Die langweiligste Geschichte der Welt

Noch einmal wird der Sommer lebendig, dessen große und kleine Episoden oft Glück und auch Melancholie hinterlassen.

Menschen auf einem Sprungturm im Freibad

Text: Frank Keil
Foto: pontchen, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 38te KW. – Der Sommer ist vorbei. Es wird wieder früh dunkel. Aber es gibt ein Buch, das alles wieder hervorzaubert: die sich aufbauende Hitze und die Abkühlung, den Sprung ins Wasser und das Auftauchen, den Beginn und den Abschied von allem. Arno Frank entwirft in seinem Freibad-Roman »Seemann vom Siebener« ein sprudelndes Lebenspanorama an nur einem Tag.

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Hinter dem Praterstern

Immer geht es weiter, es passiert das nächste und das nächste … Doch was ist mit denen, die nicht können oder wollen, dass das Tempo immer wieder immer weiter anzieht?

Männer in einem Wiener Caféhaus

Text: Frank Keil
Foto: martinsombrero, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 34te KW. – Robert Seethaler bietet mit »Das Café ohne Namen« eine das Heute berührende Zeitreise ins Wien der 1960er-70er-Jahre.

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»Und immer, immer wieder geht die Sonne auf«

Ohne Schlager geht es nicht. Erst recht, wenn man sich mit dem Werk und Leben von Udo Bockelmann beschäftigt.

Rückansicht eines Pianisten am Klavier

Text: Frank Keil
Foto: Jazzid, photocase.de

Männerbuch der Woche, 16te KW. – Rainer Moritz nähert sich mit »Udo Jürgens« sehr klug dem gleichnamigen Schlagersänger und dessen Weg aus Kärnten in die Bonner und dann die Berliner Republik.

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Erektion auf Rezept

Vor 25 Jahren wurde das Potenzmittel Viagra zugelassen, damals eine pharmazeutische Sensation. Medizin und Sexualtherapie streiten aber bis heute über die Wirksamkeit.

ein Mann macht eine Fingerbewegung für einen Größenvergleich

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: fabsn, photocase.de


Erektionsprobleme sind nach wie vor ein gesellschaftliches Tabu. Den betroffenen Männern sind ihre Schwierigkeiten oft peinlich, sie reden darüber nicht mal mit engen Freunden. Stattdessen kaufen und schlucken sie heimlich potenzfördernde Mittel, oft ohne jede medizinische Beratung. Dieser rein pharmakologische Zugang war wissenschaftlich stets umstritten. Wichtiger als die Einnahme von Medikamenten sei die psychische Auseinandersetzung mit den eigenen Schwierigkeiten, kritisieren vor allem Sexualtherapeuten. Hinter der Kontroverse steckt auch die Rivalität der heilenden Professionen. Während die Medizin auf physiologische Befunde wie verengte Blutgefäße verweist, betont die Psychologie die vorrangige Rolle der Seele. Zum Wesen der Sexualität gehöre ihre Unkalkulierbarkeit, kein Mann könne die körperlichen Anzeichen von Erregung willkürlich hervorrufen.

Zum Beitrag

Unterwegs ins sehnsuchtsvolle Kalte

Süden. Norden. Osten oder Westen. Wo soll es hingehen? Und wird man dort glücklich und wenn ja, warum?

Gletscher in der Arktis

Text: Frank Keil
Foto: Vobelima, photocase.de

Männerbuch der Woche, 10te KW. – Stefan Moster reist in »Das Fundament des Eisbergs« mit uns so gedanklich schwärmend wie zugleich solide kenntnissicher in die Arktis. Und erzählt gekonnt eine Mentalitätsgeschichte der Entdecker-Sehnsüchte und des Reisens gen Norden.

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Zeitenwende

Beleidigungen in der Postmoderne

Parkbank mit Grafitti

Text und Foto: Alexander Bentheim | »Bilder und ihre Geschichte« #17

Satire, ein Orthographieproblem oder einfach nicht zugehört? Jedenfalls war der Schmunzler perfekt, als wir im Hamburger Stadtpark an dieser Bank vorbeikamen. »Ein Sohn mit nur einer Uhr?«, »Jemand, der es mit der Pünktlichkeit so genau nimmt, dass er auf seine Verabredung keine 5 Minuten wartet?« Fragen über Fragen. »Hauptsache, er tickt noch ganz richtig«, bemerkte ein Freund. Alles andere ist dann egal.



Reihe »Bilder und ihre Geschichte/n«
#16 | Frank Keil, Warten auf den nächsten Zug
#15 | Alexander Bentheim, Im Bistro am Ölberg
#14 | Alexander Bentheim, »Riskanter, als Aktien zu haben … ist keine zu haben.«
#13 | Rolf Lüüs, Geschenkte Momente
#12 | Christian Thiel, Ein Augenblick der Ruhe und Verbundenheit
#11 | Tom Focke, Berliner Trompeten
#10 | Kerstin Maier, 9 Tage Glück / Familiensachen
#09 | Jo Fröhner, Rollentausch am Arbeitsplatz / Wenn Männer Männer pflegen
#08 | Kerstin Maier, Roadmovie / Männersachen
#07 | Caio Jacques, Von Luis zu Mina / Eine Reise zwischen den Geschlechtern
#06 | Alexander Bentheim und Frank Keil, Stephen Sondheim’s Musical »Assassins«
#05 | Soumita Bhattacharya, Mandeep Raikhy’s »A MALE ANT HAS STRAIGHT ANTENNAE«
#04 | Gilles Soubeyrand, Portraits und ein Interview
#03 | Jens Kuhn, Fotografische Männergeschichten und ein Interview
#02 | Kerstin Maier, 11 Freunde
#01 | Sebastian Ansorge, malender Kreativitätsbegleiter

Die Runden

Ein Ziel haben, nach Höherem streben, und zugleich auf dem Boden bleiben, im Alltag verhaftet. Das zu vereinen, muss Glück bedeuten.

Ein Taucher vor einer Wand mit Containern

Text: Frank Keil
Foto: Saimen., photocase.de

Männerbuch der Woche, 3te KW. – Arno Geiger erzählt in seinem neuen Buch »Das glückliche Geheimnis« von entscheidenden Lebensmomenten am Altpapiercontainer und damit dem allmählichen Werden eines Schriftstellers.

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Vor dem Abschied

Wir werden niemals alt werden. Doch was ist, wenn wir nicht mehr jung sind?

alte Bücher in einem Regal

Text: Frank Keil
Foto: cybernautin, photocase.de

Männerbuch der Woche, 42te KW. – Eberhard Rathgeb nähert sich mit seinem feinen Roman »Unser Alter« dem Mann und dem Alter und was das eine mit dem anderen macht.

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Hellas-Teller to go

Sommer ist, die Ostsee liegt vor der Tür. Ein Plan will verfolgt werden. Doch es kann immer alles ganz anders kommen.

Ein Mann hält einem anderen die Augen zu

Text: Frank Keil
Foto: eurytos, photocase.de

Männerbuch der Woche, 35te KW. – Heinz Strunk lässt seinen Helden in »Ein Sommer in Niendorf« in eben diesem Niendorf (fast) verzweifeln.

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Abends Kneipe

Wenn politisch-rigide Systeme zu fallen drohen, muss das nicht gut ausgehen und auch nicht friedlich enden. Falls aber doch, winken die Zumutungen der Freiheit (möglicherweise).

Mann mit Glas in der Hand und Flasche im Hintergrund

Text: Frank Keil
Foto: andreas mang, photocase.de

Männerbuch der Woche, 15te KW. – Zu erinnern an und vor allem wieder zu lesen ist Thomas Rosenlöchers so kluges wie offenherziges Journal »Die verkauften Pflastersteine – Dresdner Tagebuch« über die letzten Tage der DDR und die neuen Tage des neuen Deutschland; erstmalig erschienen 1990, danach immer wieder aufgelegt. Und warum es lesen? Nicht aus Nostalgie heraus (oder meinetwegen auch das), sondern weil es mal wieder zurückführt in Zeiten, in denen so vieles möglich scheint, im Guten wie im zu Befürchteten. Denn als Rosenlöcher seine Notizen um sich herum versammelt, ist noch völlig offen, wie die Staatsmacht auf die wachsenden Proteste ihrer real-sozialistischen Bürger reagieren wird. Umso erstaunter kann man noch einmal lesend verfolgen, wie schnell die Dämme brechen, wie ein über Jahrzehnte eingespieltes System aus latenter Bevormundung, beständiger Einschüchterung bei gleichzeitigen Lockangeboten regelrecht implodiert, wie Rosenlöcher eine Zeit lang recht ungläubig protokolliert – wobei Dresden immer eben eine kleinere Hausnummer ist als das stets rebellischere Leipzig …

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