittlungen« souverän (s)einen Schwung Lebenserzählungen zu einem wunderbar dichten Prosaband.

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Fußball wurde dort manchmal auch gespielt

Per Anhalter durch die junge Republik

Text und Foto: Georg Schierling
Reihe »Bilder und ihre Geschichte«


Mein Vater ist kurz nach dem Krieg, etwa 1948, mit einem Freund zusammen durch Deutschland gereist, per Anhalter. Hier sitzt er am Seitenstreifen der Autobahn – und es war nichts los! Aus seinen Erzählungen weiß ich: Das väterliche Elternhaus stand in Duisburg ca. 100 Meter neben der heutigen A2. Die Jungs haben damals, während des Kriegs, auf dieser Autobahn Fußball gespielt. War schließlich eine schöne glatte Fläche. Es kam eh nur alle Viertelstunde mal ein Auto vorbei. Da ist man dann mal eben schnell zur Seite gegangen und hat danach weitergespielt.

Mehr Bilder von Georg gibt es hier.


Und mehr aus der Reihe »Bilder und ihre Geschichte« gibt’s im Archiv.

In all den Weiten

Muss man alles aussprechen, alles benennen? Aber nein. Die Fotografie hat ihre eigenen Mittel und Möglichkeiten, der Welt auf den Grund zu gehen.

Text: Frank Keil
Foto: Tom Licht, Buchcover

 
Männerbuch der Woche, 36te KW. – Tom Licht erzählt mit gekonnt spröden Fotografien in »Der Vater, der Sohn und der Krieg« von einer doppelten Vatersuche in den Weiten Russlands und von einer Reise dorthin.

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Auf der Suche nach der Suche

Was wollen wir nicht alles über uns wissen … aber was, wenn es dann soweit ist? Ändert sich etwas?

Lichtspur von Autos in der Nacht

Text: Frank Keil
Foto: Grany187, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 34te KW. – Zora del Buono macht sich in »Seinetwegen« auf die Suche nach ihrem Vater. Sucht, wer ihn und warum auf einer Schweizer Landstraße fahrend getötet hat und was danach geschah und was daher heute ist.

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Leben und Lieben in zwei Welten

Es hat etwas von Romeo und Julia. Nicht ganz so verliebt, aber ein Junge und ein Mädchen aus völlig unterschiedlichen Welten wollen in diesem Jugendbuch miteinander sein. Das Problem: Hass und Angst zwischen säkularen Christen und orthodoxen Juden geben ihnen keine Chance. Eigentlich …

Text: Ralf Ruhl
Foto: P_Alt, photocase.de

 
Isaac Blum schreibt in »Hoodie Rosen« ungeheuer spannend und lebensnah über den Alltag von Jugendlichen in einer von Ausgrenzung und Vorurteilen bestimmten Kleinstadt.

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»Eines Tages dann Sportunfall«

Fußball braucht Publikum. Und das wiederum braucht Leidenschaft und Kampfgeist und Tore. Und wer achtet auf den Trainer, der hinter allem steckt?

Text: Frank Keil | EM-Special »rund & kantig«
Foto: Madrolly, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 28te KW. – Thomas Brussig versammelt in »Mats Hummels auf Parship« drei fußballsatte Monologe – und kommt dabei dem Typus des vom Leben enttäuschten Mannes nahe.

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Das Stadion, eine »karnevaleske Sonderwelt«

Der Sportwissenschaftler Robert Claus forscht zu Fanszenen, Hooligans und Männlichkeitsbildern – ein Gespräch zur Europameisterschaft.

Nahaufnahme eines kaputten Fußballs

Interview: Thomas Gesterkamp | EM-Special »rund & kantig«
Foto: Jonathan Schöps, photocase.de

 
»Fußball ist ein milliardenschweres Geschäft, zugleich gibt es eine tiefe Sehnsucht nach weniger Kommerz. Zuletzt zu besichtigen bei den Tennisbällen, die gegen den Einstieg von Finanzinvestoren in die Bundesliga auf die Plätze geworfen wurden …«

»In früheren Jahrzehnten war der Fußball weitaus weniger durch Erwartungen an gesellschaftliche Verantwortung geprägt. Im Rückblick traurig-berühmt wurde das Beispiel, dass die (west)deutsche Nationalmannschaft bei der WM 1978 in der Nähe eines Gefängnisses gastierte, in dem die argentinische Militärjunta Oppositionelle folterte – damals geriet das nicht zum Skandal. Den Protesten der vergangenen Jahre geht es vor allem um Teilhabe und eigene Wirkmächtigkeit, also um grundlegende Erfahrungen in einer funktionierenden Demokratie. Im kommerzialisierten Fußball machen die Fans ständig demütigende Erfahrungen der Nicht-Beteiligung, Sponsoreninteressen werden meist stärker gewichtet. Die Tennisbälle waren ein eskalierender Versuch, ihre Interessen massiv einzufordern. Hier unterscheiden sich die Fanszenen des Fußballs von Fankulturen in anderen gesellschaftlichen Bereichen: viele Ultras wollen die Spiele nicht nur spaßvoll konsumieren, sondern vor allem den eigenen Verein aktiv mitgestalten.«

Zum gesamten Interview

Der Fußball und sein koloniales Erbe

Eine aktuelle Veröffentlichung nutzt die Popularität des Fußballs und den Aufhänger eines großen Turniers, um über die wenig bearbeitete europäische Kolonialgeschichte aufzuklären.

Text: Thomas Gesterkamp | EM-Special »rund & kantig«
Foto: fabsn, photocase.de

 
Bananen flogen auf das Feld, von den Zuschauerrängen ertönten Affenlaute, als die ersten dunkelhäutigen Spieler in den europäischen Ligen auftauchten. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Funktionäre von Spitzenklubs wie auch Ehrenamtliche in Amateurvereinen engagieren sich gegen Rassismus. Kicker wie der schwarze Nationalverteidiger Antonio Rüdiger sind bei den Fans weitgehend akzeptiert, sie werden in der Regel nach ihrer Leistung und nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt. Aber es ist noch nicht so lange her, dass der AfD-Bundestagsabgeordnete Alexander Gauland öffentlich verlauten ließ, einen Jérôme Boateng wolle man lieber nicht zum Nachbarn haben. Dafür erntete er nicht nur von anderen Politikern, sondern immerhin auch in den Stadien heftigen Protest.
Der Sportjournalist Ronny Blaschke hat nun ein Buch – »Spielfeld der Herrenmenschen« – über das koloniale Erbe des Fußballs vorgelegt. Die massenwirksame Verbreitung dieser Sportart wäre, so die Kernthese des Autors, ohne die weltweite Präsenz der europäischen Mächte nicht möglich gewesen.

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Ich und der Fußball, der Fußball und ich

Beschreibung einer anhaltenden Fremdheit und Sehnsucht

Text: Frank Keil | EM-Special »rund & kantig«
Foto: zach, photocase.de

 
Als Kind war ich nie gut im Fußball. Dabei wäre ich gern gut gewesen. Aber irgendwie – vielleicht war ich nicht robust genug. Nicht hart genug im Nehmen, zu zögerlich, möglicherweise auch zu ängstlich, wenn jemand auf mich zu rannte und mir den Ball abnahm. Jedenfalls wurde ich, wenn überhaupt, als Verteidiger eingesetzt, wenn wir uns unten im Schatten der Blocks zusammenfanden und zwei Mannschaften wählten, wie die Großen, die Teppichklopfstangen dienten als Tor. Riefen wir irgendwelche Namen, wollten wir – je für sich – irgendein berühmter Fußballer sein? Ich kannte ohnehin nur Uwe Seeler. Und Siggi Held …

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