Dem Zufall auf der Spur

Plötzlich wird und ist alles anders. Von einer Minute auf die andere. Können wir dennoch über unser Leben bestimmen? Also wenigstens ein bisschen?

Mann mit geschlossenen Augen in Angst

Text: Frank Keil
Foto: Karlsbart, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 39te KW. – Rudolf Habringer erweist sich in »Diese paar Minuten« einmal mehr als brillanter Erzähler.

Zur Rezension

Eine Liebesgeschichte

Sich kennen lernen, sogleich verlieben und schon überlegen, den Alltag gemeinsam zu teilen – warum nicht? Nur kommen da zwei Menschen zusammen, die auch je ihr eigenes Leben mitbringen …

zwei Menschen auf einer Wiese

Text: Frank Keil
Foto: n_toy, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 36te KW. – Viktor Funk erzählt in »Bienenstich« gekonnt von den Irrungen, Wirrungen und immer auch tiefen Sehnsüchten von nach Deutschland eingewanderten Menschen, die sich finden und auch wieder nicht.

Zur Rezension

Schöne neue Jungenwelt

Mit diesem Bilderbuch ist man bei der Jungenerziehung moralisch auf der richtigen Seite. Als Vater, Mutter, Erzieherin… Aber ist es das, was Jungen brauchen?

Text: Ralf Ruhl
Foto: LP, photocase.de

Scott Stuart will mit »Echte Jungs wie Du und ich« zeigen, dass es das allein richtige Männerbild nicht gibt. Dass historisch das Männerbild nur auf Kraft und Macht gebaut war. Demgegenüber setzt er Selbstbestimmung und Freiheit. Allerdings mit moralischer Verpflichtung des Gemeinsinns für andere. »Du kannst selbst entscheiden, was für ein Mann du sein willst«, ist seine Botschaft an die Jungen. Klingt gut, stimmt und funktioniert so aber leider nicht …

Zur Rezension

Ständiges Auf und Ab

Der Historiker Benno Gammerl erzählt die wechselhafte Geschichte von Homo- und Transsexuellen in Deutschland.

Wand mit Farbverläufen

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: Godjes, photocase.de

 
Im Januar 2023 standen bei der jährlichen Holocaust-Gedenkveranstaltung des Deutschen Bundestages zum ersten Mal jene Opfer im Mittelpunkt, die von den Nationalsozialisten wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden. Dieser erinnerungspolitische Erfolg verdankt sich dem beharrlichen Insistieren queerer Bewegungen. Er musste gegen teils heftige Widerstände vor allem konservativer Abgeordneter durchgesetzt werden – und bedeutete einen weiteren Schritt, der zur gesellschaftlichen Akzeptanz von geschlechtlicher Vielfalt und gender-nonkonformer Lebensweisen beigetragen hat …

Zur Rezension

Man geht nicht weg, man bleibt

Es ist nicht selbstverständlich, dass man sein Leben so lebt, wie man wollte. Das sollte man sich zuweilen vor Augen führen.

Text: Frank Keil
Foto: Don Espresso, photocase.de

Männerbuch der Woche, 29te KW. – Kent Haruf erzählt in seinem nun übersetzten Erstling »Das Band, das uns hält« von einer unglückseligen Frau und einem noch unglückseligeren Mann und auch sonst haben es seine Helden entschieden schwer.

Zur Rezension

Erektion auf Rezept

Vor 25 Jahren wurde das Potenzmittel Viagra zugelassen, damals eine pharmazeutische Sensation. Medizin und Sexualtherapie streiten aber bis heute über die Wirksamkeit.

ein Mann macht eine Fingerbewegung für einen Größenvergleich

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: fabsn, photocase.de


Erektionsprobleme sind nach wie vor ein gesellschaftliches Tabu. Den betroffenen Männern sind ihre Schwierigkeiten oft peinlich, sie reden darüber nicht mal mit engen Freunden. Stattdessen kaufen und schlucken sie heimlich potenzfördernde Mittel, oft ohne jede medizinische Beratung. Dieser rein pharmakologische Zugang war wissenschaftlich stets umstritten. Wichtiger als die Einnahme von Medikamenten sei die psychische Auseinandersetzung mit den eigenen Schwierigkeiten, kritisieren vor allem Sexualtherapeuten. Hinter der Kontroverse steckt auch die Rivalität der heilenden Professionen. Während die Medizin auf physiologische Befunde wie verengte Blutgefäße verweist, betont die Psychologie die vorrangige Rolle der Seele. Zum Wesen der Sexualität gehöre ihre Unkalkulierbarkeit, kein Mann könne die körperlichen Anzeichen von Erregung willkürlich hervorrufen.

Zum Beitrag

Klassenfahrt des Grauens

Ein Jugendroman über das buntdramatische Leben von 15jährigen.

Jugendliche auf einem Hügel gegen das Abendlicht

Text: Ralf Ruhl
Foto: Alexander Bentheim

Eine Klasse voller Mädchen, Jungen, Sternchen. Biodeutsch, ausländischdeutsch, migriert. Alle Personen in diesem Roman sind irgendwie Loser, fühlen sich verloren – aber sie arbeiten daran, zurecht zu kommen mit dem Leben. Und der Liebe.

Zur Rezension

»Alberner Penis« !?

Ein Body-Positivity-Bilderbuch für Kinder

Mann im Profil und Luftballons im Hintergrund

Text: Ralf Ruhl
Foto: cydonna, photocase.de

Rosie Haines »Es ist doch schön, nackt zu sein, denn jeder Körper ist ein Wunder!« ist eines der besten Bücher zum Thema Vielfalt, das ich je gesehen habe. Denn es kommt ohne jedes Moralisieren aus und vermittelt vor allem dies: die Freude am eigenen Körper. Allerdings mit einem kleinen Haken am – äääh – Haken …

Zur Rezension

Der letzte Wackerstein

Neue Märchen – besonders für Männer

Wolfsfigur vor Schneeflocken

Text: Heiner Wacker
Foto: waldmeister, photocase.de

Sind Märchen Kinderkram? Nee, sind sie nicht. Denn Märchen berühren auch immer das Unbewusste und weisen so Wege, wie man* – ob Königin oder Prinz, Hänsel oder Gretel – Auswege aus Krisen und Bedrängnissen finden kann. Märchen können zu allen Zeiten spielen, in guten wie in schlechten, damals wie heute. Und nicht immer in einem fernen Land. Menschen gehen auf Wanderschaft, gute und weniger gute Zauberwesen erscheinen, Mädchen retten sich selbst und Jungen sich ebenfalls.

MännerWege-Autor Ralf Ruhl hat zu diesem von Anke Fischer herausgegebenen Buch »Neue Märchen für jedes Alter« drei Geschichten beigesteuert, in denen tiefe Verwandlungen stattfinden. Sie zeigen die wahre Gestalt eines Werwolfs, die Sehnsüchte eines Prinzen, die Liebe eines Königs. Die Märchenwesen geraten in existenzielle Konflikte, aus denen sie schließlich verändert und bereichert hervorgehen. Denn sie haben erkannt, welche Verletzungen und Gefühle, aber auch Lebenswünsche und Kraftquellen in ihnen stecken. So machen die Märchen Mut, einen eigenen Weg zu finden, den ganz persönlichen Männerweg.

In das hier vorgestellte Märchen »Der letzte Wackerstein« fließen Ruhls Erfahrungen aus der Arbeit mit gewalttätigen Männern ein; die Textversion gibt es hier. Wer aber gerade nicht lesen will, mag vielleicht hören – der Autor hat sein Märchen in einer Hörfassung eingesprochen:

Der Band mit allen anderen Märchen und die Verlagsinfos gibt es im Onlineshop.