Der letzte Wackerstein

Neue Märchen – besonders für Männer

Wolfsfigur vor Schneeflocken

Text: Heiner Wacker
Foto: waldmeister, photocase.de

Sind Märchen Kinderkram? Nee, sind sie nicht. Denn Märchen berühren auch immer das Unbewusste und weisen so Wege, wie man* – ob Königin oder Prinz, Hänsel oder Gretel – Auswege aus Krisen und Bedrängnissen finden kann. Märchen können zu allen Zeiten spielen, in guten wie in schlechten, damals wie heute. Und nicht immer in einem fernen Land. Menschen gehen auf Wanderschaft, gute und weniger gute Zauberwesen erscheinen, Mädchen retten sich selbst und Jungen sich ebenfalls.

MännerWege-Autor Ralf Ruhl hat zu diesem von Anke Fischer herausgegebenen Buch »Neue Märchen für jedes Alter« drei Geschichten beigesteuert, in denen tiefe Verwandlungen stattfinden. Sie zeigen die wahre Gestalt eines Werwolfs, die Sehnsüchte eines Prinzen, die Liebe eines Königs. Die Märchenwesen geraten in existenzielle Konflikte, aus denen sie schließlich verändert und bereichert hervorgehen. Denn sie haben erkannt, welche Verletzungen und Gefühle, aber auch Lebenswünsche und Kraftquellen in ihnen stecken. So machen die Märchen Mut, einen eigenen Weg zu finden, den ganz persönlichen Männerweg.

In das hier vorgestellte Märchen »Der letzte Wackerstein« fließen Ruhls Erfahrungen aus der Arbeit mit gewalttätigen Männern ein; die Textversion gibt es hier. Wer aber gerade nicht lesen will, mag vielleicht hören – der Autor hat sein Märchen in einer Hörfassung eingesprochen:

Der Band mit allen anderen Märchen und die Verlagsinfos gibt es im Onlineshop.

42 Schuss

Schlimm geht es zuweilen zu auf der Welt, wirklich. Und warum? Weil die Leute nicht nachdenken. Sondern einfach machen.

Brüllender Mann mit Sonnenbrille vor Wolken

Text: Frank Keil
Foto: jenzig71, photocase.de

Männerbuch der Woche, 49te KW. – Kurt Palm macht uns mit seinem Roman »Der Hai im System« mit den Abgründen in unserer Welt vertraut.

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Am Ende des Nichts

Ratlos schauen wir dieser Tage nach Russland. Wie hat es zu all dem kommen können? Vielleicht hilft ein Blick in die Vergangenheit, wenigstens etwas davon ein bisschen besser zu verstehen.

Zugfahrt am Baikalsee

Text: Frank Keil
Foto: flocu, photocase.de

Männerbuch der Woche, 38te KW. – Viktor Funk nähert sich in seinem Roman »Wir verstehen nicht, was geschieht« einer Lebens- und Liebesgeschichte aus der Stalin-Ära, die weit hinein ins Heute ragt.

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Feind hört mit

Wenn man nicht weiß, wem man über den Weg trauen kann, muss man lernen, sich auf sich selbst zu verlassen. Fehler inklusive.

Ein Bein liegt auf einer Wiese

Text: Frank Keil
Foto: knallgrau, photocase.de

Männerbuch der Woche, 29te KW. – Max Annas setzt mit »MUK. Der Fall Daniela Nitschke« seine rasante wie hintergründige Krimi-Serie um den ostdeutschen Mord-Ermittler Otto Castorp fort.

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Baustoff Stahlbeton

Wenn Häuser reden könnten! Was würden sie preisgeben von ihren Bewohner*innen? Vielleicht sollte man ihnen einfach mal zuhören.

Text: Frank Keil
Foto: Alexander Bentheim

Männerbuch der Woche, 25te KW. – Julia Rothenburg belebt in ihrem temporeichen Roman »Mond über Beton« nicht nur das Neue Zentrum Kreuzberg am Kottbusser Tor aufs Trefflichste.

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»Ich würde gerne mal ein Haus anzünden«

Sind Künstler besondere Menschen? Haben sie ein so ganz anderes Leben zu leben? Und wie sehen Künstler Künstler?

Text: Frank Keil
Illustration: Heino Jaeger, aus dem Katalog »Retroperspektive oder wie man das nennt«, hg. v. Sebastian Möllers für das Kunsthaus Stade, Kettler Verlag

Männerbuch der Woche, 22te KW. – Rocko Schamoni widmet sich mit »Der Jaeger und sein Meister« auch aus eigenem sehr persönlichem Interesse dem literarischen Außenseiter, Zeichner, Humorfreund sowie Pyromanen Heino Jaeger. Dazu gibt es einen je passenden Ausstellungs-, Katalog-, Hör- und Festival-Tipp.

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Die Rückkehr des Soldaten in Europa

Wie der Ukraine-Russland-Konflikt traditionelle Rollenbilder reaktiviert.

junger Mann mit Mistgabel

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: Alan_smithee, photocase.de

Jetzt kehren soldatische Leitbilder zurück. Gefordert wird eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht – die vor gut zehn Jahren nicht abgeschafft, sondern formal nur ausgesetzt wurde. Im »Verteidigungsfall« kann der Staat also nach wie vor über die Körper junger Männer behördlich verfügen, sie in Kasernen »einziehen« und auf Schlachtfelder schicken. Militärexperten fachsimpeln in den Medien zu guten und besten Sendezeiten über effiziente Strategien und geeignetes Material, während junge russische Rekruten für »Spezialoperationen« missbraucht werden und ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren an der Ausreise gehindert werden. Eine Tragödie auf allen Ebenen.

Zum Beitrag

Leben in riskanten Zeiten

In sicheren Zeiten ist es einfach, Zivilcourage und Protest und Widerstand gegen das Unrecht einzufordern. Was aber ist in unsicheren Zeiten?

Landschaft mit Kühen und Horizont

Text: Frank Keil
Foto: pixx, photocase.de

Männerbuch der Woche, 13te KW. – Florian Knöppler verortet in seinem fulminant erdigen Roman »Habichtland« eine norddeutsche Held:innen-Geschichte ins Jahr 1941.

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Ein Kind wird erwachsen

Ein Roman kann einen in eine Welt führen, in der das Gute mit dem Bösen ringt – jeden Tag aufs Neue.

Junge und Großvater Stirn an Stirn

Text: Frank Keil
Foto: coscaron, photocase.de

Männerbuch der Woche, 4te KW. – Noch einmal erzählt Aharon Appelfeld in »Sommernächte« die Geschichte vom Überleben eines jüdischen Kindes während des Holocaust, von der langsamen Annäherung eines heranwachsenden Jungen und eines sich langsam vom Leben verabschiedenden alten Mannes, von so vielen Bezugspunkten zu seinem eigenen Leben.

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Lager IK-8

Ideale … schön und gut und ehrenwert, sie zu haben. Doch wie weit würde man gehen, um ihnen treu zu bleiben?

Mann mit Kapuzenpulli im Profil sitzt in einem kargen Raum

Text: Frank Keil
Foto: biin, photocase.de

Männerbuch der Woche, 3te KW. – Der ukrainische Regisseur, Theaterautor und Aktivist Oleg Senzow erzählt in »Haft« von eben dieser in einem russischen Lager, von seinem 145-tägigen Hungerstreik und von einer speziellen Männerfreundschaft, die möglicherweise eine sein könnte.

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