Der junge Mann und der alte Schwede

Eine Liebe im Abendlicht.

junger Mann umarmt am Elbstrand einen Felsbrocken

Text und Foto: Alexander Bentheim
Reihe »Bilder und ihre Geschichte«


Arne war zu Besuch in Hamburg. Arne ist mein mittlerweile erwachsenes Patenkind. Und Arne ist Boulderer. Klettert gerne auf alles, was Kanten, Ecken, Vorsprünge und Nischen hat, damit die Hand Grip und der Fuß Halt hat. Am Hamburger Elbstrand bei Oevelgönne liegt ein großer Granitstein, der alte Schwede, eine echte Herausforderung für alle, die es mit ihm aufnehmen wollen!
Eher zufällig kamen wir dort vorbei, Arnes Augen leuchteten und er checkte den Schweden von allen Seiten nach möglichen Aufstiegspunkten. Ohne aber passende Schuhe, Magnesium und zu schon vorgerückter Stunde blieb es bei einer Umarmung. Vielleicht gibt es mal ein Wiedersehen der beiden.



Mehr aus der Reihe »Bilder und ihre Geschichte« gibt’s im Archiv.

Blutgruppe Null

Männer und Frauen – schwierig, weil oft von Machtausübung und Machtmissbrauch geprägt. Das ist schon lange so und scheint sich hartnäckig zu halten. Oder ließe sich doch etwas ändern?

junger Mann und junge Frau

Text: Frank Keil
Foto: _gennadi, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 19te KW. – Die Schriftstellerin Mareike Fallwickl schreibt der Theatermacherin Jorinde Dröse einen so emotionalen wie wütenden Brief. Entstanden ist daraus die Flugschrift »Liebe Jorinde oder Warum wir einen neuen Feminismus des Miteinanders brauchen«.

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Bundesverband Männertrauer

Eine bestehende Lücke schließen, um trauernde Männer in unserer Gesellschaft besser zu unterstützen.

Mann sitzt am unteren Ende einer Treppe

Text: Martin Kreuels
Foto: sol-b, photocase.de

 
Wann, wenn nicht jetzt?!? In einer Welt, in der autoritäre Männer die Weltordnung neu und laut zu sortieren versuchen, gibt es auch eine stille, schnell zu überhörende Seite. Eine Bewegung ist es nicht, eher eine Wandlung, eine Veränderung, die sich dafür interessiert, was in uns Männern geschieht, wo wir vielleicht Schwächen haben, warum es uns manchmal nicht gut geht. Das Besondere: Diese Männer fangen an, es endlich und vernehmbar auch zu äußern …

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An einem Morgen im Frühling

Lars und Tim albern auf dem Dach herum, Nicole fotografiert.

zwei lachende Männer

Text: Alexander Bentheim
Foto: Nicole | Tim Trzoska
Reihe »Bilder und ihre Geschichte«


Ich mag dieses Bild. Sehr. Als Kollege bei der Bildagentur photocase, die es seit Ende letzten Jahres nicht mehr gibt (aber das ist eine andere Geschichte) hatte Tim dort viele feinste Bilder, meist schwarzweiß, Berliner Hinterhöfe zum Beispiel oder Menschen in seiner Gegend oder Detailaufnahmen in Lost Places oder einfach nur er zusammen mit seinem Kater.
Zum Bild für diese Reihe schrieb Tim: »Klar möchte das Foto gezeigt werden … Das sind Lars und ich nach ner Flasche Rotwein auf dem Dach beim ersten schönen Tag im Frühling. Fotografiert hat das meine Freundin Nicole. Liebe Grüße«.
Kurz und knapp, das war’s. Gerne hätte ich mehr erfahren zu dieser Freundschaft, die eine so selbstverständliche Leichtigkeit und vertraute Nähe zu begleiten scheint. Aber zwei Nachfragen blieben bis heute unbeantwortet, vielleicht ein abgeschmierter Rechner, eine lange Reise, eine neue Adresse – wer weiß … Danke Tim, Nicole und Lars für das Teilen dieses Moments!

Mehr von Tim gibt es hier, samt einer schönen Beschreibung seiner Arbeiten durch Angela Obst auch hier sowie in seinem YouTube-Kanal.


Und mehr aus der Reihe »Bilder und ihre Geschichte« ist im Archiv zu finden.

Hauptsache lesen

So viele Bücher wollen gelesen werden. Und dann gibt es auch noch Bücher über Bücher.

Ein Mann sitzt auf einer Bank in der U-Bahn und liest

Text: Frank Keil
Foto: Vincent M.A. Janssen, pexels.com

 
Männerbuch der Woche, 17te KW. – Der Schriftsteller und nun bald ehemalige Leiter des Hamburger Literaturhauses Rainer Moritz bietet mit »Mögen Sie Madame Bovary?« (mehr als) eine kurzweilige wie kluge und auch sehr praktische Liste lesenswerter Bücher und immer auch ihrer Autoren und AutorInnen.

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Judas auf dem Lande

Und dann steht man da und ein Leben geht zu Ende. Was war vorher? Und wie ist es zu dem gekommen, was nun ist?

Ein Bauer wendet Heu

Text: Frank Keil
Foto: cw-design, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 16te KW. – Der deutsch-niederländische Autor Willi Achten lässt in seinem neuen und tieftraurigen Roman »Die Einmaligkeit des Lebens« zwei Brüder miteinander leben, während um sie herum die Welt abgebaggert wird.

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Weglaufen klappt nicht

Jugendroman rund um die Themen Probleme, Ärger, prekäre Lebensverhältnisse, Laufen und Verantwortung.

Ein Junge läuft über eine Wiese

Text: Ralf Ruhl
Foto: spudnique, photocase.de

 
Rennen. Das kann Jay. Denn er rennt immer wieder weg. Vor allem vor seiner allein- aber nicht erziehenden Mutter. Die sitzt oder liegt meist auf dem Sofa, jammert und liest Liebesromane. Kriegt ihr Leben nicht auf die Reihe. Jays Vater ist in Valparaiso, genau, Südamerika oder so. Und sein Bruder Keno driftet in die Kriminalität ab, mit Sprayen, Schulschwänzen, Obdachlosigkeit. Ist das auch für Jay vorgezeichnet? Martina Wildner’s »Zu schnell für diese Welt« ist ein Jugendbuch der Extraklasse!

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Feste Drup

Posing für’s Betriebsalbum

Text und Foto: Georg Schierling
Reihe »Bilder und ihre Geschichte«


Arbeitskollegen und Gesellen des Klempnerbetriebs meines Großvaters (2. von links) versammeln sich für den Fotografen mit Hämmern und Maulschlüsseln, aber auch mit Hut und Krawatte, vor einem fertiggestellten Lagertank / Silo am Duisburger Hauptbahnhof; Auftraggeber war die Reichsbahn. »Feste Drup« als Motto auf dem Hammer in der oberen Bildmitte symbolisiert die Kraft und Härte, mit der der Beruf offenbar im Wesentlichen ausgeführt wurde. Daneben zeigt die Verwendung des Mottos, dass die Sprache der Handwerker und Arbeiter der Dialekt war – kein Hochdeutsch. Und ja, der handwerkliche Beruf wurde mit Kraft und Härte, Ausdauer, Geschicklichkeit und Durchhaltevermögen ausgeübt; »Feste Drup« zeigt damit auch, sich »durchbeißen« zu können. Und nicht zu vergessen: Damals gab es noch keine 40-Stunden-Woche. Es wurde sowieso insgesamt länger gearbeitet, und der Samstag war ein normaler Arbeitstag.
Das Gruppenbild zeigt aber auch den Stolz auf die gemeinsam fertiggestellte Arbeit. Die Kameradschaft der Arbeitenden – so nannte man Teamgeist damals – war selbstverständlich.

Mehr Bilder aus der Reihe »Bilder und ihre Geschichte« gibt’s im Archiv.

Neue Typenlehre mit Rechtsdrall

Eine aktuelle Studie geht dem Phänomen der vermehrten Orientierung junger Männer an traditionellen, autoritären, rechten bis rechtsextremen Einstellungen nach und empfiehlt »professionelle junge Männerarbeit«.

drei junge Männer schauen über einen Zaun

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: schifferklavier, photocase.de (Symbolbild)

 
Über die Lebenslagen von Männern zwischen 18 und 29 Jahren ist bislang relativ wenig bekannt. Wissenschaftliche Untersuchungen konzentrierten sich in der Vergangenheit vorwiegend auf die biografischen Phasen von Kindheit und Jugend – oder sie nahmen männliche Erwachsene unabhängig von ihrem Alter in den Blick. Carsten Wippermann vom DELTA-Institut für Sozial- und Ökologieforschung im bayerischen Penzberg versucht diese empirische Lücke zu schließen. Auftraggeber seiner gerade veröffentlichten Studie ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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Schatten, Ausschnitte, Doppelseiten

Eine Erinnerung an den Bilderschaffer und Fotografen Andreas Herzau, der vor einem Jahr gestorben ist.

zweigeteiltes Bild mit Landschaft und Männern von Herzau

Text: Frank Keil
Fotos/Collage: Andreas Herzau, Helvetica, NIMBUS. Kunst und Bücher, Wädenswil 2017

 
(…) Er hatte noch etwas anderes auf dem Herzen, und das wollte er mir persönlich sagen; nicht, dass ich es irgendwie über Umwege und also zufällig erfahre: Er habe Krebs. Es sei schon ernst, aber keine Sorge: eine Spezialklinik sei bereits gefunden, in Köln. Dorthin würde er in Kürze gehen, sich behandeln lassen, er sei dort in guten Händen, in den besten. Wenn Heilung, dann dort. »Also ich sterbe jetzt nicht oder so«, sagte er am Telefon, und er klang in meinen Ohren null bedrückt. Er würde nur länger und noch etwas länger abtauchen und sich nirgendwo melden, und es würde mit Sicherheit kein Spaziergang werden, aber keine Sorge. Es werde schon. (…)

Zur gesamten Erinnerung