»Stark und verantwortlich« – Ratgeber für Väter nach Trennungen

Mehr als nur rechtliche Fragen zu Sorge, Umgang und Unterhalt

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Text: Alexander Bentheim
Foto: suze, photocase.de

Die »Väterratgeber« nennen sie sich, Eberhard Schäfer und Marc Schulte, und sicher zu Recht, denn beide schauen auf 8 Jahre Beratungserfahrung im Väterzentrum Berlin zurück, eine Einrichtung zur Förderung aktiver Vaterschaft und zur Stärkung der Beziehungen zwischen Vätern und ihren Kindern. Denn darum geht es ihnen »ganz wesentlich: dass Kindern nach Trennungen beide Eltern präsent bleiben«.

»In unserer Beratung für Väter nach Trennungen vertreten wir einen kooperativen und systemischen Ansatz. Wir geben Impulse in Richtung Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Vätern und Müttern im Interesse der Kinder«, schreiben die beiden Berater als Autoren des überarbeiteten, kürzlich in 3. Auflage erschienenen »Ratgeber für Väter nach Trennungen«. Das Taschenbuch ist für Väter in Trennungssituationen gedacht, aber ebenso für Fachkräfte, die in ihrer Praxis mit Vätern in Trennungssituationen zu tun haben. Und es geht um mehr als nur rechtliche Fragen zum Sorgerecht, zum Umgangsrecht und zum Unterhalt – nämlich darum, wie Väter nach Trennungen eine gute, lebendige und zugewandte Beziehung zu ihren Kindern erhalten können.

Die Leser und Leserinnen erhalten Auskunft über verschiedene Lebens- und Wohnformen nach Trennungen, sowie deren Vor- und Nachteile. Anschaulich wird dies durch Erfahrungsberichte von Vätern dargestellt. Zu Wort kommen auch ein Familientherapeut, ein Rechtsanwalt, ein Jugendamtsleiter und ein Familienrichter mit ihren Erfahrungen und Hinweisen, schließlich wurde auf Bitte bisheriger Leser und Leserinnen auch der Informationsteil um deutschlandweite Kontakt- und Serviceadressen erweitert.

Eine Leseprobe und das Portal der beiden Berater informieren über weitere Einzelheiten; eine Rezension zur Erstausgabe erschien von Thomas Gesterkamp im Sommer 2012 im Switchboard.

Long Thanh will lachen

ARD-Reportage am 29. August über einen von »Agent Orange« betroffenen vietnamesischen Jungen

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Text: Alexander Bentheim (Redaktion nach Quelle NDR)
Foto: Lukow, photocase.de

Sich zu bewegen fällt ihm schwer, das Atmen auch. Die Muskeln schmerzen und die Knochen. Long Thanh ist kein Greis, sondern 13 Jahre alt. Er ist Opfer eines Krieges, der eigentlich längst zu Ende ist. Sein unsichtbarer Feind: das chemische Entlaubungsmittel »Agent Orange«, das die Amerikaner im Vietnamkrieg massenhaft über dem Dschungel Vietnams versprüht haben. Die Blätter fielen von den Bäumen und das Dioxin blieb, im Boden und Trinkwasser – mit schrecklichen Folgen bis heute.
Dieser Krieg ist 40 Jahre her. Drei Millionen Vietnamesen sind an den Folgen von Agent Orange erkrankt, 150.000 Kinder wurden seit Kriegsende mit schwersten Behinderungen geboren. Jahrelang hat Vietnam um Hilfe gebeten. Die USA haben stets vertröstet, geleugnet, gezweifelt, abgestritten. Bis heute will die amerikanische Regierung keinen direkten Zusammenhang zwischen »Agent Orange« und den behinderten Kindern sehen.

Long Thanh und sein ebenfalls kranker Bruder brauchen Pflege rund um die Uhr. Sie können sich nicht alleine anziehen, nicht selber essen. Sie können auch nicht in die Schule gehen. Beide Kinder sind seit ihrer Geburt schwer behindert. Ihr Vater Tran Nhat Lin war mit dem dioxinhaltigen Agent Orange in Berührung gekommen.
Das Leben der Familie ist nicht einfach, aber auf bewundernswerte Weise bewahren sie ihre Zuversicht. Und trotz seines schweren Schicksals ist Long Thanh neugierig, hat Freunde, will mehr vom Leben, als es ihm momentan bietet.

Aber wie soll das gelingen? Long Thanhs Familie ist arm. Durch die intensive Betreuung der Kinder und den geschwächten Vater kann die Mutter nicht genug Geld verdienen. Oft sind sie sogar auf Reisspenden aus ihrem Dorf angewiesen. Bildung ist Long Thanh bislang verwehrt – obwohl er wissbegierig ist. Als ARD-Reporter Philipp Abresch im Frühjahr 2015 die Familie von Long Thanh auf einer Reise durchs Land porträtiert hat, fanden sich spontan viele Zuschauer, die der Familie helfen wollten. Jetzt reist Philipp Abresch noch einmal in die entlegene ländliche Gegend, in der Long Thanh lebt – und bringt Hoffnung mit.

Sendung: Samstag, 29.8.15, 16:30h, ARD, Reihe »Reportage im Ersten« (30 Min.). Der NDR berichtet ausführlich in einer Multimedia-Doku zu den Hintergründen.

Was tun bei Bedrohung oder nach sexualisierter Gewalt?

Online-Chat für männliche Jugendliche am Dienstag, 11. August, 20-22 Uhr

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Text: Alexander Bentheim
Foto: suze, photocase.de

Im Portal jugend.bke-beratung.de findet am Dienstag, 11. August, von 20-22 Uhr, ein Chat zum Thema »NEUE WEGE GEHEN – wie weiter nach sexuellem Missbrauch?« ausschließlich für Jungen und junge Männer statt. Eine erfahrene Beraterin gibt als Moderatorin und Fachkraft Antworten auch auf Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut. Dabei hilft den meisten Ratsuchenden eine häufig gemachte Erfahrung: Die Teilnahme am Chat und Austausch ist für Bedrohte und Betroffene entlastend und stärkend zugleich.

Seit mehr als 10 Jahren bietet die Onlineberatung der bke (Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V.) Hilfe im Netz für Mädchen, Jungen und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren. Mehr als 80 Beraterinnen und Berater aus Erziehungs- und Familienberatungsstellen der gesamten Bundesrepublik stehen online den jungen Ratsuchenden zur Seite. In Mailberatungen, Einzelchats, Foren, Gruppen- und Themenchats hilft die bke-Onlineberatung professionell, anonym und kostenfrei.

Das anhängende Plakat kann kostenlos als Printmaterial bestellt werden. Kontakt: Christine Sutara, Organisatorische Koordination der bke, Herrnstrasse 53, 
90763 Fürth, Tel. (0911) 977 14-18
, Fax (0911) 74 54 97, Mail: 
sutara@bke.de.

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