Victor lernt die Männerrolle

Ein Trans-Mann und seine Probleme mit der Wandlung stehen im Mittelpunkt eines Romans für Mädchen. Kann das gut gehen?

eine Person steht in einer Tiefgarage und schüttelt den Kopf

Text: Ralf Ruhl
Foto: adrian-hoffmann.com, photocase.de

»Der verwunschene Blumenladen im Londoner East End mit dem lichtdurchfluteten Wintergarten und dem Duft nach frischer Erde ist Vincents liebster Zufluchtsort. Denn er hütet ein Geheimnis: Er ist ein Mann, im Körper einer Frau geboren, aber jeder sieht in ihm nur Victoria, die attraktive Studentin. (…) Tracey hat sich fest vorgenommen, das Großstadtleben zu genießen. Sie ist von Vincent fasziniert, doch sie ahnt nichts von seinem inneren Konflikt. Es ist eine Begegnung, die ihr beider Leben komplett verändert…«.

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Empathie – So lernst Du Mitgefühl

Neues Video der Männerberatung der AWO Werra-Meißner und des Institut NoMos im YouTube-Kanal »Täterberatung Häusliche Gewalt«

Mann mit zwei therapeutischen Puppen

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto Filmszene: Robert Moos

Empathie wird oft mit den Worten »Mitleid« oder »Mitgefühl« übersetzt. Zunächst aber geht es darum, Gefühle im anderen zu erkennen. So erkennt ein noch hilfloses, vom Wohlwollen der Erwachsenen vollkommen abhängiges Baby erst mit der Zeit, welcher Gesichtsausdruck Freundlichkeit und positive Zuwendung verspricht. Und es lernt, diesen Ausdruck mit einem eigenen Gefühl zu verbinden. Aber Baby ist nicht gleich Baby: Jungen werden – und das zeigen psychologische Tests, wobei das Geschlecht der Eltern sogar unwichtig ist – seltener als Mädchen mit positiver Zuwendung bedacht. Auf wessen Gefühle jedoch seltener positiv reagiert wird, der wird Gefühle auch seltener zeigen und eher verbergen – wovon viele Männer ein lautloses Lied singen können.

Ralf Ruhl, Männerberater der AWO im Werra-Meißner-Kreis, und Robert Moos, Täter*innenberater beim Institut NoMos, behandeln in ihrem neuen Video (4’54“) die Grundzüge der Empathie. Denn um diesen Kreislauf zu überwinden, gibt es nur eins: Nehmt Eure Jungen in den Arm! Tröstet sie! Zeigt ihnen Euer Herz! Weil: nur wer die eigenen Gefühle kennt, kann sie auch seinen Kindern vermitteln und deren Gefühle spiegeln. Sie zu benennen ist immer wichtig und für Männer eine starke Herausforderung. Auf sich selbst achten, sich selbst ernst nehmen ist die Grundvoraussetzung für Empathie. Und so hilft Empathie auch gegen Häusliche Gewalt: Wer die Gefühle erkennt, die er selbst im anderen auslöst, der wird weniger bereit sein, zuzuschlagen, zu drohen, zu vernichten. Deshalb ist eine empathische Beziehung die beste Prävention vor Häuslicher Gewalt.

NEU: Empathie – So lernst du Mitgefühl (4’54“)

Die weiteren Videos als Einzelbeiträge:
Du hast es in der Hand – Vorstellung des Tutorials (4’30“)
Dein Krisenthermometer (4’04“)
Wut, Kränkung, Provokation (4’13“)
Dein Notfallplan (3’25“)
Bilanz und Konsequenzen der Tat (6’56“)
Gewaltspirale und Kreislauf der Liebe (6’40“)
Kinder und Häusliche Gewalt (5’23“)
Häusliche Gewalt und Kinder – Experte Manuel Schwab (7’09“)
Verhalten entsteht im Kopf (3’45“)
So gelingt Kommunikation (6’32“)
Wenn die Polizei kommt (7’25“)
Paardynamik (7’55)

Zum Videokanal Täterberatung Häusliche Gewalt mit allen Beiträgen

Visionen fürs Leben finden

Salonabend #2 des MännerKompetenzCentrum Hamburg am 1. Juni

Ein Mann schaut am Abend über das Meer

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: SilasBaisch, photocase.de

Das MännerKompetenzCentrum Hamburg geht mit dem Dipl-Betriebswirt, Theologen, Visionssuche-Leiter, Youtuber (»Theos Art«) und Online-Trainer Joerg Urbschat am 1. Juni in die zweite Ausgabe seines Salonabends. Die Veranstaltungsreihe öffnet engagierten Impulsgebern (zunächst digital, aber wenn es die pandemischen Umstände zulassen, auch wieder analog) jeden ersten Dienstag im Monat einen Raum, um basiered auf den je eigenen Arbeitserfahrungen und Lebensüberzeugungen das Mannsein aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten – und darüber mit den Gästen ins gemeinsame Gespräch zu kommen.

»Wichtige Entscheidungen bedürfen eines Rückzugs aus dem Alltagsleben, um innere Klarheit und Stärke für den nächsten Schritt zu gewinnen«, ist Joerg Urbschat überzeugt. Denn rituell gestaltete Rückzüge in die Natur wurden in vielen Kulturen und zu allen Zeiten der Geschichte praktiziert, damit Menschen Krisen bewältigen und Übergänge von einer Lebensphase in eine andere markieren konnten. Die Lebensbedingungen mögen sich in der modernen Welt verändert haben, aber die Krisen und Übergänge sind dieselben geblieben: Der Wandel vom Jugendlichen Menschen zum Erwachsenen, der Eintritt in das Familienleben, die Lebensmitte und der Eintritt ins Alter bedürfen oder verlangen gestaltete Übergänge, Rituale, Initiationen genauso wie wichtige Entscheidungen – seien es Partnerschaft oder Trennung, berufliche Neuorientierung oder Krankheit.

Moderation: Andreas Leschke, MännerKompetenzCentrum Hamburg e.V. | Zeit: Dienstag, 1. Juni 2021, 18.30 – 20.00 Uhr | Ort: Zoom-Videokonferenz | Teilnahmebeitrag: Spende nach eigenem Ermessen | Anmeldung: Zugangs- und Kontodaten nach Erhalt der Anmeldung oder Mail an salonabend@mkc.hamburg bis zum 28. Mai 2021 | Eine Vorschau auf weitere Termine und Themen gibt hier.

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Gern wäre ich König geblieben

Ein Kinderfachbuch über neue häusliche Monarchien und was eine frühe Entthronung für das weitere Leben bedeuten kann.

Kleiner Junge mit selbstgebastelter Krone

Text: Ralf Ruhl
Foto: Alexander Bentheim

Wenn ein Geschwister kommt, wird das ältere Kind »entthront«. Was das bedeutet, beschreibt Ljuba Stille aus der Sicht und dem Erleben des »nun schon großen« Kindes in ihrem Kinderfachbuch »Kurz war ich König«. Das kann ziemlich heftig sein – und Eltern vor erhebliche Probleme stellen. Wie mit Geschwisterrivalitäten am besten umzugehen ist, wird im Fachteil von den Kinder- und Jugendlichenpsycholog*innen Gabriele Meyer-Enders und Lars Adam erklärt.

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Im abseitigen Diesseits

Selbst bestimmen, was ist. Allein entscheiden. Nur auf sich gestellt sein. Erstrebenswert und auch effektiv – oder ein Weg ins Falsche?

ein Tisch mit Laptop, Notizbuch, Stift und Tasse

Text: Frank Keil
Foto: markusspiske, photocase.de

Männerbuch der Woche, 8te KW. – Andreas Lehmann erzählt in »Schwarz auf Weiß« überzeugend von unserer neuen, individuell zugeschnittenen Arbeitswelt, Covid-19 inklusive.

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Knutschzwang im Glitzer-Matriarchat

Der Horror für neunjährige Jungen: Den Prinzen im alljährlichen Märchenspiel darstellen und Schneewittchen küssen müssen!

Junge bekommt die Haare von seiner Mutter geschnitten

Text: Ralf Ruhl
Foto: coscaron, photocase.de

Herzerwärmend und witzig für Jungen, die keine Supermacker sein wollen und unter dem Dauergekicher der Mädchen leiden. Sabine Engel ist mit »Bühne frei für Ben!« ein tolles Kinderbuch gelungen.

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Tag, Nacht, wieder Tag

Keine Wohnung haben. Auf der Straße leben müssen. Gibt es Schlimmeres für uns Büchermenschen? Vermutlich.

Ein nachdenklicher Mann am Tisch mit einem Glas und Flaschen

Text: Frank Keil
Foto: Maxal Tamor, photocase.de

Männerbuch der Woche, 6te KW. – Markus Ostermair gewährt in seinem Debütroman »Der Sandler« tiefe Einblicke in die Welten obdachloser Männer und formt daraus zugleich wahre Literatur.

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Mit Gewalt zum Kumpel gemacht

Schule ist brutal, im Alltag. Nicht nur wegen des Stillsitzens, sondern auch wegen des Mobbings. Und das betrifft jede Klasse.

Schatten zweier raufender Gestalten

Text: Ralf Ruhl
Foto: chribier, photocase.de

Der Comic-Roman »Mega dumm gelaufen« von Rüdiger Bertram und Horst Hellmeier könnte helfen, entdramatisieren, Lösungswege in witziger Form aufzeigen – er bleibt aber reine Unterhaltung für Kids ab sieben Jahre.

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Eines Tages ist alles vorbei

Er ist gegenwärtig wie lange nicht. Doch man schaut ihn nicht an und spricht kaum über ihn: den Tod.

Wanderer in Landschaft

Text: Frank Keil
Foto: taretz, photocase.de

Männerbücher der Woche, 4te KW. – Drei lesenswerte Bücher nehmen sich das Sterben und damit das Leben zur Brust: das neue Konkursbuch #56 versammelt unterschiedlichste, stets intensive Beiträge (vor allem von Autorinnen, und die können ja eine gute Anregung für uns Männer sein), Zsuzsa Bánk berührt mit den Beobachtungen vom Tod ihres Vaters, und Ralf Schlatter ringt mit seiner des Lebens müden Mutter.

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