Am Ende des Nichts

Ratlos schauen wir dieser Tage nach Russland. Wie hat es zu all dem kommen können? Vielleicht hilft ein Blick in die Vergangenheit, wenigstens etwas davon ein bisschen besser zu verstehen.

Zugfahrt am Baikalsee

Text: Frank Keil
Foto: flocu, photocase.de

Männerbuch der Woche, 38te KW. – Viktor Funk nähert sich in seinem Roman »Wir verstehen nicht, was geschieht« einer Lebens- und Liebesgeschichte aus der Stalin-Ära, die weit hinein ins Heute ragt.

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Abkratzen und Schluss

Vater-Sohn-Bücher gibt es mittlerweile einige. Nur dieses eine bisher noch nicht. Das sagt man zwar jedes Mal, aber auch dieses Mal zu recht.

alter Grieche schaut auf das Meer

Text: Frank Keil
Foto: janlloyd, photocase.de

Männerbuch der Woche, 34te KW. – Andreas Schäfer schreibt in »Die Schuhe meines Vaters« über dessen Sterben und öffnet für sich noch einmal die Welt, kreisend um diese beiden existenziellen Zweifels-Zustände: Kann man je aufhören vom Vater etwas zu erwarten und was geschieht dann? Und wie stellen wir fest, ob uns jemand nicht nahekommen will oder uns nicht nahekommen kann – und dann?

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Feind hört mit

Wenn man nicht weiß, wem man über den Weg trauen kann, muss man lernen, sich auf sich selbst zu verlassen. Fehler inklusive.

Ein Bein liegt auf einer Wiese

Text: Frank Keil
Foto: knallgrau, photocase.de

Männerbuch der Woche, 29te KW. – Max Annas setzt mit »MUK. Der Fall Daniela Nitschke« seine rasante wie hintergründige Krimi-Serie um den ostdeutschen Mord-Ermittler Otto Castorp fort.

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Die Rückkehr des Soldaten in Europa

Wie der Ukraine-Russland-Konflikt traditionelle Rollenbilder reaktiviert.

junger Mann mit Mistgabel

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: Alan_smithee, photocase.de

Jetzt kehren soldatische Leitbilder zurück. Gefordert wird eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht – die vor gut zehn Jahren nicht abgeschafft, sondern formal nur ausgesetzt wurde. Im »Verteidigungsfall« kann der Staat also nach wie vor über die Körper junger Männer behördlich verfügen, sie in Kasernen »einziehen« und auf Schlachtfelder schicken. Militärexperten fachsimpeln in den Medien zu guten und besten Sendezeiten über effiziente Strategien und geeignetes Material, während junge russische Rekruten für »Spezialoperationen« missbraucht werden und ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren an der Ausreise gehindert werden. Eine Tragödie auf allen Ebenen.

Zum Beitrag

Der lange Weg zurück

Dass der Tod zum Leben gehört, diese Weisheit kennt ein jeder und jede. Nur was ist, wenn der Tod tatsächlich ins Leben tritt?

Ein Junge schaut über die Schulter seiner Mutter

Text: Frank Keil
Foto: altanaka, photocase.de

Männerbücher der Woche, 9te KW. – Die dänische Schriftstellerin Puk Qvortrup erzählt eindringlich und radikal von ihrer plötzlichen Witwenschaft, ebenso ihre schwedische Kollegin Carolina Setterwall. Geschildert wird auch der lange, manchmal wirre, immer aber heftig-intensive Weg der Trauer bis hin zur Wiederermächtigung des eigenen Selbst.

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Fühlen beim Gehen

Einfach losgehen und schauen, was kommt, erleben, was passiert. Keinen Plan haben, nur die Idee von einer Route. Wann riskieren wir das einfach einmal?

Ein Hand schwebt über einer Straße Richtung Horizont

Text: Frank Keil
Foto: Martina Birnbaum, photocase.de

Männerbuch der Woche, 45te KW. – Der Schweizer Schriftsteller Jean Prod´hom geht in »November« auf eine eigenmächtige Wander-Reise, um sich dem bevorstehenden Tod eines Freundes zu stellen.

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Das erste und das letzte Mal

Abschied von der Jugend – wie oft hat man schon davon gelesen. Und ist dann doch wieder ergriffen, gebannt und unglücklich-glücklich – wie beim ersten Mal.

Zwei junge Männer sitzen auf einer Bank und unterhalten sich

Text: Frank Keil
Foto: bilderberge, photocase.de

Männerbuch der Woche, 43te KW. – Der große Könner Benedikt Wells erzählt in »Hard Land« vom ersten Tod und zeitgleich der ersten großen Liebe.

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»Ich habe letzte Nacht von dir geträumt«

Was, wenn das Kind stirbt, das eigene? Geht es weiter, das Leben, wie man so sagt?

Frau schreibt an einer Schreibmaschine - Mehrfachbelichtung

Text: Frank Keil
Foto: info@vnz-art.de, photocase.de

Männerbuch der Woche, 42te KW. – Die dänische Lyrikerin und Roman-Autorin Naja Marie Aidt erzählt in »Carls Buch« vom Tod ihres Sohnes und von grenzenlosem Schmerz und noch grenzenloserer Trauer.

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»Ich sitze jetzt zwischen den Jahren«

Bin ich wichtig? Ist mein Leben ein erzählenswertes? Ach, nicht doch! Aber spricht man nicht in jedem Tagebuch letztendlich mit sich selbst? Und wird klug dabei?

Ein Mann mit einem Koffer sitzt auf einem Dachboden

Text: Frank Keil
Foto: HessenJense, photocase.de

Männerbuch der Woche, 41te KW. – Der langjährige Theaterkritiker und dann Intendant Günther Rühle erzählt in seinen anfangs widerstrebenden Erinnerungen vom Warten auf das Ende und findet auf verblüffend-frische Weise immer wieder den Erinnerung-Weg zurück. »Ein alter Mann wird älter« und er schreibt »ein merkwürdiges Tagebuch«. Lesenswert, weil hier einer dann doch noch persönlich wird. Nach 96 Jahren.

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Schleifen ziehen, Heimaten finden

Bin ich mehr Mann, bin ich eher Frau? Wo gehöre ich hin, für wen ist oder wird das wichtig? Und muss es überhaupt entschieden werden?

Mann mit Wolfsmaske und Flügeln

Text: Frank Keil
Foto: secretgarden, photocase.de

Männerbuch der Woche, 40te KW. – Pajtim Statovci bietet in seinem Roman »Grenzgänge« ein intensives Roadmovie auf der Suche nach sexueller Identität wie zuweilen auch purem Überleben.

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