Männer und Gesundheit

Pathogenese, Salutogenese und die Notwendigkeit eines selbstreflexiven Gesundheitsbewusstseins.

Mann sitzt auf einem Anleger und schaut auf das Wasser

Text: Holger Barth
Foto: andsa, photocase

In der Gesundheitsförderung wird zumeist auf eine pathogenetische Herangehensweise gesetzt, die Männer jedoch nur unzureichend anspricht. Die gängige Praxis sollte daher um die Salutogenese ergänzt werden und darüber hinaus um mehr Männerforschung, um ein selbstreflexives Gesundheitsbewusstsein zu fördern. Denn, salutogenetisch betrachtet, wird das subjektive Gesundheitsbewusstsein von Männern akzeptiert und nicht auf Defizite und Risikofaktoren reduziert bzw. fokussiert. Es sollten verstärkt Angebote gemacht werden, die auf den Kompetenz-Erwerb und die Stärkung des Kohärenzgefühls abzielen, denn dies kann Männer dabei unterstützen, mehr Handlungsfähigkeit als ein wesentliches Element von Gesundheit zu entwickeln.

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Befreien wir uns weiter vom Patriarchat!

Ganzheitlichere Männlichkeiten brauchen förderliche strukturelle Bedingungen, persönliches Engagement und neugieriges Interesse.

Ein Mann mit einem Hämatom am Auge hält sich den Unterkiefer

Text: Holger Barth
Foto: joto, photocase

(…) Den nächsten Schritt zu tun, das löst Ratlosigkeit und Ohnmacht aus. Denn dabei geht es nicht allein um die politische Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit. Es braucht eine tiefenpsychologische Perspektive, wie es Männern gelingen kann, das Paradoxon eines Systems zu überwinden, das sie faktisch oder vermeintlich begünstigt, in vielen Fällen aber auch zu psychischen Deformationen führt. Es geht um nicht mehr, als Strategien gegen die »hegemoniale Männlichkeit« zu entwickeln, wie sie Robert Connell bereits in den 1990er Jahren offengelegt hat.

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