»Aus dem Tagebuch eines Blindgängers«

Jürgen Flegers »Schmunzelgeschichten aus dem lichtleeren Raum« als Verständigungsangebot für sehende Menschen.

Text: Alexander Bentheim
Foto: ozzuboy, photocase.de

 
Für sehende Menschen ist es oft ein Rätsel: Wie kann man ohne Augenlicht überleben? »Ganz gut!«, findet Jürgen Fleger, »hilfreich ist allerdings, wenn man genügend Erfahrungen sammeln konnte und ein paar Tricks und Kniffe gelernt hat«.
Jürgen Fleger ist seit gut 30 Jahren komplett blind und weiß, wovon er spricht. Denn er ist schon recht viel herumgekommen in der Welt. Alleine, oder in Begleitung seiner Blindenführhunde, hat er fast alle Länder Europas bereist, war auch in Indien, Nord- und Südamerika. Und hat von überall her »wirklich erlebte« Anekdoten mitgebracht, in denen er kurzweilig und mit Humor beschreibt, was einem blinden Menschen passieren kann, wenn er offenen Ohres durch’s Leben geht. Er beschreibt Erlebnisse, in denen es mal lustig und mal schon einigermaßen gefährlich zuging. Dabei erklärt er anschaulich, wo die Probleme für blinde Menschen liegen können und macht sehenden Menschen Lust, nochmal über ihre bisherigen Strategien für Hilfsangebote nachzudenken. Jürgen Fleger nimmt mit in seine unsichtbare Welt und gibt praktische Tipps, wie jede*r blinde Menschen im Alltag gut unterstützen kann.

Zur Geschichte

Verletzte Helden

Über Depressionen als zunehmendes Männerproblem und ihre Behandlungsmöglichkeiten.

Ein Mann versteckt sich hinter einem Kissen an einer Wand

Text: Ralf Ruhl
Foto: Andreas Siegel, photocase.de

Männer verbergen eine Depression oft hinter Schweigen oder Aggression. Sie wollen sie nicht wahrhaben, sind aber besonders gefährdet, insbesondere in Hinsicht auf soziale Isolation, Sucht und Suizid. Dr. med. Jens-Michael Wüstel zeigt in seinem Buch männerspezifische Auswege und Bewältigungsstrategien.

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Tage wieder dieser eine hier

In guten wie in schlechten Tagen will man füreinander da sein, das sagt man so. Aber was, wenn es so weit ist, dass der andere einen existentiell braucht?

Beine von zwei älteren Menschen

Text: Frank Keil
Foto: pontchen, photocase.de

Männerbuch der Woche, 14te KW. – Die große Helga Schubert gibt in ihrem bewegenden Stundenbuch »Der heutige Tag« vielfältige Auskünfte über ihr Leben als nicht nur ihren Mann pflegende Schriftstellerin.

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Vom Grundrecht der falschen Wortwahl

Was man besser formulieren könnte, was man besser so nicht sagt, wen man schon wieder verletzt hat oder auch nicht: Wie kommen wir da wieder raus?

Bunte Feedbackwand in einer Ausstellung

Text: Frank Keil
Foto: Alexander Bentheim

Männerbuch der Woche, 32te KW. – Matthias Politycki ringt in »Mein Abschied von Deutschland« sprachlich gekonnt mit diesem Land, seiner Debatten(un)kultur, mit Sprech- und Schreibgeboten und dem Unmut der Anpassung. Garniert mit Fußnoten.

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Blicke in Abgründe

Einzelfälle? Geringschätzungen, Missachtungen, dann Übergriffe, schließlich Gewaltakte gegen Frauen. Das dahinter liegende Feld bleibt jeweils oft seltsam unbeleuchtet. Mehr Licht!

Schwarze Spielfiguren stehen und eine rote Spielfigur liegt

Text: Frank Keil
Foto: streifenkaro, photocase.de

Männerbücher der Woche, 10te KW. – Susanne Kaiser schaut in »Politische Männlichkeit« auf die international organisierte Szene der Frauenhasser bis ins terroristische Lager hinein; Carolin Wiedemann analysiert in »Zart und frei« die aktuellen feministischen und antifeministischen Bewegungen.

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Wenn Papa nur noch traurig ist

Ein Bilderbuch über depressive Väter und die Auswirkungen dieser Erkrankung auf ihre Kinder

Dunkles Zimmer mit Licht vom Fenster hinter einem Vorhang

Text: Ralf Ruhl
Foto: akai, photocase.de

Etwa vier Millionen Männer sind in Deutschland von einer Depression betroffen, die meisten im mittleren Alter, oft in der Familienphase. Welche Auswirkungen die Erkrankung auf ihre Kinder hat, zeigt Claudia Gliemann einfühlsam und kompetent in ihrem Bilderbuch »Papas Seele hat Schnupfen«.

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»Die anderen schlafen schon«

Jeder und jede kennt jemanden, der nachts nicht schlafen kann. Manchmal ist einem das selbst vertraut. Oder wenigstens bekannt.

Mann macht Kopfstand in der Ecke seines Schlafzimmers

Text: Frank Keil
Foto: iotas, photocase.de

Männerbuch der Woche, 2te KW. – Anders Bortne erzählt in seinem überzeugenden Buch »Schlaflos – Wie ich nach tausend Nächten endlich Ruhe fand« passend von seiner Schlaflosigkeit, der er auf den Grund zu kommen sucht.

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Wenn Papa nicht mehr Papa ist

Wie Kindern behutsam näher gebracht werden kann, wenn der Vater wegen einer Erkrankung ein etwas anderer Mensch wird.

ein Mann geht durch einen Wald

Text: Ralf Ruhl
Foto: en.joy.it, photocase.de

Krankheiten können das Wesen eines Menschen verändern. Damit verändert sich auch das Leben für die Familie. Das berührende Bilderbuch »Silberfunken« von Juliana Campos (Text) und Daniela Costa (Bild) zeigt, wie Kinder lernen können, mit dem Unabänderlichen zu leben und die Eltern trotzdem zu lieben.

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Wenn es sein könnte

Vielleicht passiert es in 20 Jahren. Oder früher. Oder viel, viel später, was dann okay wäre. Aber liegt es in unserer Hand?

Krankenhausflur

Text: Frank Keil
Foto: adesigna, photocase.de

Männerbuch der Woche, 43te KW. – Martin Simons konfrontiert uns in seinem biografisch geerdeten Text »Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon« mit dem jederzeit möglichen Lebensende.

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Die Schritte nach dem Fall

Immer geht alles voran. Immer wird alles besser. Es sei denn, etwas ereignet sich. Ein Missgeschick, ein Unglück.

Ein Mann auf einer Leiter greift nach einer Wolke

Text: Frank Keil
Foto: David-W-, photocase.de

Männerbuch der Woche, 17te KW. – Ulrike Edschmid erzählt in ihrem autobiografisch geerdeten Roman »Ein Mann, der fällt« von eben einem solchen, eine profane Leiter ist die Ursache, und wie es dann zurück ins Leben geht. Im Hintergrund wirkt noch West-Berlin.

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