beobachten und entdecken

Unsere Welt wird immer schneller. Dagegen hilft Lesen. Und Schreiben. Und lesen, wie einer zum Schreiben findet, damit wir lesen können.

Junger Mann fährt mit Fahrrrad durch einen Wald

Text: Frank Keil
Foto: Reol, photocase.de

Männerbuch der Woche, 43te KW. – Dirk Knipphals lässt seinen jugendlichen Helden in »Der Wellenreiter« zunächst viel Fahrrad fahren. Am Ende ist die Welt eine andere geworden – und andererseits auch nicht.

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Erster-erster

Urlaub … ausspannen, Ruhe finden, runterkommen. Mal frischen Wind spüren, am besten auf einer Insel. Aber von wegen!

Radfahrer in den Bergen im Morgenlicht

Text: Frank Keil
Foto: emanoo, photocase.de

Männerbuch der Woche, 37te KW. – Juli Zeh erzählt in »Neujahr« von einem Fahrrad fahrenden Mann und Familienvater, der alles richtig machen will. Nur: Was wäre das?

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Fußball zwischen Buchdeckeln

Man kann Fußball gucken. Und sich aufregen. Man kann Fußball auch lesen. Und sich anders bestens unterhalten. Zwei aktuelle Bücher schaffen das.

Opa und Enkel spielen Fußball auf einer Wiese

Text: Frank Keil
Foto: der_wichtig, photocase.de

Männerbücher der Woche, 26te KW. – Karl Ove Knausgard und Fredrik Ekelund erzählen sich in »Kein Heimspiel« im Schatten der Fußball-WM 2014 gegenseitig aus ihrem Alltag wie aus ihrem Leben. Rainer Moritz dagegen berichtet in »Als der Ball noch rund war« auf angenehm heitere Art über große Fußballmomente; wobei sein Herz entschieden für die Verlierer und Unglücksraben schlägt.

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Mit Risiken und Nebenwirkungen

Zu den Folgen des Dopings in Fitness-Studios und anderen urologischen Gefahren in Sport und Freizeit

Ein Skater liegt auf dem Boden

Text: Alexander Bentheim (Redaktion nach Quelle DGU-Pressestelle)
Foto: info@vnz-art.de, photocase.de

Der Medikamentenmissbrauch im Leistungs- und Kraftsportbereich ist nicht neu, doch auch viele Freizeitsportler haben die leistungssteigernden Präparate sowie die schmerzlindernden Medikamente für sich entdeckt. Schätzungsweise zwischen 200.000 und 400.000 Kraftsportler in Deutschland bauen auf Steroide und Anabolika; die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Und die Nebenwirkungen können für Männer verheerend sein: »Steroid-Akne, Missstimmungen bis hin zur Depression sind hier noch die mildesten Folgen des Steroidmissbrauchs«, so Prof. Dr. med. Christian Wülfing von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU). Die Männer finden ihren Weg zum Urologen meist erst, wenn ihnen Brüste wachsen (die sogenannte Gynäkomastie) oder wenn Erektionsstörungen auftreten. Aber: »Das Problem des Missbrauchs von leistungssteigernden Substanzen im Sport- und Freizeitbereich ist durch Urologen allein nicht zu lösen. Hier ist vor allem die Politik gefragt, mehr für die Prävention an Schulen zu sorgen sowie die Schwarzmärkte für Anabolika auszutrocknen«, fordert Prof. Wülfing.

Der Anabolika-Missbrauch ist aus urologischer Sicht das größte Problem im Sport- und Freizeitbereich, doch es gibt weitere Gefahren. Eine besondere Rolle spielt dabei die Intimpflege, etwa dadurch, dass das tägliche Duschen mit aggressiven Seifen und die Verwendung von Intimsprays den Schutzmantel der Haut zerstören und die Schleimhäute im Genital- und Analbereich reizen. Bakterien haben so leichtes Spiel und lösen beispielsweise Harnwegsinfekte aus. Ähnlich verhält es sich mit der Intimrasur. Es wirkt optisch alles viel hygienischer im Genitalbereich, doch die Rasur führt zu kleinsten Verletzungen der Haut. Solche Mikroläsionen dienen Viren und Bakterien als Eintrittspforten in den Körper. In der Folge kommt es z.B. sehr viel leichter zu Infektionen mit Herpes-Viren oder Humanen Papillomaviren (HPV), von denen letztere unter anderem die unangenehmen Feigwarzen oder sogar Krebs verursachen können. Ebenso bergen Intimpiercings manche Verletzungsgefahr bei Männern wie auch Frauen. Es kann zu Blutungen kommen, die das Infektionsrisiko erhöhen. Nerven und Schwellkörper des Penis können geschädigt werden, Kondome reißen. Aus urologischer Sicht ist Intimschmuck daher nicht zu empfehlen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte sich der Verletzungsrisiken für sich selbst und den Partner bewusst sein.

Jedoch auch ohne Schmuck kann es beim Sport zu Reibungen und Irritationen im Intimbereich kommen, wie Fälle der sogenannten Joggerphimose zeigen. »Sie ist ein klassischer Fall von falscher Sportbekleidung. Die Joggerphimose tritt zwar lediglich in Einzelfällen auf, ist dann aber umso schmerzhafter«, weiß Dr. med. Frank Oberpenning, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am St. Agnes-Hospital Bocholt. »Nylonhosen sehen sicher trendy aus, doch führt der Stoff auf der Haut zu gesteigerter Reibung. Die Vorhaut des betroffenen Mannes kann sich in der Folge entzünden, anschwellen und die Eichel durch Narbenbildung verengen.« Vermeidbar ist dieses Krankheitsbild, indem statt Nylon Baumwoll-Bekleidung verwendet wird.

Beim Fahrradfahren haben die meisten Männer kein relevantes Risiko, sagt DGU-Präsident Prof. Dr. med. Kurt Miller. »Wenn beim Radfahren allerdings lange Zeit Druck auf den Damm ausgeübt wird, kann das die Nerven, die auch die Schwellkörper versorgen, beeinträchtigen.« Das könne vor allem bei Männern ein Problem werden, die länger als drei Stunden pro Woche Fahrrad fahren. Treten Taubheitsgefühle im Dammbereich auf oder strahlen diese in den Penis aus, sollte man definitiv etwas ändern, rät Prof. Miller. Maßgeblich sind etwa der Sattel und die Sitzposition. »Aber, wenn man es richtig macht, hat Fahrradfahren einen positiven Effekt auf die Potenz, denn es fördert die Durchblutung im Beckenbereich.«

Wichtig sei es, so die Urologen, bei allen Veränderungen im männlichen Genitalbereich einen Facharzt aufzusuchen. Nicht immer sind die Probleme schmerzhaft, wie im Falle einer Phimose oder einer Hodenprellung durch Stoßverletzungen beim Fußball oder Hockey. »Von Selbstversuchen mit Kühlakkus rät die Deutsche Gesellschaft für Urologie generell ab, denn der Penis und insbesondere die Hoden sind sehr empfindlich gegenüber Temperaturen, sodass selbst mit haushaltsüblichen Eisakkus bereits nach kürzester Zeit Erfrierungserscheinungen drohen können«, ergänzt Prof. Wülfing abschließend und verweist auf die 68. DGU-Jahrestagung, welche vom 28. September bis 1. Oktober im Congress Center Leipzig stattfinden wird. Dort erwarten die Besucher des öffentlichen DGU-Patientenforums am 1. Oktober zwischen 10:30 Uhr und 12:30 Uhr weitere Informationen zu urologischen Erkrankungen.


Neun Sekunden zu langsam

Sport soll ja gut sein. Und Laufen erst. Schritt für Schritt, Meter für Meter. Und immer so weiter.

Jogger läuft eine Straße entlang

Text: Frank Keil
Foto: gerhard64, photocase.de

Männerbuch der Woche, 34te KW. – Michael W. Austin und Peter Reichenbach brechen eine Lanze für das Joggen, das Laufen, den Marathon. Geben Tipps fürs Durchhalten und gegen wundgelaufene Füße und liefern vor allem »Die Philosophie des Laufens« gleich dazu.

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Plötzlich kriegt man eine Bierwampe

Spritze gesetzt, Tablette genommen, gezielte körperliche Überanstrengung realisiert – und man fühlt sich stark, unverletzlich, allmächtig. Kann das gelingen?

Junge hält zwei große Steine in den Händen

Text: Frank Keil
Foto: deyangeorgiev, photocase.de

Das Männerbuch der Woche, 29te KW, ist diesmal weniger ein Buch, denn ein Magazin: Das »wespennest – Zeitschrift für brauchbare Texte und Bilder« widmet sich in seiner Nummer 170 einem so realen wie mythischen Stoff: dem Testosteron.

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»Es geht eigentlich um nichts.«

Seit drei Jahren beschäftigt sich der Fotograf Christian A. Werner mit dem deutschen Amateur-Fußball. Steht dabei am Spielfeldrand, unterhält sich mit den Zuschauern und behält das Spiel im Blick. Es fehlt ihm nur noch ein Schiedsrichterbild.

Ein Platzwart frischt die Linien eines Fußballfeldes auf

Text: Frank Keil
Foto: Christian A. Werner, photocase.de

Neulich hätte es fast geklappt! Neulich wäre es beinahe so weit gewesen! Und er hätte sein Schiedsrichterfoto gehabt, dass ihm noch fehlt, um seine Fotoarbeit »Immer Sonntags« über den deutschen Amateurfußball ein Stück mehr abzurunden: »Es war bei Köln, auf einem dieser wüsten Ascheplätze. Der Schiedrichter war vom Alter her um die 75, untersetzt, Bauch, so eine richtige Kante. Und vor ihm stand ein junger, dünner Kerl mit so einer Papageienfrisur und kassierte seine gelbe Karte.« Und er griff seine Kamera und eilte zu den beiden, doch dort angekommen, lief das Spiel bereits weiter, war die Situation längst vorbei. Und Christian A. Werner muss weiter warten auf ein Bild dieser Qualität, dieser Spannung …

Zur Reportage, mit weiteren Fotos von Christian A. Werner, die er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat – dankeschön!

Von Hypermaskulinität bis Feminität

Mandeep Raikhy, Choreograf aus Indien, zeigt differenzierte Männlichkeiten im Tanz – auf dem Hamburger Kampnagel vom 5.-7. November

Text: Alexander Bentheim (Redaktion)
Fotos: Soumita Bhattacharya
Reihe »Bilder und ihre Geschichte« #5

Der renommierte Hamburger Veranstaltungsort für zeitgenössische darstellende Kunst »Kampnagel« präsentiert im Rahmen der »India Week 2015« zum ersten Mal eine Arbeit des indischen Choreografen Mandeep Raikhy, Absolvent des »Laban Dance Centre« in London, Leiter des »Gati Dance Forum« in Neu Delhi und einer der zurzeit interessantesten Protagonisten des zeitgenössischen Tanzes in Indien.
In seinem Stück »A MALE ANT HAS STRAIGHT ANTENNAE« seziert er gängige Vorstellungen von Männlichkeit, die sich im weiten Spektrum von Hypermaskulinität bis hin zu Feminität bewegen. Er widmet sich mit einem Ensemble aus sechs Tänzern und einer Tänzerin der Beschaffenheit des männlichen Körpers. Die Tänzer vergleichen Körperteile als Andeutung auf die klischeehafte männliche Sucht nach Wettbewerb, sie synchronisieren abstrakte Alltagsbewegungen und kreieren offene, humorvolle und zärtliche Situationen – ein Spiegel für das, was ist, und Ideen dafür, was sein könnte.

Koordinaten: Do 5.11. und Fr. 6.11. und Sa 7.11., Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg, Saal »K1«, jeweils 20 Uhr, Dauer ca. 55 Min., 18 Euro (erm. 10 Euro). Weitere Infos und Ticketreservierungen gibt es hier.
Special: Am Freitag, 6.11., gibt die Tanzkritikerin Gabriele Wittmann vor der Vorstellung um 19 Uhr einen Einblick in die zeitgenössische Tanzszene in Indien. Nach dem Stück findet ein Publikumsgespräch mit Mandeep Raikhy statt.

Fußball – Handball – Tor!

Fußballfans dürften ob der Korruptionsvorwürfe gegen die FIFA gerade arg leiden – aber wie sieht es in den unteren Ligen aus?

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Text: Frank Keil
Foto: redcus, photocase.de

Männerbuch der Woche, 44ste KW. – Imran Ayata erzählt in »Ruhm und Ruin« von einem fiktiven türkischen Kiezfußballclub. Und lässt dabei stilgerecht elf Stimmen zu Wort kommen.

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Fußballfans und ihre Leidenschaften

Bundesweite Studie zu Fußballfans im Stadion – Universität Bielefeld startet zweite Onlinebefragung

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Text: Alexander Bentheim (Redaktion nach IDW)
Foto: complize, photocase.de

Wie leben Fußballfans ihre Leidenschaft für ihren Verein aus? Das wollen Wissenschaftler des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld herausfinden. In dem deutschlandweiten Projekt „Bielefelder Fußballfan-Studie“ (BiFans) erforschen sie Fankulturen und die Identifikation von Fans mit Fußballvereinen der ersten bis dritten Liga. Für die Studie unter Leitung von Professor Dr. Andreas Zick werden Fußballfans gesucht, die Spiele in den Stadien dieser Ligen besuchen. Die Studie wird von der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gefördert, ist jedoch wissenschaftlich unabhängig. Die zweite Onlinebefragung ist ab sofort freigeschaltet unter www.unipark.de/uc/bifans.

Zu Beginn der vergangenen Saison haben die Wissenschaftler in einer ersten Onlinebefragung die Identifikation von Fußballfans untersucht. Daran haben sich 7.708 Fans von Vereinen der ersten drei Fußballligen in Deutschland beteiligt. Rund 15 Prozent der Befragten sind Frauen und etwas mehr als die Hälfte der Befragten ist unter 30 Jahre alt. Zwei Drittel der Studienteilnehmer geben an, bei Spielen ihrer Mannschaft von einem Stehplatz aus mitzufiebern. Rund 84 Prozent der Fans gehen zu Spielen ihrer Mannschaft ins Stadion, weil es unterhaltsam ist. Etwas weniger als 6 Prozent geben an, zu Spielen ihrer Mannschaft zu gehen, weil sie Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans mögen.

An der zweiten Erhebung zum Saisonbeginn 2015/16 können sowohl Fans mitmachen, die bisher noch nicht teilgenommen haben, als auch Fans, die die Fragen der ersten Onlinebefragung vor einem Jahr bereits beantwortet haben. Durch eine wiederholte Teilnahme erfassen die Wissenschaftler, ob sich die Ergebnisse im Vergleich zum ersten Zeitpunkt verändert haben oder ob sie stabil geblieben sind.

Eingeladen zur Studie sind alle Fans, die vereinzelt oder regelmäßig Spiele der ersten drei Ligen im Stadion verfolgen. Es geht darum, die Sichtweisen vieler verschiedener Fans einzuholen, um die
Vielfalt der Realität im Stadion möglichst präzise abbilden zu können. Verantwortlich für die Studie ist die Fachstelle »Fußball und Konflikt« des IKG. Die bundesweit einmalige Fachstelle berät unter anderem Fanprojekte und Fußballvereine, um Konflikte rund um den Fußball im Stadion und auf dem Bolzplatz zu verhindern und zu bewältigen.

Weitere Infos zur Fachstelle für Fußball und Konflikt, zu den Zwischenergebnissen der ersten »Bielefelder Fußballfan-Studie« (BiFans) und zu den BiFans auf Facebook.