Endlichkeit, 5

(…)

leeres Zimmer mit Bett und Stuhl

Text: Ralf Ruhl
Foto: Wendelin Jacober, pexels.com
Schwerpunkt »Endlichkeiten«


Eine Schicht Zeit
Noch unverklärt
Auf den Regalen und
Dem Ohrensessel

Die Zimmer nur Zimmer
Unnötig, auf Befehle
Und Erwartungen zu horchen

Der Rasenmäher arbeitet
Mulch auf, freiwillig,
legt zwischen Frühlingsblumen
eine Schicht Zeit

Endlichkeit, 4

(…)

gebundene Briefe und ein Foto

Text: Ralf Ruhl
Foto: Suzy Hazelwood, pexels.com
Schwerpunkt »Endlichkeiten«


Sterbeurkunde Vater
Sterbeurkunde Mutter
Heiratsurkunde Eltern
Geburtsurkunde Tochter
Geburtsurkunde Sohn
Scheidungsurkunde
Testament
Eröffnungsprotokoll des Nachlassgerichts
Vollmacht Vermögenssorge
Erbschaftssteuer
Grundbuchauszug
Erbschein
Rechnung

Endlichkeit, 3

(…)

alter Mann in Sonne und Schatten sitzt sich auf

Text: Ralf Ruhl
Foto: gregor, photocase.de
Schwerpunkt »Endlichkeiten«


Nur noch Ruhe
Lauschen auf das Zittern
Der rissig kühlen Hand
Die Welle, stockend
Und wässrig durch die Lunge

Ein Blick ohne zu sehen
Ein Blick ohne Hadern

Und der lange Ton
Der silbergrauen Maschine

Endlichkeit, 2

(…)

ein Mensch an einem See im Nebel in Regenjacke

Text: Ralf Ruhl
Foto: Gagaz Adam, pexels.com
Schwerpunkt »Endlichkeiten«


Im frühen Tau verschwindet
Der Morgengesang der Vögel

Wie kühlendes Tuch verhüllt
Der Tag meine letzte Gestalt

Die Mauer, einst mächtig und kalt,
Versandet in durchscheinender Seide

Nur noch ein Schritt

Mitleid kann ich nicht gebrauchen!

Ein Leben ohne Internet? Was die meisten Kids als schlimmsten Notfall empfinden würden, ist für Simon einfach perfekt. Denn er hat einen Amoklauf an seiner Schule überlebt. Als Einziger.

ein Alpaca steht am Strand und beobachtet Wassersportler

Text: Ralf Ruhl
Foto: Alexander Bentheim

 
Und wie Simon es schafft, sich seinem Trauma zu stellen, erzählt Erin Bow unglaublich witzig, spannend und voller Mitgefühl in ihrem Jugendroman »Alpakas, Agate und mein neues Leben«.

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Weglaufen klappt nicht

Jugendroman rund um die Themen Probleme, Ärger, prekäre Lebensverhältnisse, Laufen und Verantwortung.

Ein Junge läuft über eine Wiese

Text: Ralf Ruhl
Foto: spudnique, photocase.de

 
Rennen. Das kann Jay. Denn er rennt immer wieder weg. Vor allem vor seiner allein- aber nicht erziehenden Mutter. Die sitzt oder liegt meist auf dem Sofa, jammert und liest Liebesromane. Kriegt ihr Leben nicht auf die Reihe. Jays Vater ist in Valparaiso, genau, Südamerika oder so. Und sein Bruder Keno driftet in die Kriminalität ab, mit Sprayen, Schulschwänzen, Obdachlosigkeit. Ist das auch für Jay vorgezeichnet? Martina Wildner’s »Zu schnell für diese Welt« ist ein Jugendbuch der Extraklasse!

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Vegan pupsender Bonus-Bruder mit Bartagame

Graphic Novel über ein Mädchen in Nöten, das sich dann auch noch mit einem neuen Bruder arrangieren muss.

Junger Mann mit Hut und gesenktem Kopf

Text: Ralf Ruhl
Foto: sto.E, photocase.de

 
Neue Schule. Angst vor Mobbing. Verlust der besten Freundin. Die eigene Herkunft kennen. Und dann noch eine Patchworkfamilie mit Bonus-Bruder. Ganz schön viel für ein zehnjähriges Mädchen. Und für die Graphic Novel »Der süßeste Bruder der Welt… und andere Irrtümer« von Elin Lindell. Die dabei gar nicht schwierig oder düster daherkommt. Sondern witzig, voller Situationskomik und mit viel Herz für alle ihre Figuren.

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Wenn Schuhe in verschiedene Richtungen laufen

Wie erklärt man einem Kind die Trennung der Eltern? Und wer erklärt da eigentlich was und wie?

Mutter mit Kind auf einem Sofa

Text: Ralf Ruhl
Foto: Ketut Subiyanto, pexels.com (Symbolbild)

 
Im Bilderbuch »Ruckediguh – von Kopf bis Schuh« von Kristin Schulz und Dayeon Auh versucht die Mutter, ihrer Tochter die Trennung zu erklären, indem sie Motive aus dem Märchen »Aschenputtel« aufgreift. Der Ex-Partner hat dabei offensichtlich nichts zu sagen. Ob das gut gehen kann?

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Nicht nur im Himmel

Papa ist gestorben. Die Trauer ist unermesslich. Und doch können Freude und Fröhlichkeit wieder im Leben Einzug halten. Aber langsam. Langsam.

Junge liegt auf einem Sofa und schaut in die Höhe

Text: Ralf Ruhl
Foto: altanaka, photocase.de

 
»Seit Papa nicht mehr da ist, ist er einfach überall.« Mit diesen Worten beginnt der kleine Junge seine Erzählung vom Tod seines Vaters – und seiner Trauer. Alles war schwarz wie ein Tintenfleck und Papa wie ein Dinosaurier, ausgestorben, unauffindbar. Dabei sei er doch gar nicht böse gewesen, denkt der Junge, wütend vor sich hinstarrend in dem großen Sessel, der viel zu groß erscheint … Emilie Chazerand und Sebastien Pelon’s »Papa ist überall« ist ein herzerwärmendes Bilderbuch über den Tod und das, was fehlt.

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