Eine Klasse voller Mädchen, Jungen, Sternchen. Biodeutsch, ausländischdeutsch, migriert. Alle Personen in diesem Roman sind irgendwie Loser, fühlen sich verloren – aber sie arbeiten daran, zurecht zu kommen mit dem Leben. Und der Liebe.
Rosie Haines »Es ist doch schön, nackt zu sein, denn jeder Körper ist ein Wunder!« ist eines der besten Bücher zum Thema Vielfalt, das ich je gesehen habe. Denn es kommt ohne jedes Moralisieren aus und vermittelt vor allem dies: die Freude am eigenen Körper. Allerdings mit einem kleinen Haken am – äääh – Haken …
Sind Märchen Kinderkram? Nee, sind sie nicht. Denn Märchen berühren auch immer das Unbewusste und weisen so Wege, wie man* – ob Königin oder Prinz, Hänsel oder Gretel – Auswege aus Krisen und Bedrängnissen finden kann. Märchen können zu allen Zeiten spielen, in guten wie in schlechten, damals wie heute. Und nicht immer in einem fernen Land. Menschen gehen auf Wanderschaft, gute und weniger gute Zauberwesen erscheinen, Mädchen retten sich selbst und Jungen sich ebenfalls.
MännerWege-Autor Ralf Ruhl hat zu diesem von Anke Fischer herausgegebenen Buch »Neue Märchen für jedes Alter« drei Geschichten beigesteuert, in denen tiefe Verwandlungen stattfinden. Sie zeigen die wahre Gestalt eines Werwolfs, die Sehnsüchte eines Prinzen, die Liebe eines Königs. Die Märchenwesen geraten in existenzielle Konflikte, aus denen sie schließlich verändert und bereichert hervorgehen. Denn sie haben erkannt, welche Verletzungen und Gefühle, aber auch Lebenswünsche und Kraftquellen in ihnen stecken. So machen die Märchen Mut, einen eigenen Weg zu finden, den ganz persönlichen Männerweg.
In das hier vorgestellte Märchen »Der letzte Wackerstein« fließen Ruhls Erfahrungen aus der Arbeit mit gewalttätigen Männern ein; die Textversion gibt es hier. Wer aber gerade nicht lesen will, mag vielleicht hören – der Autor hat sein Märchen in einer Hörfassung eingesprochen:
Der Band mit allen anderen Märchen und die Verlagsinfos gibt es im Onlineshop.
Männerbuch der Woche, 48te KW. – Anja Schmitter erzählt in ihrem wunderbaren Debüt-Roman »Leoparda« von der Verwandlung einer jungen Frau und von der Verwandlung der Welt.
Männerbuch der Woche, 36te KW. – Wlada Kolosowa erzählt in ihrem heiter-komplexen Roman »Der Hausmann« – wunderbar ergänzt um eine gekonnt eingefügte Graphic Novel des Illustrators Raúl Soriavon – von einem jungen Berliner Paar, dass der Traditions-Falle zu entkommen sucht; dabei beobachtet von ihren Nachbarn.
Männerbuch der Woche, 32te KW. – Matthias Politycki ringt in »Mein Abschied von Deutschland« sprachlich gekonnt mit diesem Land, seiner Debatten(un)kultur, mit Sprech- und Schreibgeboten und dem Unmut der Anpassung. Garniert mit Fußnoten.
Ein Gespräch mit dem Wirtschaftswissenschaftler und Männerberater Boris von Heesen anlässlich seines jüngst erschienenen Buches, in welchem er sich auf die Dokumentation von (öffentlich zugänglichen) Zahlen konzentriert. Nach seiner vorsichtigen Schätzung verursacht ungesundes männliches Verhalten Jahr für Jahr gesellschaftliche Kosten von über sechzig Milliarden Euro. Vor allem bei den Themen Gewalt, Sucht und Straßenverkehr dominieren Männer die negativen Statistiken.