Neue Filmreihe des renommierten Medienprojekt Wuppertal mit Kurzspielfilmen und Kurzdokus als Streaming, Download, DVD.

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: Kat Wilcox, pexels.com
»Verantwortung«: Cool sein, sensibel sein und später das Geld ranschaffen: Welchen Erwartungen sind Jungs und junge Männer heute ausgesetzt? Im Interview sprechen sie über ihr Bild vom Mann sein und das Erwachsenwerden und ihre persönliche Erfahrung.
»Nordstadt Junge«: In dem Coming-of-Age-Film begleiten wir den 14-jährigen Semih, der in der Dortmunder Nordstadt lebt und seine Urlaubsvideos aus der Türkei mit seinem Leben in der Nordstadt vergleicht. Durch inszenierte Szenen mit den Blickwinkeln seines kleinen Bruders wird Semihs Geschichte lebendig. Durch Einblicke in sein Familienleben und seine Zukunftsvisionen versucht der Film zu zeigen, wie das Aufwachsen in einem multikulturellen Umfeld von Kontrasten und Hoffnungen geprägt sein kann.
»Am Ende sind wir alle nur Knochen«: Almir hat sich früher sehr für sein Körpergewicht und seinen Bauch geschämt. Heute fühlt er sich wohl und erzählt, wie er es geschafft hat, seine große Scham zu überwinden. Auch Connor kennt ähnliche Schamgefühle. Er versucht diese aber nicht zu ernst zu nehmen und schlüpft gerne beim Kostümieren charakterlich und körperlich in die unterschiedlichsten Rollen.
»Eine eigene Art von Body Horror«: Die Pubertät ist schon hart genug, aber wie kann man als Transgender damit umgehen? Julian erzählt davon, wie er auf eigene Faust lernt zu kämpfen.
»Heul leise«: Isa trägt seine Emotionen weniger nach außen, er verarbeitet seine Erlebnisse und Gefühle, indem er Texte schreibt und rappt. Er redet über Freundschaft, Erwartungen und die Rollenbilder von Jungs und Mädchen.
»Wie Männer gesehen werden«: Toprak spricht im Interview über die Ausgrenzung und Demütigung, die er als schwuler Jugendlicher erleben musste. Er teilt seine Erfahrung darin, sich gegen Homophobie zu wehren und für sich selbst einzustehen.
Sechs von insgesamt 16 Filmen, bei denen es darum geht: Wie erleben und fühlen sich Jungen in ihren Geschlechterrollen? Und was verbinden sie damit, ein Mann/* zu werden? In der reflexiven, aus Kurzspielfilmen, Kurzdokus und Interviewfilmen bestehenden Filmreihe geht es um das Erleben der Geschlechterrollen von Jungen und jungen Männern. Mit ihren unterschiedlichen Hintergründen und Lebensentwürfen werden sie porträtiert und befragt: Was sind ihre Wünsche, Herausforderungen und Probleme? Was sind die Gründe für jeweils ihre Interpretationen der Geschlechterrollen? Was ist ihr Umgang mit gelernten Abhängigkeiten und Unabhängigkeiten, z.B. anderen gefallen wollen, begehrt, geliebt, beliebt, attraktiv sein? Und wie ist das mit dem eigenen Körper und auch den damit verbundenen Rollenerwartungen, bis hin zu Social Media? Was bedeutet für ihr Leben Scham, Peinlichkeit und Selbsthass? Und wie verhalten sie sich zu Geschlechterungerechtigkeit und Privilegien?
Nach der erfolgreichen Kinofilmpremiere ist die dokumentarische Filmreihe »Junge-sein. Mann-werden« nun erhältlich als Streaming, zum Download, auch als Multistreaming zur Nutzung für Gruppen in Kursen und Lehrveranstaltungen, auf DVD zum Ankauf oder zur Ausleihe. Die professionell gestalteten Filme wurden von erfahrenen Filmemacher:innen als Bildungs- und Aufklärungsmittel produziert. Sie zeichnen sich durch eine besonders hohe und authentische inhaltliche Dichte und ästhetische Qualität aus. Einige Filme wurden auf Festivals ausgezeichnet und im Fernsehen gesendet
Mehr Infos zu den Inhalten, Lizenzen und Formaten gibt es – ebenso wie einen Trailer – hier.
