Wenn ich doch nur fliegen könnte …

Ein König will hoch hinaus, verliert alles und entdeckt sich selbst.

Ein Mann mit einer Krone

Text: Ralf Ruhl
Foto: Saimen., photocase.de

Er ist ein Sammler, dieser König Ambrosius. Wie so viele Männer. Nicht, dass Frauen nichts sammeln würden, aber anderes und anders. Männer sammeln Fußballsticker, Autos, Geld auf dem Konto. Und Ambrosius sammelt Gold und schwere Sachen. Wie zum Beispiel Dinosaurier und Landmaschinen … Aber in jedem Märchen folgt auf den Höhenflug der Absturz. Und doch gibt es am Ende etwas zu gewinnen. Christoph Mett hat mit »König der Lüfte« ein wunderschön illustriertes Männermärchen für Kinder ab 4 Jahren veröffentlicht.

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Porsche gegen Bond-Mobil

Kinderzimmerhelden – ein nostalgisches Fotobuch

Spielzeugauto am Straßenrand

Text: Ralf Ruhl
Foto: Andreas Siegel, photocase.de

Da kann man ins Schwärmen kommen. So als Papa. Jedenfalls, wenn man einige der alten Siku- oder Matchbox-Autos aus der eigenen Kindheit noch auf dem Sideboard stehen hat … Nostalgie pur! Und ja, das kenne ich gut: »Papa, Auto spielen!« Morgens um 5. Also Streichholz unter die Augenlider klemmen, auf dem Weg zum Schuhkarton, in dem die kleinen Autos aus Metall und Plastik lagern, die Kaffeemaschine anwerfen. Und dann mit dem Sohn die Kiste ausräumen, manchmal einfach nur auskippen …

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»Väter in Sachsen – Väter im Wandel«

Wanderausstellung des Verbandes binationaler Familien und Partnerschaften (iaf e.V.) im Neuen Rathaus in Leipzig

Ein Junge sucht Schutz bei seinem Vater

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: altanaka, photocase.de

27 Portraits von Vätern, die in Sachsen leben, sind in dieser Ausstellung zu sehen, die seit 2016 auf Initiative von Papaseiten.de (ein Projekt des Verbunds sozialpädagogischer Projekte e.V. – Dresden) entstanden ist. Das Besondere: Väter mit und ohne Migrationsgeschichte kommen mit ihren Erfahrungen, Meinungen und Perspektiven zu Wort. Gezeigt wird, wie vielfältig Vaterschaft gelebt wird und welche unterschiedlichen (sub-)kulturellen Einflüsse Väterbilder prägen. Die Ausstellung porträtiert Väter und Großväter mit ihren eigenen Wegen und ihrem persönlichen Erleben. Bemerkenswert ist, wie sich Konzepte und das Verständnis von Vaterschaft im Laufe der Zeit und im Rahmen von Migration verändert haben. Gleichzeitig wird sichtbar, wie sehr sich die Herausforderungen und Geschichten der Väter ähneln.
Zur Ausstellung gibt es ein Begleitheft mit kurzen Texten und Zitaten der porträtierten Väter. Die Ausstellung, die bis zum 16. Juni zu sehen ist, findet in Kooperation mit dem Migrantenbeirat der Stadt Leipzig statt und ist kostenfrei zu besuchen. Mehr Infos, auch zum kostenlosen Verleih der Ausstellung: Papaseiten.de.

Adresse Neues Rathaus, Untere Wandelhalle, Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig Öffnungszeiten Mo-Do 8-18 Uhr, Fr 8-15 Uhr Kontakt: Derya Yarici, Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., Geschäfts- und Beratungsstelle Leipzig, Arndtstr. 63, 04275 Leipzig, Telefon 0341. 6880022 oder 0341. 23197730, mail: leipzig@verband-binationaler.de.

Die Buntheit der Welt

Wann nehmen wir uns mal die Zeit, entspannt auf das Leben zu blicken, ohne schon zu wissen, was wir finden wollen?

Vater und Sohn an einer Treppe in der Stadt

Text: Frank Keil
Foto: tilla eulenspiegel, photocase.de

Männerbuch der Woche, 16te KW. – »Karl stand träumend da und betrachtete eine besonders lange Leiter, die bis auf ein Dach hinaufführte. Ich achte immer darauf, ihn nicht aus seinen Absenzen zu wecken, besonders beim Spielen, weil dieser selige Zustand im späteren Leben so schwer wieder herzustellen ist.« Jochen Schmidt lässt in »Zuckersand« einen Vater über die Buntheit der Welt mehr als staunen. Was an dem kleinen Kerl namens Karl liegt, an Karla, aber auch an der Welt von Z bis A, wie sie sich täglich zeigt. Zum Glück gibt es Bücher, solche Bücher, die uns aus der Eintönigkeit des scheinbar unabänderlich Gegebenen herausholen können.

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Wenn Karl-Heinz durchdreht

Er ist noch nicht einmal vier Jahre alt und bringt Eltern und Erzieherinnen an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Und so einen gibt es in jeder Kita.

Junge mit Stock

Text: Ralf Ruhl
Foto: plastikman1912, photocase.de (Symbolbild)

Karl-Heinz ist echt hart drauf. Macht die Sachen der anderen kaputt, schlägt aus dem Nichts zu, wütet, verweigert sich, versucht zu kontrollieren. Das macht es schwer ihn zu mögen. Und es ist leicht, die Schuld bei den Eltern zu suchen. »Desorganisiertes Bindungsverhalten« heißt das in der Bindungstheorie und -pädagogik nach Bowlby und Ainsworth. Doch das »Warum?« ist nicht so entscheidend, wichtiger ist das »Was tun?«. Und dabei hilft dieses kleine, höchst kompakte Bilderbuch für Eltern und Fachleute – trotz mancher Einschränkung.

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Cecilia und Emil

So viele Bücher Jahr für Jahr – wie soll man da den Überblick behalten? Klare Kriterien, klare Auswahl. Und wird dann doch von Unvorhergesehenem überrascht.

Ein Vater hält den Kopf seines Kindes

Text: Frank Keil
Foto: judigrafie, photocase.de

Männerbuch der Woche, 9te KW. – Stefan Krauth erzählt in »Stummer Abschied« vom Tod seiner Frau Cecilia und vom Tod ihres Kindes Emil. Ein starker, radikaler Text, den man manchmal kaum aushält. Und den man dann doch weiter liest bis zu seinem Ende.

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Großwerden in Seltsamkeit

Romane und Erzählungen über Väter und Söhne, Mütter und Töchter gibt es einige. Aber über Väter und Töchter, Mütter und Söhne?

Vater und Tochter am Ufer

Text: Frank Keil
Foto: pixelputze, photocase.de

Männerbuch der Woche, 7te KW. – Marie Luise Lehner erzählt in »Fliegenpilze aus Kork« beeindruckt klarherzig von einem Mädchen, das erwachsen und von einem mehr als leicht seltsamen Vater, der älter wird. Die Lesereise geht dabei auch ins Wiener Prekariat.

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Papa XXXL

Väter sind immer riesengroß. Jedenfalls für kleine Kinder. Ein anrührend-märchenhaftes Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder ab drei Jahren.

Zeichnung eines Vaters und seiner Tochter

Text: Ralf Ruhl
Illustration: Samuel Ribeyron, mixtvision.de

»Mein riesengroßer Papa« ist eine Entführung der Autorin (und französischen Gesamtschullehrerin) Cathy Hors in eine Märchenwelt und in eine Zeit, als Papas ihre Kinder vor allem beschützen konnten. Und die feenhaften, fast durchscheinenden Illustrationen von Samuel Ribeyron schaffen eine entrückte, gar ein wenig süßliche Atmosphäre. Aber warum nicht – real, knallhart und schwierig ist die Welt ohnehin genug.

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Väterbilder

Ein Dialog im »neben*an« am 30. Januar in Münster

Ein Kinderfuß in der Hand des Vaters

Text und Foto: Alexander Bentheim (Redaktion)

Vaterbilder und Vaterschaftskonzepte, ihr Entstehen und die Möglichkeiten ihrer Veränderung, befinden sich in einem Horizonte öffnenden Wandel, der spätestens seit den 1990er Jahren in der belletristischen und empirischen Literatur sowie der wissenschaftlichen Forschung und geschlechterpolitischen Diskussion seine Resonanz findet und umgekehrt von dort Anregungen erhält. Bilder von »neuen« Vätern finden sich seitdem auch in der Fotografie und damit nicht zuletzt auch in Zeitschriften, Veranstaltungsflyern, Dokumemtationen und in der Werbung.
Welche Konstanten und Entwicklungsperspektiven dabei von Bedeutung sind, dem wird in einem von der Fachstelle Väterarbeit in NRW angestoßenen Dialog mit Nicole Kirchhoff (Journalistin, Soziologin und Autorin von »Der neue Vater, Bilder einer Figur im Wandel«) und Alexander Bentheim (ehemaliger Herausgeber Switchboard. Zeitschrift für Männer und Jungenarbeit, Leiter des berufsorientierenden Förderprojekts »Soziale Jungs Hamburg« und Fotograf) sowie den Gästen nachgegangen. Die Moderation hat Hans-Georg Nelles, Sozialwissenschaftler, Erwachsenenbildner, Organisationsberater und langjähriger Väterexperte im Themenfeld »Vereinbarkeit von Arbeit und Leben«.

Die Veranstaltung findet statt am Montag, 30. Januar 2017 von 18 bis 20 Uhr im »neben*an», Warendorfer Straße 45-47, 48145 Münster. Der Einttritt ist frei.

Zum Plakat zur Veranstaltung.

Und dann ist das Kind – einfach weg!

Kinder werden groß und größer, und eines Tages packen sie ihre Sachen in Kartons und ziehen aus. Das wissen wir als Mütter und Väter von Anfang an, und das ist auch gut so. – Wirklich?

Mutter und Sohn vor einer Grafittiwand

Text: Frank Keil
Foto: a_sto, photocase.de

Männerbuch der Woche, 37te KW. – Silke Burmester erzählt in ihrem erfrischend offenen und vorbildlichen Buch »Mutterblues – mein Kind wird erwachsen und was werde ich?« von den Gefühlen und Gedanken einer an sich (ver)zweifelnden Mutter, deren Sohn auszieht. Männer, insbesondere Väter, haben ein solches Buch bisher nicht geschrieben.

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