»Starke Infos für Jungen«

Urologen starten Webseite »Jungensprechstunde.de«

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Text: Alexander Bentheim (Redaktion, nach Quelle DGU/BDU-Pressestelle)
Foto: cydonna, photocase.de

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) bieten ihre »Starken Infos für Jungen« nicht nur in gedruckter Form, sondern ab sofort auch online auf der Website www.jungensprechstunde.de. Dort finden männliche Heranwachsende zielgruppen- und netzgerecht Informationen zur körperlichen und emotionalen Entwicklung in der Pubertät, zur Sexualität, über gesundheitsbewusstes Verhalten, typische urologische Erkrankungen oder altersgerechte Impfungen. Die Homepage ist Teil einer breit angelegten Initiative der medizinischen Fachgesellschaft und des Berufsverbands der Urologen zur Förderung der Jungen- respektive künftigen Männergesundheit.

Gemäß der Devise, dass Männergesundheit beim Jungen beginnt, haben DGU und BDU männliche Jugendliche seit 2012 in ihren Fokus gerückt. »Die Initiative fußt auf drei Ebenen: der Aufklärung der Jungen durch Broschüre und Website, der Etablierung einer Jungensprechstunde beim Urologen sowie einer Kooperation mit der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) zur gesundheitlichen Bildung von Jungen in Schulen«, so DGU-Pressesprecherin Prof. Dr. Sabine Kliesch. Dafür übernahm die DGU 2013 eine Schirmherrschaft der ÄGGF und finanziert in großem Umfang Unterrichtsmaterialien. Auch in der gegenseitigen Weiterbildung interagieren die DGU und die Ärztinnen der ÄGGF.

»Mehr als 300 000 Jungen kommen jedes Jahr in die Pubertät. Anders als Mädchen suchen sie seltener Rat bei Eltern und Lehrern. Geschlechtsspezifische Aufklärungsangebote für Jungen sind rar und ein vertrauter medizinischer Ansprechpartner fehlt ihnen ebenfalls. Hier wollen wir gegensteuern, altersgerecht aufklären, das Gesundheitsbewusstsein der Jungen wecken und ihnen vermitteln, dass sie die Jungensprechstunde des Urologen besuchen können und dort Rat finden, genau so selbstverständlich wie Mädchen in die Mädchensprechstunde gehen«, sagt Dr. Wolfgang Bühmann, Pressesprecher des BDU. »Eine Generation von Jungen, die diese Erfahrung macht, kann das alte Rollenbild des männlichen Gesundheitsmuffels überwinden und wird auch in späteren Männerjahren medizinische Versorgungsangebote besser nutzen«, so die Prognose des Urologen.

Aufklärung und Prävention stehen im Mittelpunkt der neuen Website. Ob Penislänge, feuchte Träume, Pickel, Schwitzen, Selbstbefriedigung, sexuell übertragbare Infektionen, Anabolikamissbrauch, Hodentorsion oder Gynäkomastie – Tabus gibt es nicht, wohl aber medizinisch verlässliche Infos. Die Homepage benennt Urologen und Urologinnen als kompetente Ansprechpartner_innen und deren Jungensprechstunde als Anlaufstelle. Über eine integrierte »Urologensuche« finden die Jungen einen Urologen oder eine Urologin in der Nähe; für die Qualifikation der Fachärzte, die eine Jungensprechstunde anbieten, sorgt ein bundesweites Fortbildungskonzept.

Der polnische Großvater

Bücher, Romane, subjektiv geerdete Forschungsberichte von Söhnen, die die Geschichte(n) ihrer Väter erkunden, gibt es viele. »Die Legenden der Väter« von Kolja Mensing ist ganz besonders gelungen.

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Text: Frank Keil
Foto: wueStenfUXX, photocase.de

Männerbuch der Woche, 34ste KW. – Wie haben unsere Väter gelebt und vorher deren Väter? Was ist wahr an ihren Geschichten, die wir aufgesogen haben und die uns so geprägt haben, wenn wir uns erst auf den Weg machen, sie zu erkunden? Zufällig oder um sie gezielt zu überprüfen? Kolja Mensing’s mal präzise erzählter, mal tastender Bericht »Die Legenden der Väter« führt uns ins Niedersachsen der Nachkriegszeit – und nach Polen.

Zur Rezension

Willkommen in der Gegenwart

Jenny Hoch’s DLF-Feature am 21. August über die Rettung des Theaters durch Frauen und Migranten

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Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: Inuit, photocase.de

Das deutsche Staats- und Stadttheater hat es sich zu lange in der Mehrheitsgesellschaft bequem gemacht. Es wird von Großregisseuren dominiert, meistens Männer über 50, die wie mittelständische Unternehmer agieren und von Subventionen leben. Die Folge: große Theatermüdigkeit, beginnende Musealisierung. Abhilfe soll nun die Öffnung schaffen: Öffnung nach unten, zu theaterfernen Milieus; nach außen, zu ausländischen Theatermachern und Ästhetiken; nach innen, zu einer weiteren, am deutschsprachigen Theater bisher ebenfalls unterrepräsentierten Personengruppe, den Frauen. Es ist chic geworden, seinen Spielplan mit einem Stadt-, Flüchtlings-, Migrationsprojekt aufzupolieren – aber kann das funktionieren?
Wir machen den Praxistest, besuchen unter anderem ein zukünftiges Flüchtlingshaus in München, das den Kammerspielen Realität beibringen soll, kochen persisch am Theater des Jahres in Berlin, messen den Rassismus-Level eines typischen Theatergängers und erfahren, warum Karin Beier, Intendantin des Hamburger Schauspielhauses, politisch korrekte Samthandschuhe im Umgang mit heiklen Themen ablehnt.

Sendung: Freitag, 21.8.15, 20:10h, Deutschlandfunk, Reihe »Das Feature« (50 Min.)

Sinnlose Schule

Neue Studie zu schlechten Noten, traditionellen Geschlechterrollen und Schulentfremdung

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Text: Alexander Bentheim (Redaktion nach Quelle IDW)
Foto: tobi.tobsen, photocase.de

Laut eines im Februar veröffentlichen OECD-Berichts sind schlechte Schulnoten bei 15-jährigen Jungen wahrscheinlicher als bei Mädchen im gleichen Alter. Dies ist ein weiterer Beleg für einen weltweiten Trend, dass manche Jungen in der Schule ins Hintertreffen geraten. Forscher_innen der Universität Luxemburg haben zwei mögliche Hauptursachen und eine eventuelle Lösung in einer neuen Studie festgestellt, die (englischsprachig) im Journal »Masculinities and Social Change« veröffentlicht wurde. In dieser Studie wurden die Aussagen von Jungen und Mädchen direkt gesammelt, statt nach der Meinung von Lehrer_innen oder Müttern und Vätern zu fragen, wie dies – leider – normalerweise der Fall ist.

»Wir beobachteten eine starke Tendenz, dass sich Jungs mit schlechten Schulnoten von der Schule entfremden. Sie ist zu entfernt und wird als sinnlos angesehen«, so Andreas Hadjar, Professor für Erziehungssoziologie und Leiter der Studie. »Zudem gab es einen klaren Zusammenhang zwischen schlechten Leistungen und einer traditionellen Meinung über ihre Geschlechterrolle, nämlich, dass Männer Frauen ‚führen‘ sollen«, so Hadjar weiter. Jungs mit diesen Merkmalen neigten eher dazu, den Unterricht zu stören, und schnitten deshalb schlechter ab: Sie erzielten ein um rund acht Prozent schlechteres Jahresergebnis als der durchschnittliche männliche Schüler im gleichen Jahrgang.

Gleich viele Mädchen wie Jungs berichteten von einer Entfremdung von der Schule, aber diese Einstellung hatte einen negativeren Einfluss auf Jungs. Auch traditionelle Ansichten über Männer- und Frauenrollen schienen Jungs gleichermaßen zu beeinflussen wie Mädchen, aber die Studie zeigte, dass diese Meinung bei Jungs viel weiter verbreitet ist als bei Mädchen. Andere Faktoren wie die Meinungen von Peergroups und der sozio-ökonomische Hintergrund haben ebenfalls negative Auswirkungen auf die Schulnoten, da sie eine Entfremdung von der Schule sowie eine traditionelle Rollenverteilung beeinflussen und demnach auch die schulischen Leistungen.

Fragebögen, Gruppendiskussionen und Videoaufnahmen des Unterrichts wurden verwendet, um das Verhalten von 872 Jungen und Mädchen zu untersuchen, von denen die meisten 13 bis 14 Jahre alt waren und in Bern (Schweiz) zur Schule gingen. Diese Daten wurden mit den Ergebnissen von Tests und Klassenarbeiten verglichen. So konnten die Forscher_innen die Aussagen der Schüler_innen und ihr Unterrichtsverhalten untersuchen und auf dieser Grundlage statistische Analysen machen.

Es gibt aber, so die Forscher_innen, eine mögliche Lösung für das »Jungs-sind-schlechtere-Schüler-Syndrom«. Denn indem sie das Unterrichtsverhalten beobachteten, stellten sie fest, dass Jungs mit schlechten schulischen Leistungen am besten auf autoritative Unterrichtsstile mit einer strukturierten, engagierten, aber auch kontrollierten Einstellung ansprachen – also auf Autoritäten, die aber nicht autoritär agieren. Was aus zahlreichen empirischen Erfahrungen mit Jungen in der Jungenarbeit bekannt sein dürfte.

Die Studie zeigt insgesamt, dass unangemessene Unterrichtsstile Entfremdungsgefühle von der Schule bewirken oder verstärken können. »Lehrer mit einem autoritativen Unterrichtsstil interessieren sich klar für ihre Schüler, lenken sie und sind bei Problemen für sie da«, bemerkte Prof. Hadjar. »Diese Forschungsarbeit zeigt, dass Lehrer flexibel beim Umgang mit unterschiedlichen Persönlichkeiten sein müssen« – was die Diskussion um kleinere Klassen, Entlastung der Lehrkräfte, eine gendergerechte Bildung und die Finanzierungsbereitschaft eben dafür erneut befeuern dürfte.

Fußballfans und ihre Leidenschaften

Bundesweite Studie zu Fußballfans im Stadion – Universität Bielefeld startet zweite Onlinebefragung

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Text: Alexander Bentheim (Redaktion nach IDW)
Foto: complize, photocase.de

Wie leben Fußballfans ihre Leidenschaft für ihren Verein aus? Das wollen Wissenschaftler des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld herausfinden. In dem deutschlandweiten Projekt „Bielefelder Fußballfan-Studie“ (BiFans) erforschen sie Fankulturen und die Identifikation von Fans mit Fußballvereinen der ersten bis dritten Liga. Für die Studie unter Leitung von Professor Dr. Andreas Zick werden Fußballfans gesucht, die Spiele in den Stadien dieser Ligen besuchen. Die Studie wird von der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gefördert, ist jedoch wissenschaftlich unabhängig. Die zweite Onlinebefragung ist ab sofort freigeschaltet unter www.unipark.de/uc/bifans.

Zu Beginn der vergangenen Saison haben die Wissenschaftler in einer ersten Onlinebefragung die Identifikation von Fußballfans untersucht. Daran haben sich 7.708 Fans von Vereinen der ersten drei Fußballligen in Deutschland beteiligt. Rund 15 Prozent der Befragten sind Frauen und etwas mehr als die Hälfte der Befragten ist unter 30 Jahre alt. Zwei Drittel der Studienteilnehmer geben an, bei Spielen ihrer Mannschaft von einem Stehplatz aus mitzufiebern. Rund 84 Prozent der Fans gehen zu Spielen ihrer Mannschaft ins Stadion, weil es unterhaltsam ist. Etwas weniger als 6 Prozent geben an, zu Spielen ihrer Mannschaft zu gehen, weil sie Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans mögen.

An der zweiten Erhebung zum Saisonbeginn 2015/16 können sowohl Fans mitmachen, die bisher noch nicht teilgenommen haben, als auch Fans, die die Fragen der ersten Onlinebefragung vor einem Jahr bereits beantwortet haben. Durch eine wiederholte Teilnahme erfassen die Wissenschaftler, ob sich die Ergebnisse im Vergleich zum ersten Zeitpunkt verändert haben oder ob sie stabil geblieben sind.

Eingeladen zur Studie sind alle Fans, die vereinzelt oder regelmäßig Spiele der ersten drei Ligen im Stadion verfolgen. Es geht darum, die Sichtweisen vieler verschiedener Fans einzuholen, um die
Vielfalt der Realität im Stadion möglichst präzise abbilden zu können. Verantwortlich für die Studie ist die Fachstelle »Fußball und Konflikt« des IKG. Die bundesweit einmalige Fachstelle berät unter anderem Fanprojekte und Fußballvereine, um Konflikte rund um den Fußball im Stadion und auf dem Bolzplatz zu verhindern und zu bewältigen.

Weitere Infos zur Fachstelle für Fußball und Konflikt, zu den Zwischenergebnissen der ersten »Bielefelder Fußballfan-Studie« (BiFans) und zu den BiFans auf Facebook.

Buzz und die Pusteblumen

Aus Tom Fletcher’s Video-Tagebuch

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»This is why being a Dad is awesome. This is the first time my son Buzz has ever seen a dandelion … I think he liked it.« (Tom Fletcher)

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Arbeit und Protest

Zwei Jahre nach seinem Tod, und passend zu seinem rechnerisch 50sten Geburtstag, liegt die Gesamtausgabe der Romane von Wolfgang Herrndorf vor.

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Text: Frank Keil
Foto: openeye, photocase.de

Männerbuch der Woche, 33ste KW. – Drei dicke Bände sind es, die das Werk von Wolfgang Herrndorf vereinen. Einer der Großen der anderen, der subversiven, der frischen und der ungestümen deutschen Literatur. Auch und sogar wenn »Tschick« nun zum Kanon der Schullektüre gehört.

Zur Rezension

»Beschneidung als Disziplinierungsmaßnahme«

Video-Dokumentation eines Symposiums zur genitalen Autonomie von Jungen, Mai 2014 in Köln

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Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: Fiebke, photocase.de

Seit Inkrafttreten des §1631d BGB im Dezember 2012, welcher die Beschneidung von Jungen in Deutschland gesetzlich erlaubt, wird die Debatte – die im Vorfeld der gesetzlichen Regelung, schon aus Zeitgründen, viel zu kurz kam – zumindest in Fachkreisen immer wieder geführt. Dem Verein »MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene« und »pro familia NRW« ist es zu verdanken, dass im Mai 2014 nicht nur eine namhaft besetzte Veranstaltung in der Universität Köln stattfand, sondern sämtliche Beiträge als auch Videomitschnitte vorliegen – was schon deshalb wichtig ist, weil mit diesen nicht nur deren Inhalte, sondern auch Stimmungen transportiert werden.

Ein ausführlicher Kongressbericht von Gislinde Nauy und Walter Otte vom »Humanistischen Pressedienst« (hpd) gibt einen prägnanten Überblick des wissenschaftlichen Symposiums »Genitale Autonomie: Körperliche Unversehrtheit, Religionsfreiheit und sexuelle Selbstbestimmung – von der Theorie zur Praxis«, aber es lohnt auch, die Beiträge im O-Ton mitzuverfolgen, etwa von Prof. Dr. Jörg Fegert (»Eltern als beste Garanten der Kindesinteressen?«), Prof. Dr. Maximilian Stehr (»Zur medizinischen Tragweite einer Zirkumzision«), Prof. Dr. Matthias Franz (»Psychotraumatologische und psychoanalytische Aspekte der Jungenbeschneidung«), Dr. Jörg Scheinfeld (»Beschneidungserlaubnis und Verfassungsrecht«), Hans-Joachim Lenz (»Männliche Beschneidung als sexualisierte Gewalt«) und Dr. Jérôme Segal (»Die Beschneidung aus jüdisch-humanistischer Perspektive«). Alle weiteren Beiträge sind einzusehen über das Videoverzeichnis des »Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.«.

Gislinde Nauy und Walter Otte resümieren in ihrem Bericht, dass das Symposium nachdrücklich aufzeigte, »wie sehr sich Menschen unterschiedlichen kulturellen Hintergrundes darüber einig sind, dass der §1631d BGB nicht in ein modernes Rechtssystem mit einem ausgeprägten gesellschaftlichen Bewusstsein für Kinderrechte passt« und »Religionsfreiheit heute kein Freibrief mehr für Gewalt gegenüber Jungen sein [kann], die als Minderjährige ohne Einwilligungsfähigkeit beschnitten werden. Belastende körperliche, sexuelle und seelische Langzeitfolgen einer Beschneidung im Kindesalter sind belegt.«

Grenzenlose Liebe

Binationale Ehen und deren besonderen Herausforderungen – Radio-Diskussion am 20. August mit Expert_innen und Gästen

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Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: hlehnerer, photocase.de

Ein Paar, zwei Nationalitäten, zwei Sprachen mindestens: In Deutschland werden immer mehr binationale Ehen geschlossen. Das ist gelebte Globalisierung und doch auch eine ganz eigene Herausforderung. Zu den normalen Beziehungskonflikten kommen kulturelle und kommunikative Stolperfallen hinzu. Wenn unterschiedliche kulturell geprägte Vorstellungen von Familie und Zukunft aufeinanderprallen, ist Liebe keine Garantie, dass zeigt die stark erhöhte Scheidungsrate.
Was also können Paare tun, damit ihre Beziehung Bestand hat? Wo können sie sich beraten lassen, wenn Vorstellungen über Kultur, Tradition oder Religion auseinanderklaffen? Welche rechtlichen Fragen gilt es zu bedenken, wenn Partner unterschiedlicher Herkunft heiraten oder eine Lebenspartnerschaft eingehen wollen? Und welche, wenn es doch zur Trennung kommt, vielleicht sogar Kinder davon betroffen sind?

Sendung: Donnerstag, 20.8.15, 10:10h, Deutschlandfunk, Reihe »Marktplatz«, Moderation: Sarah Zerback, kostenfreies Hörer_innen-Tel.: 00800. 4464 4464, Mail-Beteiligung: marktplatz@deutschlandfunk.de (bis 11:30h)

»Stark und verantwortlich« – Ratgeber für Väter nach Trennungen

Mehr als nur rechtliche Fragen zu Sorge, Umgang und Unterhalt

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Text: Alexander Bentheim
Foto: suze, photocase.de

Die »Väterratgeber« nennen sie sich, Eberhard Schäfer und Marc Schulte, und sicher zu Recht, denn beide schauen auf 8 Jahre Beratungserfahrung im Väterzentrum Berlin zurück, eine Einrichtung zur Förderung aktiver Vaterschaft und zur Stärkung der Beziehungen zwischen Vätern und ihren Kindern. Denn darum geht es ihnen »ganz wesentlich: dass Kindern nach Trennungen beide Eltern präsent bleiben«.

»In unserer Beratung für Väter nach Trennungen vertreten wir einen kooperativen und systemischen Ansatz. Wir geben Impulse in Richtung Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Vätern und Müttern im Interesse der Kinder«, schreiben die beiden Berater als Autoren des überarbeiteten, kürzlich in 3. Auflage erschienenen »Ratgeber für Väter nach Trennungen«. Das Taschenbuch ist für Väter in Trennungssituationen gedacht, aber ebenso für Fachkräfte, die in ihrer Praxis mit Vätern in Trennungssituationen zu tun haben. Und es geht um mehr als nur rechtliche Fragen zum Sorgerecht, zum Umgangsrecht und zum Unterhalt – nämlich darum, wie Väter nach Trennungen eine gute, lebendige und zugewandte Beziehung zu ihren Kindern erhalten können.

Die Leser und Leserinnen erhalten Auskunft über verschiedene Lebens- und Wohnformen nach Trennungen, sowie deren Vor- und Nachteile. Anschaulich wird dies durch Erfahrungsberichte von Vätern dargestellt. Zu Wort kommen auch ein Familientherapeut, ein Rechtsanwalt, ein Jugendamtsleiter und ein Familienrichter mit ihren Erfahrungen und Hinweisen, schließlich wurde auf Bitte bisheriger Leser und Leserinnen auch der Informationsteil um deutschlandweite Kontakt- und Serviceadressen erweitert.

Eine Leseprobe und das Portal der beiden Berater informieren über weitere Einzelheiten; eine Rezension zur Erstausgabe erschien von Thomas Gesterkamp im Sommer 2012 im Switchboard.