Wandernd durch das Trauertal

Aufschreiben, was ist. Beschreiben, was war, wie es vielleicht wieder sein könnte, auch wenn es nie wieder so sein wird – das ist eine wahre Herausforderung.

Spiegelung eines Baumes mit Herbstblättern im Wasser

Text: Frank Keil
Foto: derProjektor, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 7te KW. – Elke Naters erzählt in ihrem Protokollroman »Alles ist gut, bis es dann nicht mehr gut ist« nach dem Tod ihres Mannes, wie es wieder annehmbar wird, auch weil die Trauer und der bleibende Verlust zu dem gehören, was man so leichthin wie unbedarft »das Leben« nennt.

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Trauer in Venedig

Was, wenn einem klar wird, dass das eigene Leben endlich ist und das der heutigen Welt noch dazu? Oder hat das nichts miteinander zu tun?

Venedig am Abend mit Gondeln

Text: Frank Keil
Foto: 50Centimos, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 4te KW. – Daniel Schreiber widmet sich in seinem Essay »Die Zeit der Verluste« so gekonnt wie berührend dem Zusammenspiel wie Gegensatz von privater und gesellschaftlicher Trauer.

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Weiterhin Krieg

Der Krieg in Bosnien? Ja, den gab es. Aber was war da noch mal los? Was hat er mit den Menschen gemacht? Und hätte man daraus vielleicht etwas lernen können?

Text: Frank Keil
Foto: pur, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 3te KW. – Tijan Sila erzählt in »Radio Sarajevo« beeindruckend nah wie nüchtern vom Ende einer Kindheit unter ständigem Beschuss. Es hat seine Zeit gebraucht, bis er sich dieser Lebensphase literarisch nähern konnte.

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»Leben. Leben. Leben.«

Festhalten. Loslassen. Und immer weiterlesen, den Helden und Heldinnen folgen, auf ihren Wegen und Irrwegen, dass die Welt stillsteht – was für ein großes Vergnügen!

Zwei Männer gehen über einen Friedhof

Text: Frank Keil
Foto: secretgarden, photocase.de

1.050 Seiten sattes Leben voller Verzweiflung und voller Hoffnung(en) im Männerbuch der Woche, 20te KW. Der Roman »Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit« von Karl Ove Knausgård schickt uns in ein sympathisch-chaotisches und ganz eigenes Universum.

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Luftalarm

Schauen wir in den Himmel, sehen wir was ist. Und gehen entspannt oder besorgt in den Tag. Der was wohl bringen wird?

Frau mit geschlossenen Augen in einem lost place

Text: Frank Keil
Foto: jodofe, photocase.de

Aus leider düsterem Anlass: ein Männerbuch-der-Woche-Special, 8te KW. Heute ist es ein Jahr her, dass der russische Staat samt seinem Militär die souveräne Ukraine überfallen hat. Beobachtungen, Eindrücke, Verarbeitungen, Bewältigungen von Yevgenia Belorusets (»Anfang des Krieges – Tagebuch aus Kyjiw«), Irina Rastorgueva (»Das Russlandsimulakrum«), Alhierd Bacharevič (»Sie haben schon verloren – Repression und Revolte in Belarus«) und Katja Petrowskaja (»Das Foto schaute mich an«) zu einer Invasion, deren Ende nicht in Sicht ist.

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Vor dem Abschied

Wir werden niemals alt werden. Doch was ist, wenn wir nicht mehr jung sind?

alte Bücher in einem Regal

Text: Frank Keil
Foto: cybernautin, photocase.de

Männerbuch der Woche, 42te KW. – Eberhard Rathgeb nähert sich mit seinem feinen Roman »Unser Alter« dem Mann und dem Alter und was das eine mit dem anderen macht.

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Am Ende des Nichts

Ratlos schauen wir dieser Tage nach Russland. Wie hat es zu all dem kommen können? Vielleicht hilft ein Blick in die Vergangenheit, wenigstens etwas davon ein bisschen besser zu verstehen.

Zugfahrt am Baikalsee

Text: Frank Keil
Foto: flocu, photocase.de

Männerbuch der Woche, 38te KW. – Viktor Funk nähert sich in seinem Roman »Wir verstehen nicht, was geschieht« einer Lebens- und Liebesgeschichte aus der Stalin-Ära, die weit hinein ins Heute ragt.

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Abkratzen und Schluss

Vater-Sohn-Bücher gibt es mittlerweile einige. Nur dieses eine bisher noch nicht. Das sagt man zwar jedes Mal, aber auch dieses Mal zu recht.

alter Grieche schaut auf das Meer

Text: Frank Keil
Foto: janlloyd, photocase.de

Männerbuch der Woche, 34te KW. – Andreas Schäfer schreibt in »Die Schuhe meines Vaters« über dessen Sterben und öffnet für sich noch einmal die Welt, kreisend um diese beiden existenziellen Zweifels-Zustände: Kann man je aufhören vom Vater etwas zu erwarten und was geschieht dann? Und wie stellen wir fest, ob uns jemand nicht nahekommen will oder uns nicht nahekommen kann – und dann?

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Feind hört mit

Wenn man nicht weiß, wem man über den Weg trauen kann, muss man lernen, sich auf sich selbst zu verlassen. Fehler inklusive.

Ein Bein liegt auf einer Wiese

Text: Frank Keil
Foto: knallgrau, photocase.de

Männerbuch der Woche, 29te KW. – Max Annas setzt mit »MUK. Der Fall Daniela Nitschke« seine rasante wie hintergründige Krimi-Serie um den ostdeutschen Mord-Ermittler Otto Castorp fort.

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Die Rückkehr des Soldaten in Europa

Wie der Ukraine-Russland-Konflikt traditionelle Rollenbilder reaktiviert.

junger Mann mit Mistgabel

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: Alan_smithee, photocase.de

Jetzt kehren soldatische Leitbilder zurück. Gefordert wird eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht – die vor gut zehn Jahren nicht abgeschafft, sondern formal nur ausgesetzt wurde. Im »Verteidigungsfall« kann der Staat also nach wie vor über die Körper junger Männer behördlich verfügen, sie in Kasernen »einziehen« und auf Schlachtfelder schicken. Militärexperten fachsimpeln in den Medien zu guten und besten Sendezeiten über effiziente Strategien und geeignetes Material, während junge russische Rekruten für »Spezialoperationen« missbraucht werden und ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren an der Ausreise gehindert werden. Eine Tragödie auf allen Ebenen.

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