»Niemand kann es weiter bringen als zu sich selbst«

DLF-Feature von Sophie Gruber am 14. August über Literatur hinter Gittern

royjackson79784

Text: Alexander Bentheim (Redaktion nach Quelle DLF)
Foto: royjackson, photocase.de

Die Langeweile bekämpfen, sich disziplinieren, den eigenen Wortschatz bewahren, etwas tun, was man nie vorher getan hat und danach nie wieder tun wird: Es gibt viele Gründe, warum Andreas, Jens und Benni, ›Langsträfer‹ in der JVA Berlin-Tegel, ausgerechnet im Knast angefangen haben, eine Literaturgruppe zu besuchen. Zu schreiben, einander vorzulesen. Tief im Innern lauert vielleicht sogar die Hoffnung auf literarischen Ruhm. Vorläufig schreiben sie für sich selbst, die Gruppe, die Familie. Für alle, die es interessiert – nur für einen nicht: ihren Therapeuten. Ihr Thema, sagen sie, ist nicht ihre Tat. Ihr Thema ist ihr Alltag im Knast. »Niemand kann es weiter bringen als zu sich selbst«, schreibt Jens. »Ich aber muss, wenn es mir zu fad wird, ich zu sein, notgedrungen ein andrer werden ….« Das Feature gibt den Autoren ein kleines Stück Öffentlichkeit und die Chance, über sich zu erzählen.

Sendung: Freitag, 14.8.15, 20:10h, Deutschlandfunk, Reihe »Das Feature« (50 Min.)