Weiterhin Krieg

Der Krieg in Bosnien? Ja, den gab es. Aber was war da noch mal los? Was hat er mit den Menschen gemacht? Und hätte man daraus vielleicht etwas lernen können?

Text: Frank Keil
Foto: pur, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 3te KW. – Tijan Sila erzählt in »Radio Sarajevo« beeindruckend nah wie nüchtern vom Ende einer Kindheit unter ständigem Beschuss. Es hat seine Zeit gebraucht, bis er sich dieser Lebensphase literarisch nähern konnte.

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Sommer 1944

Engagiert man sich oder schaut man weg? Geht man ein Risiko ein oder hält man die Füße still? Und was hat das jeweils mit dem Leben zu tun, das man zuvor geführt hat? Fragen, auf die Antworten warten.

Horizont Wattenmeer

Text: Frank Keil
Foto: Katinka Tulpenzwiebel, photocase.de

 
Männerbuch der Woche, 50te KW. – Florian Knöppler lässt in »Südfall« einen britischen Piloten zum Ende des Krieges hin auf eine kleine, in sich nicht immer einige Gemeinschaft angewiesen sein.

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Das lange Ohr der Steppe

Gehört man dorthin, wo man ist? Oder dorthin, woher man einst kam? Mit Herkünften ist das so eine Sache. Man muss mit ihnen umgehen lernen?

Schneelandschaft mit Windböe

Text: Frank Keil
Foto: markusspiske, photocase.de

Männerbuch der Woche, 13te KW. – Sabrina Janesch erzählt in »Sibir« aufwühlend gut von der Herkunftsgeschichte ihres russland-deutschen Vaters und vom Ankommen und Aufwachsen in der norddeutschen Tiefebene – eine anrührende Vater-Tochter-Geschichte ist stets mit im Gepäck.

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Luftalarm

Schauen wir in den Himmel, sehen wir was ist. Und gehen entspannt oder besorgt in den Tag. Der was wohl bringen wird?

Frau mit geschlossenen Augen in einem lost place

Text: Frank Keil
Foto: jodofe, photocase.de

Aus leider düsterem Anlass: ein Männerbuch-der-Woche-Special, 8te KW. Heute ist es ein Jahr her, dass der russische Staat samt seinem Militär die souveräne Ukraine überfallen hat. Beobachtungen, Eindrücke, Verarbeitungen, Bewältigungen von Yevgenia Belorusets (»Anfang des Krieges – Tagebuch aus Kyjiw«), Irina Rastorgueva (»Das Russlandsimulakrum«), Alhierd Bacharevič (»Sie haben schon verloren – Repression und Revolte in Belarus«) und Katja Petrowskaja (»Das Foto schaute mich an«) zu einer Invasion, deren Ende nicht in Sicht ist.

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Auf der Hütte

Nie soll es einem passieren, dass man eingesperrt ist und unfrei. Aber ist man dann verloren?

Mann sitzt hinter Gittern

Text: Frank Keil
Foto: rowan, photocase.de

Männerbuch der Woche, 7te KW. – Der belarussische Anwalt und Schriftsteller Maxim Znak berichtet in 100 gekonnten Prosa-Miniaturen vom Dasein in einem repressiven Land – und das auf kleinstem Raum.

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Locker machen!

Krieg, Wut, Angst und eine Debatte, die (k)eine ist oder sein sollte.

Stiefel vor Landschaft

Text: Frank Keil
Foto: jendasign, photocase.de

Warum die Wehrpflicht ein Auslaufmodell bleibt, über die Mythen der einstigen Kriegsdienstverweigerer und dass die alten Männer die jungen Leute bitte in Ruhe lassen sollten. Eine mäandernde Entgegnung zu Thomas Gesterkamps »Verweigern ohne Musterung!«.

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Verweigern ohne Musterung!

Junge Männer müssen über eine Beteiligung an bewaffneten Konflikten nicht mehr nachdenken, denn ihre Haltung zur Bundeswehr ist aus Sicht der staatlichen Behörden völlig ungeklärt. In Zeiten militärischer Eskalation birgt das Risiken. Denn die Wehrpflicht ist nur ausgesetzt und keineswegs abgeschafft.

Mann brüllt einen Lautsprecher an

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: thetank, photocase.de

Für fast zwei Generationen – die zwischen Ende der 1930er bis Anfang der 1990er Jahre geborenen männlichen Jugendlichen – war es ein fester Bestandteil ihrer Biografie: kurz vor dem 18. Geburtstag meldete sich die Obrigkeit, ein behördliches Schreiben flatterte ins Elternhaus. »Sie haben sich zur Tauglichkeitsprüfung im Kreiswehrersatzamt einzufinden.« Wer es nicht schaffte, mit Hilfe ärztlicher Atteste ausgemustert zu werden, stand vor einer schwierigen persönlichen Entscheidung: Gehe ich zum »Bund« oder verweigere ich und mache stattdessen Zivildienst? Ein Rückblick und ein Ausblick, aus aktuellen Gründen …

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Am Ende des Nichts

Ratlos schauen wir dieser Tage nach Russland. Wie hat es zu all dem kommen können? Vielleicht hilft ein Blick in die Vergangenheit, wenigstens etwas davon ein bisschen besser zu verstehen.

Zugfahrt am Baikalsee

Text: Frank Keil
Foto: flocu, photocase.de

Männerbuch der Woche, 38te KW. – Viktor Funk nähert sich in seinem Roman »Wir verstehen nicht, was geschieht« einer Lebens- und Liebesgeschichte aus der Stalin-Ära, die weit hinein ins Heute ragt.

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Vier Stunden, leichte Wanderung

Wo ist man daheim? Wo findet man ein neues Zuhause? Erst recht, wenn man nicht freiwillig gegangen ist.

ein Mann wandert durch eine Berglandschaft

Text: Frank Keil
Foto: AllzweckJack, photocase.de

Männerbuch der Woche, 37te KW. – Usama Al Shahmani erzählt in seinem bedrückenden Roman »Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt« vom Schmerz des Exils, von den Mühen des Ankommens, aber auch von einer heilsamen Wanderung entlang der Aare durch die Deutschschweiz.

Zur Rezension | Die offizielle Buchpremiere gibt es am 29.9.22 um 19.30 Uhr auf YouTube.

Die Rückkehr des Soldaten in Europa

Wie der Ukraine-Russland-Konflikt traditionelle Rollenbilder reaktiviert.

junger Mann mit Mistgabel

Text: Thomas Gesterkamp
Foto: Alan_smithee, photocase.de

Jetzt kehren soldatische Leitbilder zurück. Gefordert wird eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht – die vor gut zehn Jahren nicht abgeschafft, sondern formal nur ausgesetzt wurde. Im »Verteidigungsfall« kann der Staat also nach wie vor über die Körper junger Männer behördlich verfügen, sie in Kasernen »einziehen« und auf Schlachtfelder schicken. Militärexperten fachsimpeln in den Medien zu guten und besten Sendezeiten über effiziente Strategien und geeignetes Material, während junge russische Rekruten für »Spezialoperationen« missbraucht werden und ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren an der Ausreise gehindert werden. Eine Tragödie auf allen Ebenen.

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