»Manchmal lauter werden müssen, aber nicht aggressiv klingen dabei.«

Max André Kühl, 8a der Hamburger Irena-Sendler-Schule und Teilnehmer am Projekt »Soziale Jungs Hamburg«, zu seinen Erfahrungen im ehrenamtlichen Praktikum bei »Pflegen und Wohnen Farmsen«

Blättern in einem alten Fotoalbum

Interview: Alexander Bentheim
Foto: Bonk!Bild, photocase.de

»Die, die mich bemerkt haben, waren eigentlich recht zufrieden und haben sich gefreut, wenn ich da war und vorgelesen habe. Die meisten sind dabei eingeschlafen, weil ich scheinbar eine so entspannende Stimme habe (…) Besonders überrascht haben mich die älteren Personen. Eigentlich denkt man ja, die älteren Leute seien eher ein bisschen negativ eingestellt. Aber die waren fast immer recht positiv, haben sich gefreut, wenn etwas los war. Das hatte ich nicht erwartet.«

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Die Legende von den faulen Säcken

Schlichte Stereotypen prägen Forschung und Berichterstattung über die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung.

Ein Mann renoviert ein Zimmer

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: complize, photocase.de

Der Vorschlag von Arbeitsminister Heil, mit Home-Office die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, ist eine gute Idee. Sie bietet neue Möglichkeiten, besonders wenn die Kinder älter sind. Während der Pubertät geht es weniger um Betreuung als um zurückhaltendes Begleiten, um Ansprechbarkeit. Auch das erfordert elterliche Präsenz, zeitweise Heimarbeit kann diese erleichtern. Nichts spricht dagegen, wenn sich Väter (und Mütter) daneben auch um berufliche Dinge kümmern – Teenager sind meist froh, wenn man sie in Ruhe lässt.
Der stereotype Anti-Männer-Reflex in Forschung und Berichterstattung aber ist kontraproduktiv. In der aktuellen Debatte geraten so die Chancen der privaten Vermischung von Beruf und Sorgearbeit ins Abseits. Statt dessen wird die Legende von den faulen Säcken in neuer Variante erzählt. Es braucht mehr Gelassenheit, um die – manchmal in der Tat quälend langsamen – Veränderungen der Männerrolle wahrzunehmen.

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»Wach sein, bereit sein und anpacken – nur rumstehen geht nicht.«

Max Schütze, Schüler der 8b der Hamburger Irena-Sendler-Schule und Teilnehmer am Projekt »Soziale Jungs Hamburg«, über seine ersten Erfahrungen im ehrenamtlichen Praktikum bei der »Tiertafel Hamburg e.V.«

schlafende Hunde

Interview: Alexander Bentheim
Foto: no more lookism, photocase.de

»Manche der Kunden, wie sie genannt werden und die etwas weiter weg wohnen, kommen nur alle vier Wochen, und dann wird ein bisschen mehr für die eingepackt. Aber die meisten kommen alle zwei Wochen. Da sind jedes Mal richtig viele Leute, die auch schon mal bis zur nächsten Straße anstehen. Und es kommen viele immer wieder, das sind Stammkunden. Man muss eine Visitenkarte oder Berechtigungskarte haben. Und man muss auch jedes Mal selbst eine kleine Spende geben. Dass nur Obdachlose kommen, stimmt nicht. Es kommen auch Leute, die in ihrem Job nicht viel Geld verdienen oder arbeitsunfähig sind oder eine geringe Rente haben. (…) Man steht hinter einem Tresen, und hinter einem sind mehrere Regale an den Wänden, wo halt vor allem Hundefutter drin ist, in verschiedenen Sorten. Es gibt Hunde, die haben eine Getreideallergie. Es gibt Katzen, die haben Nieren- oder Magenprobleme, die kriegen spezielles Futter. Die Kunden wissen um den Gesundheitszustand ihrer Tiere. Aber wir haben nicht nur die Ausgabe, sondern es gibt auch einen Tierarzt nebenan und Physiotherapeuten für die Tiere. Meine wesentliche Aufgabe ist die Ausgabe von Trockenfutter und Nassfutter. Wir haben auch Spielsachen für Tiere und es gibt auch ein Lager, da gibt es Halsbänder, Leinen, Körbchen in allen Arten, Katzenklos, was ein Tier halt so braucht. Aber wenn Kunden Wünsche haben, die wir unten nicht bedienen können, gehe ich zum Lager hoch und frage dort, ob wir das haben, was jemand braucht.«

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»Geduld und Ruhe, damit alles klappt – das ist ganz wichtig.«

Ein Gespräch mit Jan Seitz, Schüler der 8b der Hamburger Irena-Sendler-Schule und Teilnehmer am Projekt »Soziale Jungs Hamburg«, über seine Mitarbeit beim »atelier lichtzeichen« und bei der »Kasseler Tafel e.V.«

Zeichnung eines Rollstuhlfahrers

Interview: Alexander Bentheim
Foto: David-W-, photocase.de

»Meine Aufgaben waren, dass ich mich um die behinderten Menschen dort kümmere und denen helfe, z.B. den Rollstuhlfahrern, dass die überall gut durchkommen, oder dass das Malmaterial vollständig ist und auch mal etwas tragen helfen» und »soweit ich es gehört habe, gab es nur positives Feedback. Die waren sehr zufrieden mit mir, also dass ich immer höflich in den Umgangsformen war und meine Arbeit zuverlässig gemacht habe.»

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Vaterglück

Ein YouTube-Channel zur Väterbildung

Ein Mann schaut in einen Computer

Text: Matthias Scheibe
Foto: cydonna, photocase.de

Das Narrativ des abwesenden Vaters prägte lange Zeit die Debatten über männliches Engagement in der Familie. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass sich mittlerweile viele Männer aktiv bei der Versorgung ihrer (neugeborenen) Kinder einbringen wollen. Hierbei erfahren sie aber kaum externe Unterstützung, denn Familienhebammen richten ihre Beratungsangebote fast ausschließlich an Mütter und nehmen Väter dabei selten als interessierte Erziehungspersonen wahr. Andererseits sind klassische Familienbildungskurse selten, meist defizitorientiert, vielfach Lehrplan gebunden und in ihrer Form für männliche Elternteile oft nur wenig attraktiv, da diese aufgrund ihres (Berufs-)Alltags häufig nicht an diesen teilnehmen können. Hier bietet sich durch die Digitalisierung der Gesellschaft eine große Chance, denn viele Männer informieren sich im Internet, so dass reflektierte und ansprechend gestaltete Onlineangebote zur Selbstbildung für Väter sehr nützlich sein können.

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Fahrräder als Waffen

JungenDokuRoman über ein wenig bekanntes Detail dänischer Widerstandsgeschichte.

Junger Radfahrer im Wald

Text: Ralf Ruhl
Foto: blitzschuh, photocase.de

Vierzehnjährige Jungen sind eigentlich nicht für überlegtes und zielgerichtetes Handeln bekannt. Doch 1940 in Dänemark setzten sich acht Jungen auf ihre Räder und starteten erste Aktionen gegen die deutsche Besatzung. Ihre Verhaftung zwei Jahre später wird das Signal zum Widerstand im ganzen Land.

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Mädchenkram und Männersache

Diskussionsabend am 27. August 2018 mit Anne Wizorek in der Katholischen Akademie Hamburg

Ein Kind beobachtet einen Kreisel

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: David-W-, photocase.de

Mädchen spielen mit Puppen und schreiben schöner, Jungs spielen mit Autos und rechnen besser. Frauen kochen und Männer verdienen das Geld … Geschlechterklischees sind überall, auch wenn die Wirklichkeit längst eine andere ist. Was für einen Einfluss haben die Sozialen Medien bei dem Thema und was können wir gegen veralteten Rollenzuschreibungen tun? Wie können wir über Geschlechterverhältnisse reden, ohne in Klischees zu verfallen? In der Veranstaltung wollen wir diese Fragen zu beantworten versuchen und testen, wie unser Handeln, Wahrnehmen und Denken von traditionelleren Geschlechterbildern beeinflusst wird. Danach wird es einen Impuls zum Thema »Gender« geben und anschließend die Möglichkeit zum Austausch bei selbstgemachter Bowle.

Impuls: Anne Wizorek, Autorin und Initiatorin des Hashtags #aufschrei | Veranstalter: umdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V. in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Hamburg, gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. | Ort: Katholische Akademie Hamburg, Herrengraben 4, 20459 Hamburg | Zeit: 19-21 Uhr. | Eintritt: 6 Euro | Alle weiteren Infos gibt es hier.

»Was soll das hier werden? Ein Stuhlkreis?«

Ein »umdenken«-Abend zur aktuellen Debatte um Männlichkeit und Feminismus

Zwei Männer streiten sich um einen Schlüssel

Text: Frank Keil
Foto: margie, photocase.de

Auf Einladung der Hamburger Böll-Stiftung »umdenken« debattierten ZEIT-Berserker Jens Jessen und Herzensfeminist Nils Pickert mit sich und einem Publikum über Gedachtes, Gemeintes und Erlebtes, um der Debatte neuen (un)persönlichen Schwung zu verleihen. Ein Abend zwischen Diskursanalyse, Erklärversuchen und Überzeugungsrhetorik, an dessen Ende es angenehm war, dass es kompliziert bleibt.

Zum Streitbericht

Männlichkeit und Feminismus: Unvereinbar oder selbstverständlich?

Streitgespräch am 27. Juni 2018 in der Fabrique im Hamburger Gängeviertel

Frau droht Mann mit Regenschirm

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: margie, photocase.de

Nach den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln und seit der #MeToo-Debatte wird viel über die mutmaßlichen Täter der Übergriffe und Gewaltakte gesprochen und darüber, was sich verändern muss. Doch die Debatte über die Verantwortung von Männern spaltet: Für die einen sind Männer Opfer der feministischen Bewegung, sind sie das »verfluchte Geschlecht« und die Männlichkeit in der Krise. Andere empfinden es als selbstverständlich, Mann und Feminist zu sein und sich in dem Neu-Denken von Geschlechterrollen zu engagieren. Und wie kommt es überhaupt dazu, dass Debatten um Feminismus trotz eines neuen Bewusstseins für Geschlechtervielfalt von »dem Mann« und »der Frau« handeln?
 Auch wenn der Begriff des Feminismus in seinem Ursprung nicht viel mit Männern zu tun hat, wollen wir – ohne Geschlechter-Bashing – darüber sprechen, was Männer zu einer gleichberechtigten Gesellschaft beitragen können und sollten, in der niemand aufgrund des Geschlechts stigmatisiert wird – weder als Täter oder Opfer noch als mächtig oder unterdrückt. 
Zudem wollen wir der Frage nachgehen, ob sich Feminismus überhaupt auf Männer übertragen lassen kann, oder ob andere Ideen für die Gleichstellung der Geschlechter entwickelt werden müssen.

Das Gespräch bestreiten Jens Jessen, Journalist DIE ZEIT und Autor des Artikels »Der bedrohte Mann« (der uns seinerzeit zu einer Entgegnung veranlasste) und Nils Pickert, freier Autor und Chefredakteur bei Pinkstinks. Moderation: Lena Kaiser, Redaktionsleiterin taz.nord, anschließend Publikumsdiskussion. Veranstalter: umdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V., gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Ort: Seminarraum im 4. OG in der Fabrique im Gängeviertel, Valentinskamp 34a (Zugang von der Speckstraße), 20355 Hamburg. Zeit: 19-21 Uhr. – Alle weiteren Infos gibt es hier.

Achtung, Kussattacke!

Ein neues Kinderbuch schaut auf den Zwang zur Nähe, der auch für Jungen unangenehm ist

Ein Junge wird von seiner Mutter geküsst

Text: Ralf Ruhl
Foto: terrylee, photocase.de

Seit mindestens Tomi Ungerers »Kein Kuss für Mutter!« Anfang der 1970er Jahre ist es ein wiederkehrendes Motiv in der Kinderliteratur: Kinder wollen nicht gegen ihren Willen geküsst werden. Wo dies aber Realität ist, wäre ein neuer #Aufschrei notwendig …

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