Und dann ist das Kind – einfach weg!

Kinder werden groß und größer, und eines Tages packen sie ihre Sachen in Kartons und ziehen aus. Das wissen wir als Mütter und Väter von Anfang an, und das ist auch gut so. – Wirklich?

Mutter und Sohn vor einer Grafittiwand

Text: Frank Keil
Foto: a_sto, photocase.de

Männerbuch der Woche, 37te KW. – Silke Burmester erzählt in ihrem erfrischend offenen und vorbildlichen Buch »Mutterblues – mein Kind wird erwachsen und was werde ich?« von den Gefühlen und Gedanken einer an sich (ver)zweifelnden Mutter, deren Sohn auszieht. Männer, insbesondere Väter, haben ein solches Buch bisher nicht geschrieben.

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Ein mittelmäßig-empfindender Mann

Was, wenn das Leben einfach so verläuft? Wenn es keinen Halt gibt, keine Kraft? Und dabei so langsam wie unaufhörlich aus den Fugen gerät?

ein Mann sitzt auf einer Verkehrsinsel

Text: Frank Keil
Foto: sïanaïs, photocase.de

Männerbuch der Woche, 36te KW. – Wilhelm Genazino lässt in seinem Roman »Außer uns spricht niemand über uns« seinen alltäglich-sonderbaren Ich-Erzähler sich um Kopf und Kragen reden. Und auf das eben beschriebene Glück folgt sogleich das Unglück, folgt das Glück, dass nicht von Dauer ist.

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Neun Sekunden zu langsam

Sport soll ja gut sein. Und Laufen erst. Schritt für Schritt, Meter für Meter. Und immer so weiter.

Jogger läuft eine Straße entlang

Text: Frank Keil
Foto: gerhard64, photocase.de

Männerbuch der Woche, 34te KW. – Michael W. Austin und Peter Reichenbach brechen eine Lanze für das Joggen, das Laufen, den Marathon. Geben Tipps fürs Durchhalten und gegen wundgelaufene Füße und liefern vor allem »Die Philosophie des Laufens« gleich dazu.

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Vor den Kopf gestoßen

Wie Parkinson das Regiment übernimmt

Ein verwirrter Mann

Text: Stefan Moes
Foto: to-fo, photocase.de

Das muss jetzt gesagt werden. Das ist wichtig. Das kann nicht warten. Es kommt vor, dass es mich um drei Uhr nachts, nach vier Stunden Schlaf, an den Schreibtisch zieht. Dann schreibe ich einem Freund, was mich an der Freundschaft stört …
Morbus Parkinson hieß früher Schüttellähmung. Die Erkrankten verlieren die Kontrolle über ihre Glieder. Noch kennzeichnender als das Zittern sei die Beeinträchtigung der Kommunikationsfähigkeit, las ich irgendwo. Im dritten Jahr nach der Parkinson-Diagnose dämmert mir der Umfang, in dem die Krankheit mein Bewusstsein in den Griff zu nehmen droht.

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Schwarze Angst, rote Wut

Ein Buch über häusliche Gewalt. Für Kinder.

Luftballons am Himmel

Text: Ralf Ruhl
Foto: Alexander Bentheim | time., photocase.de

Mit dem Bilderbuch »Vom Glücksballon in meinem Bauch« gelingt es den Autorinnen Sandra Fausch, Marion Mebes, Andrea Wechlin und Claudia Rothenfluh, häusliche Gewalt für Kinder für Kinder zu thematisieren. Ob das betroffene Kind ein Junge oder ein Mädchen ist, bleibt offen. Ganz bewusst. Und das ist gut so! Denn vor der Gewalt sind alle Kinder gleich.

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Lob der schlechten Laune

Das literarische Tagebuch ist eine Kunstform, an der man sich schreibend leicht verheben kann. Umso besser, wenn einer dieses Metier beherrscht.

Mann schaut in eine Waschmaschine

Text: Frank Keil
Foto: pischare, photocase.de

Männerbuch der Woche, 33te KW. – Andreas Mand erzählt in »Der zweite Garten« von einem mit sich hadernden Schriftsteller und Hausmann namens Andreas Mand, der gern einiges anders machen möchte. Oder auch nicht.

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Rassismus und Männlichkeiten

Fachtag am 9. September 2016 in der VHS Köln

Ein weißer Mann liest Zeitung auf einer Parkbank, ein farbiger Mann steht daneben

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: bellaluna, photocase.de

Seit den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln und anderswo wird öffentlich vor allem über die Herkunft der mutmaßlichen Täter und ihre Männlichkeitsvorstellungen diskutiert. In Medienberichten kursieren dabei oft stereotype Zuschreibungen über arabische bzw. muslimische, zugewanderte oder geflüchtete Männer, verstärkt werden antimuslimische Rassismen geäußert. Rassismus ist jedoch kein Randphänomen: rassistische Strukturen sind – offen oder unbewusst – auch in der Mitte der Gesellschaft wirksam und sorgen dafür, dass deren Effekte kulturell, sozial und politisch zum Tragen kommen. So zum Beispiel bei Entscheidungen darüber, wem Chancen zugeteilt oder verweigert, wessen Lebensrealitäten anerkannt werden oder nicht. Rassismus hierarchisiert Menschen nach Herkunft, Hautfarbe, Sprache, kulturellen und religiösen Praxen.
In der sozialen, pädagogischen und politischen (Männer-)Arbeit haben Fachkräfte mit Menschen zu tun, die von Rassismus und Sexismus profitieren oder betroffen sind. Die Situation in einer von zunehmender Migration und Geschlechtervielfalt geprägten Gesellschaft ist dabei komplex.

Die Tagung »Rassismus und Männlichkeiten« bietet daher Akteur_innen aus der sozialen, pädagogischen und politischen Arbeit einen Reflexions- und Debattenraum, um ihre eigene Praxis kritisch zu hinterfragen und mit einem Fokus auf Männlichkeitsvorstellungen entlang verschiedener Fragestellungen das Verhältnis und Zusammenwirken von Rassismus und Geschlecht zu systematisieren: Welche Folgen hat ein sensibler Blick auf Migration und Geschlecht für die soziale und pädagogische Praxis? Weshalb werden die Kritik an Rassismus und die Kritik an Sexismus noch so oft getrennt voneinander verhandelt, auch in männerpolitischen Kreisen? Wie kann eine antisexistische und antirassistische Praxis aus männerpolitischer Perspektive aussehen? Weitere Themen: Privilegien weißer, heterosexueller Frauen und Männer der Mehrheitsgesellschaft | alltäglicher Rassismus in Schulbüchern | Väter mit Migrationsgeschichte | Sozialarbeiter-Sensibilisierung für männliche, marginalisierte Migranten.

Beiträge zur Tagung gibt es u.a. von Carl Camurça, Initiative Schwarze Deutsche ISD Bund e.V. | Andreas Goosses, Forum Männer in Theorie und Praxis der Geschlechterverhältnisse | Andreas Haase, Gender Coach und ehemaliger Leiter einer Notunterkunft, Detmold | Özcan Karadeniz, Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V., Leipzig | Dr. Elina Marmer, freie Forscherin, Dozentin und Autorin, Hamburg | Olaf Jantz, Jungenbildungsreferent bei mannigfaltig e.V., Hannover | Juliane Lang, Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus, Berlin | Dr. Susanne Spindler, Prof. migrationssensible Soziale Arbeit, Hochschule Darmstadt | Johannes Strohmeier, Leiter psychologische Beratungsstelle für Männer, Frankfurt/M. | Michael Tunç, Netzwerk Männlichkeiten, Migration und Mehrfachzugehörigkeiten e.V., Berlin

Eine Anmeldung zur Tagung ist erforderlich, bitte per eMail unter Angabe der Veranstaltungs-Nr. A-111224 an: vhs-kundenzentrum@stadt-koeln.de. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich hier und hier.

Wenn der Bruder stirbt

Der Tod ist ein schwieriges Thema. Weil wir ihn nicht wollen. Am wenigsten für Kinder. Weshalb es doppelt schwierig ist, darüber ein Kinderbuch für die Jüngsten zu schreiben.

Ein Junge sitzt am Fenster

Text: Ralf Ruhl
Foto: Svea Anais Perrine, photocase.de

Aber das Thema verschweigen? Geht nicht. In Watte packen? Auch nicht. Klar, dass viele Fragezeichen bleiben. Und die haben auch etwas mit den Geschlechterrollen zu tun. Mit »Benjamin« haben die beiden Niederländerinnen Elfi Nijssen und Eline van Lindenhuizen versucht, sich dem schweren und schwierigen Thema zu nähern – und hinterlassen ambivalente Gefühle.

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Plötzlich kriegt man eine Bierwampe

Spritze gesetzt, Tablette genommen, gezielte körperliche Überanstrengung realisiert – und man fühlt sich stark, unverletzlich, allmächtig. Kann das gelingen?

Junge hält zwei große Steine in den Händen

Text: Frank Keil
Foto: deyangeorgiev, photocase.de

Das Männerbuch der Woche, 29te KW, ist diesmal weniger ein Buch, denn ein Magazin: Das »wespennest – Zeitschrift für brauchbare Texte und Bilder« widmet sich in seiner Nummer 170 einem so realen wie mythischen Stoff: dem Testosteron.

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»Experten ihres Lebens«

Buchprojekt »Männeransichten im Lebensende« des Hamburger Hospiz

Alter Mann schaut zum Himmel

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: willma, photocase.de

Männer sind in wesentlichen Teilen der Hospizarbeit deutlich unterrepräsentiert: sie nutzen seltener ambulante Beratungs- und Begleitangebote (etwa 20% aller Ratsuchenden) oder sind in gemischten Trauergruppen nur mit etwa 10% vertreten; Trauergruppen nur für Männer sind gar echte Raritäten. Aber die Hospizbewegung will nicht nur Ratsuchenden und tödlich erkrankten Männern gerecht werden, sie braucht auch deren Unterstützung im Haupt- und Ehrenamt, denn es gibt auch nur etwa 10% männliche Mitarbeiter im Arbeitsfeld Hospiz.
Ein Buchprojekt möchte nun gegensteuern: auf Initiative der Psychologin Angela Reschke vom Hamburger Hospiz e.V. wurde der Fotograf und Buchautor Dr. Martin Kreuels, der sich seit 2009 mit dem Thema »Männertrauer« beschäftigt, dafür gewonnen, in biografischen Interviews und Foto-Portraits etwa 30 sterbenskranke Männer in ihrem persönlichen, häuslichen Umfeld zu ihrem Leben und zu ihren letzten Wünschen und Anliegen befragen. Die Ergebnisse finden – mit Einverständnis der Befragten und Angehörigen – Eingang nicht nur in das Buch, sondern auch in eine Ausstellung und in Vorträge. Kreuels, der sich bereits in einem früheren Buchprojekt mit trauernden Männern portraitierend befasst hat und auch Seminare, Vorträge und Workshops zum Thema »Männertrauer« gibt, führt den überwiegenden Teil der Interviews. Für dieses etwa 2-3 Jahre dauernde Projekt werden noch Männer im gesamten deutschsprachigen Raum gesucht, die sich portraitieren lassen möchten.
Kontakt: Dr. Martin Kreuels, Tel. 0171. 5075943, kreuels@aradet.de, martinkreuels.de. Weitere Infos zum aktuellen Buchprojekt auch bei Angela Reschke, Tel. 040. 389075-205, www.hamburger-hospiz.de.

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