Neugieriges Spielen mit Images

Eine fotografische Inszenierung zur »Kunst der Verwandlung«

Porträt eines Menschen hälftig als Frau und als Mann

Text: Alexander Bentheim (»Bilder und ihre Geschichte« #20)
MakeUp: Ursula Schäfer
Model: Manfred »Doci« Flucht
Foto: Andreas Kleve


Eine Visagistin wird inspiriert von der Fotoserie eines Wochenmagazins, ein Künstlerfreund bietet sich als Model an, ein Fotograf ist ebenfalls bald gefunden. Die Haare werden gelegt, der Bart hälftig rasiert, der Lippenstift angesetzt, der Kajal aufgetragen – eine Verwandlung auf kurze Zeit, die nicht nur optisch eine Spur hinterlässt. »Das hat etwas mit mir gemacht«, sagt das Model, »vor allem neugierig – und meine weibliche Seite hat mich angenehm an meine Tante erinnert«.
Das Bild hängt als Plakat im Laden der Visagistin, das Model wird erkannt und interessiert angesprochen, es gibt durchweg positive Resonanzen. Erst zwei Tage später geht es zurück in den ursprünglichen Look. Aber das Foto bleibt, und mit diesem die Chance, sich mit eigenen Impulsen beim Betrachten des Bildes zu beschäftigen.



Reihe »Bilder und ihre Geschichte/n«
#19 | Alexander Bentheim, Eine Frage der Perspektive
#18 | Ina Buskens, »Männer mögen es, wenn sie etwas härter dargestellt werden, als sie in Wirklichkeit sind.«
#17 | Alexander Bentheim, Zeitenwende / Beleidigungen in der Postmoderne
#16 | Frank Keil, Warten auf den nächsten Zug
#15 | Alexander Bentheim, Im Bistro am Ölberg
#14 | Alexander Bentheim, »Riskanter, als Aktien zu haben …«
#13 | Rolf Lüüs, Geschenkte Momente
#12 | Christian Thiel, Ein Augenblick der Ruhe und Verbundenheit
#11 | Tom Focke, Berliner Trompeten
#10 | Kerstin Maier, 9 Tage Glück / Familiensachen
#09 | Jo Fröhner, Rollentausch am Arbeitsplatz / Wenn Männer Männer pflegen
#08 | Kerstin Maier, Roadmovie / Männersachen
#07 | Caio Jacques, Von Luis zu Mina / Eine Reise zwischen den Geschlechtern
#06 | Alexander Bentheim und Frank Keil, Stephen Sondheim’s Musical »Assassins«
#05 | Soumita Bhattacharya, Mandeep Raikhy’s »A MALE ANT HAS STRAIGHT ANTENNAE«
#04 | Gilles Soubeyrand, Portraits und ein Interview
#03 | Jens Kuhn, Fotografische Männergeschichten und ein Interview
#02 | Kerstin Maier, 11 Freunde
#01 | Sebastian Ansorge, malender Kreativitätsbegleiter

Nicht allzu viele Worte und dennoch enorm viel Bedeutung

Immer diese langen Texte. Immer diese endlosen Romane. 1000 Seiten – und mehr. Es geht auch anders: runterdimmen, um wieder auf Touren zu kommen.

Mann sitzt mit Stift über einem Papier

Text: Frank Keil
Foto: aoo3771, photocase.de

Männerbuch der Woche, 22te KW. – Kurz, sehr kurz und sehr, sehr kurz und immer wieder sehr komisch: Jürgen Hosemann versammelt in »Papierkorb« wunderbarste Miniaturen und textliche Erprobungen zum Bewahren und also Aufheben und Bedenken.

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»Er sah grauenvoll aus«

Manchmal hat man Glück und entdeckt ein Buch von zeitloser Prägnanz wie Schönheit. Und kann nun immer wieder eintauchen in eine eigene Welt, die so verstört wie betört.

Kind als Engel verkleidet vor einem Lost Place

Text: Frank Keil
Foto: Gundula Schulze Eldowy

Männerbuch der Woche, 19te KW. – Die Fotografin Gundula Schulze Eldowy nähert sich in ihren Berliner Geschichten »Am fortgewehten Ort« den Tiefen des Lebens. Eine Entdeckung.

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Gesehen werden und sehen

Was sind eigentlich die Unterschiede zwischen trans*, inter* und non-binär? Was genau ist queer? Und wie hat alles einst angefangen: Wann und warum definierten die ersten Menschen ihr Geschlecht als nicht definierbar, wann gab es die ersten geschlechtsangleichenden Operationen und wer führte sie durch? Fragen über Fragen – die weiterführen.

Transvestiten 1921

Text: Frank Keil
Foto: bpk / Kunstbibliothek, SMB, Photothek Willy Römer

Männerbuch der Woche, 18te KW. – Eine sehenswerte Ausstellung und der begleitende Katalog dazu: »TO BE SEEN« im NS-Dokumentationszentrum München bietet einen ersten, wichtigen Überblick über die Geschichte queeren Lebens in Deutschland von der Kaiserzeit bis in die Nachkriegsjahre.

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»Und immer, immer wieder geht die Sonne auf«

Ohne Schlager geht es nicht. Erst recht, wenn man sich mit dem Werk und Leben von Udo Bockelmann beschäftigt.

Rückansicht eines Pianisten am Klavier

Text: Frank Keil
Foto: Jazzid, photocase.de

Männerbuch der Woche, 16te KW. – Rainer Moritz nähert sich mit »Udo Jürgens« sehr klug dem gleichnamigen Schlagersänger und dessen Weg aus Kärnten in die Bonner und dann die Berliner Republik.

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Eine Frage der Perspektive

Der kleine Kasten am Rande des großen Tempelsaals

Text und Foto: Alexander Bentheim
Reihe »Bilder und ihre Geschichte«, #19


Wie man das manchmal so macht in fremden Städten, selbst als kirchenferner Mensch: man schaut in eine solche, z.B. um kühlenden Schutz vor der Sommerhitze zu finden, um sich einigen leise anerkennenden »Ooohs« und »Aaahs« hinzugeben oder um einen Moment die Stille von der Hektik der Stadt zu genießen. Auf dem kurzen Weg durch den Saal dann ein kleiner schwarzer Blechkasten in einem Seitengang, etwas unscheinbar, sein Hals viel zu eng, da passen vielleicht wenige kleine Münzen auf einmal hindurch, Scheine sicher nur gut vorgefaltete. Und warum ist der Kasten so schwarz, dass man ihn zwischen dem vielen Prunk und Gold als hässlich und fast schon selbst beschämt wahrnimmt? Frühe Gerechtigkeitsimpulse werden wach, Fragmente vom Schein und Sein alles Religiösen und Weltlichen verdichten sich auf einer mehr als nur kurzen Achterbahn durch Hirn und Herz, wilde Aktionsideen blitzen auf, aber mir fehlen gerade kommentierende Mittel für eine anhaftend sichtbare Bemerkung. Und nach Passau komme ich so schnell nicht wieder.



Reihe »Bilder und ihre Geschichte/n«
#18 | Ina Buskens, »Männer mögen es, wenn sie etwas härter dargestellt werden, als sie in Wirklichkeit sind.«
#17 | Alexander Bentheim, Zeitenwende / Beleidigungen in der Postmoderne
#16 | Frank Keil, Warten auf den nächsten Zug
#15 | Alexander Bentheim, Im Bistro am Ölberg
#14 | Alexander Bentheim, »Riskanter, als Aktien zu haben …«
#13 | Rolf Lüüs, Geschenkte Momente
#12 | Christian Thiel, Ein Augenblick der Ruhe und Verbundenheit
#11 | Tom Focke, Berliner Trompeten
#10 | Kerstin Maier, 9 Tage Glück / Familiensachen
#09 | Jo Fröhner, Rollentausch am Arbeitsplatz / Wenn Männer Männer pflegen
#08 | Kerstin Maier, Roadmovie / Männersachen
#07 | Caio Jacques, Von Luis zu Mina / Eine Reise zwischen den Geschlechtern
#06 | Alexander Bentheim und Frank Keil, Stephen Sondheim’s Musical »Assassins«
#05 | Soumita Bhattacharya, Mandeep Raikhy’s »A MALE ANT HAS STRAIGHT ANTENNAE«
#04 | Gilles Soubeyrand, Portraits und ein Interview
#03 | Jens Kuhn, Fotografische Männergeschichten und ein Interview
#02 | Kerstin Maier, 11 Freunde
#01 | Sebastian Ansorge, malender Kreativitätsbegleiter

Und dann wird alles anders

Plätschert es nicht einfach so dahin, das Leben? Mit Höhen, Tiefen, Verlusten, Gewinnen? Es sei denn, man schaut sich selbst einmal genauer beim Leben erleben zu.

Mann sitzt schreibend in einem lost place

Text: Frank Keil
Foto: JoeEsco, photocase.de

Männerbuch der Woche, 6te KW. – Peter Stamm lässt in seinem neuen Roman »In einer dunkelblauen Stunde« virtuos eine glücklose Filmemacherin nach einem Mann, dem Leben und der Liebe suchen.

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Die Runden

Ein Ziel haben, nach Höherem streben, und zugleich auf dem Boden bleiben, im Alltag verhaftet. Das zu vereinen, muss Glück bedeuten.

Ein Taucher vor einer Wand mit Containern

Text: Frank Keil
Foto: Saimen., photocase.de

Männerbuch der Woche, 3te KW. – Arno Geiger erzählt in seinem neuen Buch »Das glückliche Geheimnis« von entscheidenden Lebensmomenten am Altpapiercontainer und damit dem allmählichen Werden eines Schriftstellers.

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Papa-Lese-Liste | Update Januar 2023

Neue Ausgabe der Lese- und Medienempfehlungen für Väter und Großväter

Vater und Sohn betrachten ein Bilderbuch

Text: Alexander Bentheim
Foto: behrchen, photocase.de

Der Tradition verbunden, dem Neuen aufgeschlossen: Wieder gibt es eine neue Ausgabe der bekannten Papa-Lese-Liste vom Hildener Vater, Großvater, Rezensenten, Vorleser und 2018 auch mit dem Deutschen Lesepreis ausgezeichneten Christian Meyn-Schwarze. Auf mittlerweile 181 Seiten werden – mit Stand Dezember 2022 – zahlreiche lieferbare oder antiquarisch auffindbare Bücher und andere Medien vorgestellt, in denen aktive Väter, Großväter, soziale Väter dominant vertreten sind.
Zu seiner Motivation, diese Bücher zu sammeln und für die Papa-Lese-Liste seit über 20 Jahren kontinuierlich aufzubereiten, berichtete Christian umfänglich in einem früheren Beitrag.
Nach wie vor gilt, dass diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und die Auswahl und Bewertung subjektiv und zum Teil auch sehr persönlich sind. Gleichwohl lädt sie zum ausgiebigen Stöbern ein und können alle Bücher für Väter-Kinder-Veranstaltungen, Tagungen, Fortbildungen und wissenschaftliche Zwecke gegen eine Versandkostenerstattung bei Christian auch ausgeliehen werden, Kontakt: meynschwarze@t-online.de.

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