»Ich kenn‘ Sie doch von Lanz!«

3. Oktober, Wiedervereinigung. Und danach 9. November, Mauerfall. Was ist das für ein Land, das damals entstanden ist und bis heute entsteht?

Eine Frau an einem Grill im Park

Text: Frank Keil
Foto: sir_hiss, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 40te KW. – Hasnain Kazim bietet mit »Deutschlandtour – Auf der Suche nach dem, was unser Land zusammenhält«, das politische Buch der Stunde.

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Leben und Lieben in zwei Welten

Es hat etwas von Romeo und Julia. Nicht ganz so verliebt, aber ein Junge und ein Mädchen aus völlig unterschiedlichen Welten wollen in diesem Jugendbuch miteinander sein. Das Problem: Hass und Angst zwischen säkularen Christen und orthodoxen Juden geben ihnen keine Chance. Eigentlich …

Text: Ralf Ruhl
Foto: P_Alt, photocase.de

 
Isaac Blum schreibt in »Hoodie Rosen« ungeheuer spannend und lebensnah über den Alltag von Jugendlichen in einer von Ausgrenzung und Vorurteilen bestimmten Kleinstadt.

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Das Stadion, eine »karnevaleske Sonderwelt«

Der Sportwissenschaftler Robert Claus forscht zu Fanszenen, Hooligans und Männlichkeitsbildern – ein Gespräch zur Europameisterschaft.

Nahaufnahme eines kaputten Fußballs

Interview: Thomas Gesterkamp | EM-Special »rund & kantig«
Foto: Jonathan Schöps, photocase.de

 
»Fußball ist ein milliardenschweres Geschäft, zugleich gibt es eine tiefe Sehnsucht nach weniger Kommerz. Zuletzt zu besichtigen bei den Tennisbällen, die gegen den Einstieg von Finanzinvestoren in die Bundesliga auf die Plätze geworfen wurden …«

»In früheren Jahrzehnten war der Fußball weitaus weniger durch Erwartungen an gesellschaftliche Verantwortung geprägt. Im Rückblick traurig-berühmt wurde das Beispiel, dass die (west)deutsche Nationalmannschaft bei der WM 1978 in der Nähe eines Gefängnisses gastierte, in dem die argentinische Militärjunta Oppositionelle folterte – damals geriet das nicht zum Skandal. Den Protesten der vergangenen Jahre geht es vor allem um Teilhabe und eigene Wirkmächtigkeit, also um grundlegende Erfahrungen in einer funktionierenden Demokratie. Im kommerzialisierten Fußball machen die Fans ständig demütigende Erfahrungen der Nicht-Beteiligung, Sponsoreninteressen werden meist stärker gewichtet. Die Tennisbälle waren ein eskalierender Versuch, ihre Interessen massiv einzufordern. Hier unterscheiden sich die Fanszenen des Fußballs von Fankulturen in anderen gesellschaftlichen Bereichen: viele Ultras wollen die Spiele nicht nur spaßvoll konsumieren, sondern vor allem den eigenen Verein aktiv mitgestalten.«

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Der Fußball und sein koloniales Erbe

Eine aktuelle Veröffentlichung nutzt die Popularität des Fußballs und den Aufhänger eines großen Turniers, um über die wenig bearbeitete europäische Kolonialgeschichte aufzuklären.

Text: Thomas Gesterkamp | EM-Special »rund & kantig«
Foto: fabsn, photocase.de

 
Bananen flogen auf das Feld, von den Zuschauerrängen ertönten Affenlaute, als die ersten dunkelhäutigen Spieler in den europäischen Ligen auftauchten. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Funktionäre von Spitzenklubs wie auch Ehrenamtliche in Amateurvereinen engagieren sich gegen Rassismus. Kicker wie der schwarze Nationalverteidiger Antonio Rüdiger sind bei den Fans weitgehend akzeptiert, sie werden in der Regel nach ihrer Leistung und nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt. Aber es ist noch nicht so lange her, dass der AfD-Bundestagsabgeordnete Alexander Gauland öffentlich verlauten ließ, einen Jérôme Boateng wolle man lieber nicht zum Nachbarn haben. Dafür erntete er nicht nur von anderen Politikern, sondern immerhin auch in den Stadien heftigen Protest.
Der Sportjournalist Ronny Blaschke hat nun ein Buch – »Spielfeld der Herrenmenschen« – über das koloniale Erbe des Fußballs vorgelegt. Die massenwirksame Verbreitung dieser Sportart wäre, so die Kernthese des Autors, ohne die weltweite Präsenz der europäischen Mächte nicht möglich gewesen.

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Tendenzen einer Entfremdung

Extrem rechte Fußballfans und die Nationalmannschaft des DFB

Hände strecken sich nach einem Pokal

Text: Robert Claus | EM-Special »rund & kantig«
Foto: bernd_05, photocase.de

 
Der Fußball steht inmitten gesellschaftlicher Konflikte um die Themen Migration sowie sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Dabei werden widerstreitende Entwicklungen in den Fanszenen und den Strukturen des DFB sichtbar. Extrem rechte Organisationen nehmen zunehmend Abstand von dem DFB, dessen Vielfaltsmaßnahmen und der Nationalmannschaft. Was lässt sich für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland schlussfolgern?

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Der ganz große Fußballtraum

Einmal zum Probetraining bei einem großen Verein eingeladen werden – kann dieser Traum für einen Einwandererjungen wahr werden? Bei all den rassistischen Vorurteilen und sozialen Ausgrenzungen?

zwei Jungen spielen Fußball

Text: Ralf Ruhl | EM-Special »rund & kantig«
Foto: Karlsbart, photocase.de

 
Den ganzen Abend in der Frittenbude seines Vaters stehen, das nervt Kian gewaltig. Nicht nur der Mief des Fettes. Oder die blöden Sprüche der Kids aus der Schule. Vor allem nervt es, dass er nur einmal in der Woche zum Fußballtraining darf. Zusätzlich am Wochenende zu den Spielen. »Das reicht«, meint sein Vater. Und verweist darauf, dass schließlich seine Pommes mit Currysoße die ganze Familie ernähren, und das nicht nur wortwörtlich … – »Kian geht aufs Ganze!« von Bali Rai ist weit mehr als eine klassische Fußballgeschichte!

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Wenn David nur noch Jude ist

Wer anders ist, das bestimmen die anderen. Das muss der 13-jährige David erfahren, als er sich eher zufällig als Jude outet. Chaos, Liebe, Gewalt, Verrat und Freundschaft – dieser Roman hat alle Zutaten, die ein gutes Jugendbuch braucht. Ein gutes? Mehr als das!

Jugendlicher mit Pfeife hinterm Haus

Text: Ralf Ruhl
Foto: norndara, photocase.de (Symbolbild)

 
David ist Jude. Weiß aber keiner. Also seine Eltern und seine Schwester natürlich, aber niemand in der Schule. Sieht man ja auch niemandem an, ob er arm ist, Krebs hat, gut in Mathe ist oder eben Jude ist. Das will David auch so. Er will nicht angeglotzt werden, angesprochen auf etwas, das für ihn völlig normal und somit gar nicht so wichtig ist, nicht angefeindet werden – und vor allem will er nicht allein sein. Sondern dazugehören. Wie alle pubertierenden Jungen … Danny Wattin’s »Davids Dilemma« ist das Beste, das ich seit Jahren zum Thema Antisemitismus gelesen habe!

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Vom Grundrecht der falschen Wortwahl

Was man besser formulieren könnte, was man besser so nicht sagt, wen man schon wieder verletzt hat oder auch nicht: Wie kommen wir da wieder raus?

Bunte Feedbackwand in einer Ausstellung

Text: Frank Keil
Foto: Alexander Bentheim

Männerbuch der Woche, 32te KW. – Matthias Politycki ringt in »Mein Abschied von Deutschland« sprachlich gekonnt mit diesem Land, seiner Debatten(un)kultur, mit Sprech- und Schreibgeboten und dem Unmut der Anpassung. Garniert mit Fußnoten.

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»Mit einem Generalverdacht kommen wir nicht weiter.«

Plädoyer für einen dringenden Perspektivwechsel, gemeinsame Gespräche und zukunftsweisende Strategien.

Skulpturen dreier Männer mit langen Haaren und Bart

Interview: Thomas Gesterkamp
Foto: kimc, photocase.de

Ein Gespräch mit Burak Yilmaz vom Duisburger »Jungs e.V.« über das Projekt »Junge Muslime in Auschwitz« und sein Engagement gegen Antisemitismus, das auch in seinem Buch »Ehrensache« breiten Raum einnimmt.

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Bratwurstfett

Man könnte es sich einfach machen – und lauthals »Spinner!« rufen, wenn Männer sich Frauen überlegen fühlen, Schwule für krank halten und vom »Genderwahn« faseln. Aber hilft das?

Schild mit der Aufschrift Wrong Way vor einem Wald

Text: Frank Keil
Foto: Alexander Bentheim

Männerbuch der Woche, 48te KW. – Tobias Ginsburg hat sich für sein düsteres wie lehrreiches Erkundungsbuch »Die letzten Männer des Westens« undercover in die Welten von Männerrechtlern, Antifeministen, Kichernazis und Antisemiten begeben.

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