Neue Männer – alte Zeiten?

Eine Tagung in der Ev. Akademie Tutzing am 11.-12. März widmet sich einmal mehr aktuellen Herausforderungen für Männer heute

Vater und behinderter Sohn

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Foto: fotolia.de | Ev. Akademie Tutzing

In der Wissenschaft, in den Medien und anderen Öffentlichkeiten ist vielfach vom »neuen Mann« die Rede. Es geht dabei vor allem um veränderte (Familien)Rollenbilder von Männern. Nicht erst seit Einführung der »Vätermonate« übernehmen Männer mehr Verantwortung für die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder. Auch in der Psychologie und Bindungsforschung wurde die Rolle des Vaters neu bewertet. Eine partnerschaftliche Aufteilung der Haus- und Familienarbeit liegt nicht nur im Interesse von Frauen, die eigene Berufskarrieren verfolgen, sondern bereichert auch das Männerleben um Dimensionen jenseits der Berufstätigkeit.

Gleichwohl gibt es in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft noch viele Widerstände: Schon im Kindesalter stellt sich die Frage, ob Jungen im Erziehungs- und Bildungssystem ausreichend wahrgenommen und entwicklungsgerecht versorgt werden. In vielen Betrieben werden engagierte Väter misstrauisch betrachtet und als »nicht karrieretauglich« angesehen. In Betreuungseinrichtungen und bei Freizeitangeboten fühlen sich Väter unter vielen Müttern oft nicht richtig wohl. Und auch Paare scheitern daran, eine wirklich partnerschaftliche Aufteilung der Aufgaben in die Praxis umzusetzen.

Das ist nicht immer leicht und in jedem Fall ein lohnenswerter Diskussionsstoff für eine Tagung, zu der an die Evangelische Akademie Tutzing eingeladen wird. Hier werden auch Scheidungen, die häufig die Trennung vom Alltag der Kinder bedeuten, angesprochen, denn sie belasten das Väterleben deutlich. Und eine besondere Aufgabe und Herausforderung für den Vater – und die ganze Familie – ist es auch, ein Kind mit Behinderungen zu erziehen. Doch nicht nur unter Sonderbedingungen, auch im ganz normalen Alltag stehen Männer zunehmend vor der Herausforderung, vielfältiger gewordenen Rollen und Funktionen gerecht zu werden.

Alle weiteren Infos zur Tagung (Zeiten, Referent_innen, Kosten, Anreise etc.) sind der anhängenden Ausschreibung zu entnehmen.